Grünstadt Bockenheim: Komitees aus Nachbarorten beim Kerweumzug mit von der Partie

Wenn Bockenheim Kerwe feiert, dann richtig. Dazu hat bei hochsommerlichem Wetter am Sonntag ein Umzug gehört, der sich sehen lassen konnte. Allen voran lief die Bockenheimer Burschenschaft 1813, die sich dem Brauch besonders verbunden fühlt. Den Burschen zur Seite stehen seit geraumer Zeit viele Kerwemäd – und das mit tatkräftiger Unterstützung.

Die Burschen tragen sie vorneweg: etwa ein Dutzend bunt geschmückte und mit Wein geweihte Birkenbäumchen, die den Wirtschaften, Winzern und Ausschankstellen sozusagen als Kerwesegen überbracht werden. Das Ritual wird von Zepplern, Borsch und Mäd und dem Kerwekomitee samt Burschenvater und Zunftmeister Felix Heymann begleitet. Letzterer fuhr standesgemäß in Frack und Zylinder und in der Kutsche vor. Und auch wenn die Kerwemäd nicht auf dem Anhänger saßen, war ihnen ein solcher gewidmet: „Die 90-iger-Party war der Hit, drum feiert alle mit“, war auf der Banderole des mit CDs , Zauberwürfel, Nintendo und einer übergroßen Hit-Scheibe mit dem Titel „I’m A Barbie Girl“ zu lesen.

Ein Hingucker war das in Miniatur nachgebaute Brückenrestaurant Haus der Deutschen Weinstraße. Darunter stand in großen Lettern „Es HDW laafd wie gschmierd“. Weil das nicht immer so war, verkündeten es Gemeinde und Burschenschaft gern auf einem imposanten Wagen. Stark vertreten waren neben einer stattlichen Abordnung von kleinen und großen Leuten der Kindertagesstätte örtliche Vereine: der TSV, die Bambini und Jugend der Feuerwehr, die Brockrumer Wingertshexe und die Landfrauen mit ihrem Logo, den „Fleißigen Bienen“, das genauso „für die lebendige Natur“ gelte.

„Wingertsgeischder“ sorgen für Stimmung

„Seit 55 Jahr gebts in Bockrum de BCV , mer grüßen die Burschen mit einem dreifachen Helau!“ – ließen die Fasnachter über ein mit Luftballons geschmücktes Handwägelchen wissen. Für Gunther Bechtel (SPD) war es beileibe nicht die erste Kerwe im Ort, aber die erste als Bockenheimer Ortsbürgermeister. Er hatte allen Grund , freudestrahlend aus einem Cabrio heraus zu winken. Das tat auch die amtierende Weingräfin des Leiningerlandes Saskia I. aus Obrigheim, die von Albrecht Belger mit dessen Isetta durch den Ort chauffiert wurde.

Mächtig Stimmung machten die Guggemusiker „Wingertsgeischder“ aus Bechtheim in Rheinhessen und auch die Kerwekomitees aus Kindenheim, Asselheim, Kirchheim, Ebertsheim und Dreisen fuhren beim Umzug mit. Dem folgte am Platz der Partnerschaft in der Ortsmitte die Kerweredd mit Felix Heymann und seinem Borsch- und Mäd-Gefolge.