Grünstadt Backhohl statt Hauptstraße?

Die Firma Gechem in Kleinkarlbach solle ihre Lieferadresse von Hauptstraße auf Backhohl ändern. Das schlug Gemeinderatsmitglied Wolfgang Fritz bei der Sitzung des Battenberger Dorfparlaments am Dienstag im Bürgerhaus vor. Er meinte, das sei die „einfachste Lösung“ für das Problem in die Irre geleiteter Brummis (wir berichteten zuletzt in der Freitagausgabe).

Auch der Dauerbrenner Verkehrsregelung im Baugebiet Hinterhausen kam wieder aufs Tapet. Schon sehr lange sind die Straßen Steinbrunner Weg und Am Hipperling verkehrsberuhigte Zonen. Die Folge: Es darf nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden und das Parken ist grundsätzlich nicht erlaubt. „Kein Auto kann dort legal abgestellt werden, das können wir doch nicht so belassen!“, kritisierte Beatrice Harten. Darüber war vor vier Jahren sehr emotional auf einer Einwohnerversammlung diskutiert worden, auch war das Thema immer wieder Gegenstand im Rat (wir berichteten mehrfach). Die Verbandsgemeinde hatte die Einführung von Tempo 30 vorgeschlagen, wodurch auch das Parkverbot entfallen würde. Geschehen ist bislang nichts. Bürgermeister Peter Schmidt sicherte zu, die Angelegenheit für die nächste Sitzung vorzusehen. Bis Ende Februar wird sich Wolfgang Fritz gedulden müssen. Mit Gechem-Geschäftsführerin Martina Nighswonger, VG-Bürgermeister Reinhold Niederhöfer, Bauamtsleiter Erwin Fuchs und seinem Kleinkarlbacher Amtskollegen Rainer Gierth habe er ein Gespräch vereinbart, informierte Schmidt. Nighswonger bemühe sich seit vier, fünf Jahren um eine Änderung der für sechs Orte im Leiningerland geltenden Postleitzahl 67271 oder andere Lösungen, um die Anzahl der Lkw, die sich von ihren Navigationsgeräten falsch leiten lassen, zu verringern. „Sie ist bis zur Ministerpräsidentin gegangen“, so Schmidt. Kym Schober merkte an, dass die „wichtige Anfahrt-Info“ aber nur auf Deutsch auf der Homepage des Chemieunternehmens zu finden sei. Die Idee, das Teilstück der Kleinkarlbacher Hauptstraße vor dem Betriebsgelände umzubenennen, kam vom Beigeordneten Wolfgang Pahlke. Es würde viel zu lange dauern, bis alle Navis entsprechend umprogrammiert wären, konterte Fritz. „Die Backhohl steht schon drin.“ Gern näher gesprochen hätten die Ratsmitglieder auch über die Forstwirtschaftspläne. Allerdings war Revierleiterin Isabelle Behret nach einem kleinen Arbeitsunfall nicht gekommen. So segnete das Gremium – bis auf Schober, die sich stets enthielt – die vorgelegten Unterlagen ab. Im Plan für den Vorder- und Hinterfeldwald stehen 28.000 Euro an Erträgen knapp 26.800 Euro an Aufwendungen gegenüber. Immer ausgeglichen ist dagegen der Wirtschaftsplan für den Gemeinschaftswald, der dieses Jahr mit jeweils 55.400 Euro in Ergebnis- und Finanzrechnung abschließt. Eine Beteiligung der drei Eigentümer-Gemeinden zum Haushaltsausgleich ist nicht vorgesehen. Der rund 245 Hektar große Gemeinschaftswald hat einen Bodenwert von knapp 490.500 Euro. Laut Landesforsten hat der Holzbestand einen Wert von gut 905.600 Euro. An die VG bestehen Forderungen von 7200 Euro, gegenüber dem Forstzweckverband Jerusalemsberg-Leiningerwald Verbindlichkeiten in Höhe von 78.000 Euro. (abf)

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