Grünstadt Autos müssen draußen bleiben

Vom 1. bis 3. Juni findet in Worms der 34. Rheinland-Pfalz-Tag statt. 1986 war die Nibelungenstadt schon einmal Gastgeber des größten Landesfests. Im Gegensatz zu damals spielen Sicherheitsaspekte bei den Vorbereitungen heute eine viel größere Rolle. Ab Ende Mai müssen sich die Wormser auf weiträumige Straßensperrungen einstellen. Die Innenstadt soll zur größten Fußgängerzone des Landes werden.

An den drei Festtagen werden je nach Wetterlage bis zu 300.000 und mehr Besucher erwartet. Gefeiert werden soll zwischen Hauptbahnhof und Rheinpromenade. Dazu müsse im Prinzip der gesamte Innenstadtbereich für den Straßenverkehr gesperrt werden, erklärte Oberbürgermeister Michael Kissel (SPD) bei einer Informationsveranstaltung im Wormser Tagungszentrum. „Die Menschen sollen das Fest unbeschwert genießen können. Dazu müssen sie unter Sicherheitsaspekten gelenkt und geleitet werden“, sagte Kissel. Den Rheinland-Pfalz-Tag bezeichnete er trotz des hohen organisatorischen Aufwands als „Riesenchance, die eigene Stadt Hunderttausenden Besuchern vorzustellen“. Vor drei Jahren habe man sich beim Land um die Ausrichtung beworben. Wormser Themen sollen beim Landesfest großen Raum einnehmen, kündigte Lea Bork, Projektkoordinatorin bei der städtischen Kultur- und Veranstaltungsgesellschaft, an. Rund um Synagoge und Synagogengarten werde es um das jüdische Worms gehen, in der Fischerwääd um Brauchtum. Eine Nibelungenfestspiel-Erlebniswelt soll im Heylshofpark zu bestaunen sein. Auf dem Torturmplatz werde die Mittelalterszene zu Hause sein. Die Wormser Winzer werden sich und ihre Erzeugnisse auf dem Platz der Partnerschaft präsentieren, das Stadtmuseum im Andreasstift, das Museum Heylshof und das Nibelungenmuseum Ausstellungen zeigen. An acht Virtual-Reality-Stationen können die Besucher Worms kennenlernen und beispielsweise über das Musikfestival Jazz and Joy schlendern. Auf einer vom Markt- bis zum Festplatz reichenden Sportmeile stellen sich die örtlichen Sportvereine vor. Auf weiteren Infomeilen wollen sich die rheinland-pfälzischen Städte und Landkreise sowie Gesundheitsorganisationen und Beratungsstellen präsentieren. Auf 13 Bühnen soll es ein buntes Programm geben. Am Sonntag ist der Umzug geplant. „Wir haben mit Worms eine Stadt als Partner, die es gewohnt ist, Großveranstaltungen auszurichten“, sagte Christoph Häusl von der Mainzer Staatskanzlei mit Blick auf Jazz and Joy, die Nibelungenfestspiele und das Backfischfest. Laut Lea Bork soll das detaillierte Programm im April stehen. Ab Ende April sollen dann die Programmhefte ausliegen. Neben den Sicherheitsfragen habe sich das Verkehrskonzept als große Herausforderung erwiesen, berichtete Ordnungsamtschefin Angelika Zezyk. „Wir versuchen, die Einschränkungen für die Anlieger so gering wie möglich zu halten, es wird aber natürlich nicht ohne Einschränkungen gehen“, betonte sie. So würden etwa die alte B 9 und auch die alte Rheinbrücke gesperrt. Der Verkehr von und nach Hessen werde über die neue Brücke geleitet. Die Zufahrt zu Anwesen in der Innenstadt sei während der drei Festtage nur außerhalb der Veranstaltungszeiten möglich. Anwohner, Gewerbetreibende und Pendler, die in der Innenstadt arbeiteten, könnten kostenlos die Park-and-Ride-Parkplätze nutzen, die auch den Festbesuchern offenstehen. Davon werde es zwei geben, erklärte Zezyk. Einen im Gewerbegebiet im Norden der Stadt mit einem Fassungsvermögen von rund 2500 Pkw und einen im Süden auf dem ehemaligen Salamander-Gelände. „Dort passen sogar 4500 Autos drauf“, unterstrich Zezyk. Termin —34. Rheinland-Pfalz-Tag in der Wormser Innenstadt am Freitag, 1. Juni, 13 bis 24 Uhr, Samstag, 2. Juni, 11 bis 24 Uhr, Sonntag, 11 bis 22 Uhr. Die Infomeilen schließen jeweils vier Stunden früher. —Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.worms2018.de.

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