Grünstadt AH kommt als Prinz William und Kate

Von der Prominenz des englischen Königshauses bis hin zu Mini-Indianern – beim Ebertsheimer Kerweumzug am Sonntag haben acht originelle Wagen und mehrere Fußgruppen begeistert.

„In de Palz gebts Weck, Worschd un Woi, im Himmel kännts ned schäner sei!“ Die Wattenheimer Kerweborsch vertraten mit diesem Slogan die Meinung vieler Mitwirkender und Zuschauer am Straßenrand. Die Stimmung war bei strahlendem Sonnenschein auf dem Höhepunkt. Die „Ewwerzumer Eisbachhexen“ schenkten „Hexenlikör“ in ihren langen, schwarzen Gewändern, mit typischem Hexenhut, aus. Ebenfalls kostümiert präsentierte sich die Ebertsheimer AH-Mannschaft: Mit Masken und in (fast) originalgetreuen, teils hautengen Kleidern verwandelten sich die Spieler unter anderem in Prinz William, seine Kate und die Queen und sorgten damit für reichlich Lacher beim Publikum. Die AH wählte dieses Thema anlässlich der seit zehn Jahren andauernden Freundschaft zu den Fußballern „English Old Knackers“ aus Birmingham. Die Quirnheimer Kerweborsch beschrieben ihren Heimatort als bekannt in der Gegend: „Mit 310 Meter üwer 0 un ner Fläche von 4,45 Quadratkilometer kennt uns im Umkreis trotzdem jeder!“. Ebenfalls mit Wagen vertreten waren die Kerweborsch aus Ramsen, die Bockenheimer Burschenschaft sowie der Ebertsheimer Kindergarten „Lachend Leben Lernen – 3L“. 17 Zwei- bis Sechsjährige mitsamt ihren Erzieherinnen hatten sich als Indianer verkleidet und verkündeten, dass sie „alle Kinder nehmen, ach die, die ned windelfrei sin“. Pferd Cindy lief mit – natürlich mit Federn geschmückt. Unterstützung aus Rodenbach bekam der Kerweumzug durch die „Black Pearl“ aus dem Film „Fluch der Karibik“. Blickfang war dabei Thomas Mayer, der täuschend echt in Piratenmontur den Captain Jack Sparrow mimte. Auch ein Hingucker waren die Frauen der TSV-Step-Aerobic-Gruppe, die putzige neongelbe Plüsch-Tiere als Verkleidung trugen. Die Fans würden sich für ihren Lieblingsverein sogar ein Bein ausreißen – wie sie mit einer einbeinigen Schaufensterpuppe in blauweißem Trikot auf ihrem Wagen zeigten. Die 14 „Spieler der Zukunft“ aus der F-Jugend legten ab und zu eine Tanzeinlage ein. Musikalisch untermalt wurde der Umzug unter anderem von der Eisenberger Blaskapelle. Weitere Fußgruppen waren die Kerweborsch aus Lautersheim und Kindenheim. Die Ebertsheimer Kerweleit beeindruckten mit einem selbst gebastelten, überdimensionalen WM-Pokal, den sie stolz zur Schau stellten. Unter der riesigen Trophäe prangte der Schriftzug „Nach 1 zu 7 wurde Geschichte geschrieben“ in Erinnerung an Deutschlands Fußball-Erfolg. Die Kerweredd war der krönende Abschluss Umzugs. Jan Hummel zog darin unter anderem über missglückte Bauvorhaben her. Dabei konnte schon mal aus Versehen „de Aushub vom Bagger uf innere Leits Grundstück“ gelangen. Als genauso ungeschickt wie den Baggerfahrer wurde ein Ebertsheimer beschrieben, der ab nun „en Honda mit nem Hyundai-Kofferraumdeckel rumfahrt“ – aus Geldgründen. Ein neuer Kofferraumdeckel sei schließlich zu teuer. (hofi)

x