Grünstadt Überraschungen

In einigen Ortsgemeinden haben die Wähler für Überraschungen gesorgt, mindestens für eine faustdicke: In der christdemokratischen Hochburg Wattenheim hatten viele bei drei Bewerbern mit einer Stichwahl gerechnet. Doch weit gefehlt: Amtsinhaber Ernst-Albert Kraft (CDU) erhielt nur noch 38,07 Prozent der abgegebenen Stimmen. Neuer Ortsbürgermeister ist Andreas Werle von der SPD, der zum ersten Mal antrat und auf Anhieb 52,57 Prozent der Stimmen bekam. „Ich bin zum ersten Mal angetreten und habe gleich gewonnen. Das ist wunderbar“, freute sich der 50-jährige Religionspädagoge. Werle ist vor der Wahl von Haus zu Haus gegangen, hat mit vielen Leuten geredet. „Da habe ich das Gefühl bekommen, als könnte es mit 51 Prozent doch im ersten Wahlgang klappen“, sagte er gestern Abend. Offenbar sei die Zeit für einen Wechsel günstig gewesen. Er freue sich auf seine neue Aufgabe und wisse, dass da einiges auf ihn und den neuen Rat zukomme. Aber: Er sei nicht Bürgermeister für eine Partei, sondern für ganz Wattenheim, betonte er. Der unterlegene Amtsinhaber Ernst-Albert Kraft nahm das Ganze ein bisschen von der sportlichen Seite. 15 Jahre lang habe er für Wattenheim sein Bestes gegeben, sagte er. „Der Wähler hat entschieden, jetzt kann ich mein Leben ganz anders gestalten“, sagte Kraft am späten Abend. Übrigens saßen nach dem vorläufigen Ende der Auszählung die Wattenheimer Lokalpolitiker noch im „Laternche“ zusammen. Das ist gute Tradition. Und daran wird sich unter dem neuen Bürgermeister wohl auch nichts ändern. (ks)

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