Frankenthal Tiefrote Zahlen: EWF legt weitere Bilanz vor

Trotz Corona konnte 2020 der Service der Müllabfuhr aufrechterhalten werden.
Trotz Corona konnte 2020 der Service der Müllabfuhr aufrechterhalten werden.

Noch immer hinkt der Eigen- und Wirtschaftsbetrieb Frankenthal (EWF) mit seinen Jahresabschlüssen der Zeit hinterher. Das dem Betriebsausschuss zu Wochenbeginn vorgelegte und einstimmig gebilligte Zahlenwerk ist tiefrot gefärbt und stammt von 2020.

Mit rund 1,1 Millionen Euro lag der Verlust um 247.000 Euro höher als im Wirtschaftsplan ausgewiesen war. Die Bilanzsumme ist von 44,6 Millionen Euro (2019) um knapp zwei Millionen Euro auf 42,7 Millionen Euro gesunken. Auch das Eigenkapital ist im genannten Geschäftsjahr von 23,3 Millionen Euro auf 22,2 Millionen Euro geschrumpft, die Quote liegt bei 52,1 Prozent.

Für die beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft aus Ludwigshafen gab es nichts zu beanstanden. Die Betriebsleitung beurteilt die Ertragslage des EWF in ihrem umfangreichen Bericht als gut. Zwar werden auch die Folgejahre noch von defizitären Abschlüssen geprägt sein. Allerdings wird im nun vorgelegten Jahresabschluss für 2021 lediglich noch ein Verlust von rund 667.000 Euro prognostiziert. Tatsächlich hat sich die wirtschaftliche Situation des EWF in den Folgejahren aber nicht verbessert: Allein in diese Jahr wird ein Defizit von rund 1,2 Millionen Euro erwartet.

Pandemie schlägt durch

Mit Blick auf das Jahresergebnis 2020 gab Bürgermeister Bernd Knöppel (CDU) zu bedenken, dass die Corona-Pandemie ab März beim EWF zu massiven Einschränkungen, verbunden mit einem erheblichen personellen und logistischen Mehraufwand geführt habe. So sei es beispielsweise gelungen, die Müllabfuhr den Widrigkeiten zum Trotz am Laufen zu halten. Das negative Ergebnis bei der Abfallentsorgung (minus 765.000 Euro) sei keine Überraschung, da in den Vorjahren erwirtschaftete Gewinne an die Bürger weitergegeben worden seien.

Eine erfreuliche Bilanz konnte Knöppel bei der Abwasserbeseitigung vermelden. Mit 825.000 Euro lag der Überschuss um 524.000 Euro über dem Plan. Der Wirtschaftsbetrieb hingegen habe zu spüren bekommen, dass etliche Veranstaltungen der Pandemie zum Opfer fielen. Der EWF stelle sich auch nach wie vor seiner sozialen Verantwortung und investiere jährlich 120.000 Euro in die Ausbildung junger Menschen, hob Knöppel hervor.

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