Frankenthal Spaß haben und helfen

«Dirmstein.» Einen gelungenen Abend mit fast nur Siegern haben 1100 Zuschauer gestern Abend auf dem Platz des TuS Dirmstein beim Spiel der Lotto-Elf gegen die Auswahl Ü40 TuS Dirmstein & Freunde erlebt. Für die Aktion „Freiwurf für Fabi“ kamen 30.000 Euro zusammen. Die Lotto-Elf gewann 6:0 (4:0).

TuS-Vorsitzender Hans-Peter Fuhr war wenige Minuten vor dem Anpfiff ganz entspannt. „Alles gut. Einer muss die Ruhe bewahren“, meinte er und grinste. Sein Tipp, oder besser seine Hoffnung, sollte sich nicht ganz erfüllen. „Ich hoffe, dass wir zwei, drei Tore schießen und nicht zweistellig verlieren.“ Sein Dank galt allen Helfern, die zum Gelingen beigetragen haben. 110 Ehrenamtliche waren gestern Abend im Einsatz. Das Resultat von 6:0 für die Lotto-Elf war ja im Prinzip Nebensache. Es ging hauptsächlich darum, den guten Zweck zu unterstützen – die Aktion „Freiwurf für Fabi“. Fabian Pozywio, Handballer der HSG Eckbachtal, wurde vor zwei Jahren bei einer Party schwer verletzt. Er kämpft sich wieder Schritt für Schritt zurück in ein „normales“ Leben. „Ich freue mich brutal. Dass so viele Leute kommen – super“, meinte Fabian Pozywio. Er mache ständig Fortschritte in der Reha. Sein Lieblingsspieler bei der Lotto-Elf, Torwart Timo Hildebrand, musste leider kurzfristig verletzt absagen. Die Einlaufkinder vom 1. FC Rheinpfalz und vom ASV Maxdorf hatten ihre Lieblinge dagegen gleich entdeckt. Es gab Gruppenfotos mit Dariusz Wosz, Guido Buchwald und Stefan Kuntz. „Die Leute hier sind alle unheimlich freundlich. Unglaublich, wie viele gekommen sind. Wir haben alle Spaß und helfen noch. Was gibt es schöneres?“, meinte Guido Buchwald, der Weltmeister von 1990. Die TuS-AH wurde gestern Abend von einem Geburtstagskind betreut. Rudolf Rößler feierte sein 69. Wiegenfest. Vor dem Anpfiff gab’s für ihn ein Trikot mit allen Unterschriften der Spieler. Er freute sich über die Resonanz. „Super, dass alles so gut gelaufen ist.“ Auf dem Platz zeigten die alten Kämpen, dass sie es noch drauf haben. Vor allem Dariusz Wosz zeigte auf der linken Seite, dass er zurecht den Spitznamen Zaubermaus trägt. Er war mit Abstand der agilste Akteur in Reihen der Lotto-Elf. Kein Wunder, dass Salvatore Mauro, die Nummer 22 bei der TuS-AH und Vorsitzender des VfR Frankenthal, ihn gerne in seiner Mannschaft sehen würde. Die Worte von Hans-Peter Briegel, Coach der Lotto-Elf, bei der Pressekonferenz vor dem Spiel, sollten sich indes als wahr erweisen. In den ersten 15 Minuten habe die AH wohl die besten Chancen, ein Tor gegen seine Truppe zu schießen. So war’s auch. Doch das Team in Rot konnte kein Kapital daraus schlagen, dass es die Lotto-Kicker mit dem Aufwärmen nicht so genau genommen hatten. Nach knapp 15 Minuten war der tapfere Jörg Lutz im Tor der TuS-AH erstmals geschlagen. Er wurde später zum Spieler des Spiels gewählt. „Das ist alles eine Nummer schneller“, befand er. Teamkollege Klaus Hilz ist nach eigener Aussage vor allem der Moment im Gedächtnis geblieben, als er beim Eckball im Kopfballduell mit Guido Buchwald war. Die Auswahl Ü40 TuS Dirmstein & Freunde rührte kräftig Beton an. So gab es für die Stars von einst kaum ein Durchkommen. Lediglich Christian Springer, ehemals für St. Pauli und den 1. FC Köln am Ball, traf nach der Pause. Das aber gleich doppelt zum Endstand von 6:0. „Den Torriecher verliert man halt nicht“, meinte er schmunzelnd. Dem Ex-Profi gefällt vor allem die entspannte Atmosphäre bei den Partien der Lotto-Elf. Beleg dafür: Die Helden von damals nahmen sich viel Zeit für Erinnerungsfotos und gaben fleißig Autogramme. Ein Tor für die Gastgeber gab’s aber nicht. Und somit auch nicht das von Oliver Herrmann, Sänger der Dubbeglas-Brieder, versprochene Fallrückzieher-Tor. „Ich habe einfach keine Flanken bekommen“, klagte er und lachte. Das wollte Salvatore Mauro so nicht stehen lassen. „Der Olli hat’s ja kaum bis in den Strafraum geschafft“, konterte er. Dass im Sturm bei Ü40 TuS Dirmstein & Freunden nichts ging, lag auch an der Abwehr der Lotto-Elf um Komiker Guido Cantz. Er dirigierte die Viererkette der Altstars. „Ich darf den Spielern, die man sonst nur von früher aus dem Fernsehen kennt, Kommandos geben. Das ist natürlich super“, sagte Cantz augenzwinkernd. „Schade, dass wir nicht noch ein Tor gemacht haben“, befand Oliver Meyer. Der Organisator des Abends spielte in der zweiten Halbzeit bei der TuS-AH. Mit dem Erlös von 30.000 Euro ist er „top zufrieden“.

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