Frankenthal „So schafft man keinen Konsens“

In diesem Jahr gestrichen: der Kerweumzug.
In diesem Jahr gestrichen: der Kerweumzug.

Der Gesangverein (GV) Mörsch verwahrt sich gegen den Eindruck, er sei für den Ausfall der Mörscher Kerwe in diesem Jahr verantwortlich. Das erklärt der Vorsitzende Mario Licci in einer Stellungnahme zu Aussagen, die Ortsvorsteher und AG-Vorsitzender Adolf-José König (SPD) in einem Pressegespräch zu diesem Thema gemacht hatte („Mörscher Kerwe fällt aus“, Ausgabe vom 11. August).

Tatsache sei: „Die Mehrzahl der in der AG Mörsch vertretenen Vereine konnten sich für dieses Jahr nicht auf ein Konzept zur gemeinsamen Durchführung der Kerwe einigen“, hält Licci im Namen des Vereinsvorstands fest. Dagegen gebe es für das ausgelagerte Kerwe-Angebot des ASV in der ASV-Gaststätte Verständnis, denn dieser Verein – und nur dieser – müsse wirtschaftlich handeln. „Der Gesangverein wollte und will die Kerwe als traditionellen Bestandteil des Brauchtums im Ort nicht aufgeben“, unterstreicht Licci. Man habe daher „in Anbetracht unserer personellen Möglichkeiten und unseres in die Jahre gekommen und veraltetem Equipments, nach Alternativen gesucht“. Da sich keine Mehrheit für ein gemeinsames Konzept aller Verein gefunden habe, habe sich der GV dafür entschieden, gemeinsam – wie im vergangenen Jahr – mit der Kolpingsfamilie, aber diesmal in deren Zelt, zu feiern „und damit die Kerwetradition mit unseren Möglichkeiten fortzusetzen“. Diese Entscheidung sei „nicht plötzlich“ gekommen. Leider habe der Ortsvorsteher den Eindruck erweckt, der Gesangverein sei für das Scheitern einer vereinsübergreifenden Kerwe verantwortlich, schreibt Licci. „Dagegen verwahren wir uns.“ Den Gesangverein so an den Pranger zu stellen und damit das Jahrzehnte gezeigte Engagement vieler aktiver und passiver Mitglieder herabzuwürdigen, sei unseriös. „So schafft man keinen Konsens, sondern stiftet Unfrieden im Gemeindeleben“, kritisiert der Vorsitzende. Der Gesangverein Mörsch habe sich seit Jahrzehnten am kulturellen Leben des Vororts umfänglich und aktiv beteiligt, hält Licci fest. „So waren wir unter anderem auch stets an der Umrahmung des Kerwegottesdienstes, am Kerweumzug und mit einem eigenen Weinstand und einem attraktiven Speisenangebot an der Mörscher Kerwe beteiligt.“ Der Respekt und die Achtung vor dem Engagement der Chormitglieder verböten eine detaillierte Darstellung der Altersstruktur des Chores. Nur so viel sei festzuhalten: „Das Durchschnittsalter liegt gut zehn Jahre über dem Renteneintrittsalter. Unter diesen Voraussetzungen ist das bisherige Kerwe-Angebot des Vereins mit circa zwölf bis 15 Personen nicht mehr zu erbringen. Das müsste auch dem AG-Vorsitzenden bekannt sein.“

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