Frankenthal Saitenkünstler und Vokalartisten

Im Mittelpunkt des BASF-Kulturprogramms steht auch in der kommenden Saison die klassische Musik. Vier Kammerorchester gastieren als „Big Four“, Solisten-Prominenz kommt mit Isabelle Faust, Rudolf Buchbinder, Radu Lupu und Viktoria Mullova. In Sachen Jazz und Pop werden Archie Shepp, Bobby McFerrin, Roger Cicero und Michael Wollny erwartet. Das Künstlerporträt im 150. Jubiläumsjahr des Chemieunternehmens ist dem Komponisten Michael Nyman gewidmet.

Die Galareihe „The Big Four“ gilt diesmal dem Kammerorchester. Dabei kann man zwei traditionsreiche Ensembles erleben: die Festival Strings Lucerne unter Daniel Dodds Leitung und die Camerata Salzburg. Die weiteren Konzerte gestalten die Kremerata Baltica und das Concertgebouw Kammerorchester Amsterdam. Klavier-Altmeister Rudolf Buchbinder dirigiert die Salzburger und übernimmt den Solopart bei Klavierkonzerten von Beethoven, der rumänische Pianist Radu Lupu führt mit der Kremerata zwei Mozart-Klavierkonzerte auf. Zwei Violinkonzerte von Mozart spielt die junge deutsch-japanische Geigerin Arabella Steinbacher mit den Festival Strings, bei den Amsterdamern wirkt Liza Ferschtman mit bei Astor Piazzollas „Jahreszeiten in Buenos Aires“. Mit einem Paukenschlag beginnt die Kammermusik-Reihe: Isabelle Faust ist einer der gegenwärtig am hellsten leuchtenden Sterne am Violinistenhimmel. Die Ausnahmekünstlerin kommt mit ihrem Trio mit Jean-Guihen Queyras (Cello) und Alexander Melnikow (Klavier). Unter anderem steht ein Stück des führenden italienischen Avantgardisten Salvatore Sciarrino auf ihrem Programm. Statt klassischer Werke spielt die russische Geigenvirtuosin Viktoria Mullova im Feierabendhaus brasilianische Songs, die sie an der Copacabana gesammelt hat. Gleichsam als Kontrastprogramm dazu folgt spanische Barockmusik mit dem Ensemble L’Arpeggiata und der Sopranistin Nuria Rigal. Romantik und klassische Moderne bietet ein Trio mit Sharon Kam (Klarinette), Daniel Müller-Schott (Cello) und Enrico Pace (Klavier), hoch virtuose Exzentrik ist vom eigenwilligen serbischen Geiger Nemanja Radulovic und seiner Gruppe Teufels Triller zu erwarten. Vier der sechs Sinfoniekonzerte wird die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz bestreiten, unter anderem unter der Leitung von Christian Zacharias und Pinchas Zukerman. Beide wirken auch als Solisten mit, Zacharias bei Mozarts c-Moll-Klavierkonzert, Zukerman, nächste Saison Artist in Residence bei der Staatsphilharmonie und eine der überragenden Violinisten der Gegenwart, bei Bartóks Konzert für Viola. Ein weiteres Sinfoniekonzert bestreiten die Armenischen Philharmoniker unter Eduard Topchjan und der Mitwirkung der glänzenden jungen Pianistin Sophie Pacini bei Chopins erstem Klavierkonzert. Das sechste Konzert spielt Alexei Volodin mit dem Philharmonischen Orchester Breslau und Daniel Raiskin am Pult. Im Auftrag der BASF zu ihrem 150-Jahre-Jubiläum hat Michael Nyman die achte Sinfonie, „Water Dances“, geschrieben. Im Rahmen des ihm gewidmeten Komponistenporträts wird der bekennende Antiavantgardist mit sieben Beiträgen vertreten sein im BASF-Programm: einem Konzert seiner Band, mit drei Klavierstücken, seinem zweiten Streichquartett in der Fassung für Saxofonquartett, zwei Spielfilmen, einem „Chill Out“-Konzert und eben der achten Sinfonie. Fünf Konzerte „Junger Pianisten“ und sieben „Matineen“ soll es geben. Hier kann man unter anderem das exzellente finnische Streichquartett Meta 4 mit Stücken von Haydn, Beethoven und ihres finnischen Landsmannes Jaako Kuusisto erleben. In der „Bunten Reihe“ finden ein von Roger Willemsen moderierter Abend unter dem Titel „Knigge liebt Mozart“ und ein Konzert mit Roger Cicero und seiner Band statt. Im Rahmen des Festivals Enjoy Jazz gastiert Archie Shepp mit seinem Attica Blues Orchestra, Pianist Michael Wollny erprobt erstmals ein Duo mit dem Kontrabassisten Gary Peacock, und die Londoner Avantgardeband Sons of Kemet kombiniert zwei Schlagzeuge mit Tuba und Klarinette. Die Reihe „Querbeat“ richtet sich besonders ans jüngere Publikum. Hier treten die marokkanische Sängerin Oum auf, Bluesmusiker Brother Dege und die brasilianische Sängerin Flavia Coelho. Star in dieser Reihe ist der amerikanische Vokalkünstler Bobby McFerrin, der allein mit seinen Stimmbändern ganze Orchester auf die Bühne holt. Seine neue Show stellt er erstmals in Europa vor.

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