Frankenthal Relegation ist das Gerolsheimer Zauberwort

Gerolsheim. Dass aller guten Dinge drei ist, hat sich für die Kegel-Herren des TuS Gerolsheim bislang nicht bewahrheitet. Auch in ihrer dritten Bundesliga-Saison stecken sie im Tabellenkeller und müssen zur Weihnachtspause um den Klassenerhalt bangen.

Die Gerolsheimer sind zum zweiten Mal nach 2011 als Zweitliga-Meister in die Bundesliga aufgestiegen. Eigentlich hätte der TuS bereits 2012 schon wieder die Bundesliga verlassen müssen, doch „dank“ des Funktionärsstreits sowie der Gründung der Deutschen Classic-Kegler-Union (DCU) blieb man im Elitekreis der besten deutschen Mannschaften. Aber auch unter dem Dach der DCU wurde es nichts mit dem Klassenerhalt aus eigener Kraft. 2013 ging’s runter in die Zweite Bundesliga. Dass die zwei Jahre im Oberhaus der Mannschaft gut getan haben, zeigte die Saison 2013/14: Da marschierte man souverän zum zweiten Zweitliga-Titel und durfte folglich auch zum zweiten Mal rauf in die Bundesliga. Im Sommer waren die Hoffnungen groß, die Gerolsheimer sahen sich als Team gereift und setzten zudem große Erwartungen in die starken Neuzugänge Christian Mattern und André Maul. Doch Wolke sieben hat die Mannschaft mittlerweile verlassen müssen. Mit nur vier Pluspunkten aus dem ersten Saisonteil stecken die Gerolsheimer im Keller fest. „Die Bundesliga ist nicht so ein schönes Thema“, bekennt daher auch Spieler und Sportwart Jürgen Staab. Die Hoffnungen auf den direkten Klassenerhalt hat man sogar schon begraben, denn dazu ist der rettende achte Platz schon zu weit entfernt. Die Gerolsheimer schielen nun auf Rang neun, denn der berechtigt zur Teilnahme an der Relegation mit den drei Zweitplatzierten aus der Zweiten Bundesliga. Wer sich beim Turnier dieser vier Mannschaften mit dem besten Ergebnis durchsetzt, bekommt den Bundesliga-Startplatz für die Saison 2015/16. „Die Relegation ist unser Fernziel. Wir müssen uns erst einmal darauf konzentrieren, dass wir in der Rückrunde die Schlüsselspiele gewinnen, damit wir die nötigen Punkte holen und Neunter werden können“, sagt Jürgen Staab. Bei diesen Überlegungen spielt der 10. Januar eine ganz entscheidende Rolle. Denn im ersten Spiel nach der Pause treten die TuS-Herren gleich in Plankstadt an und damit beim Hauptrivalen im Kampf um Platz neun. Wie knifflig die Ausgangslage ist, beschreibt Staab so: „Wenn wir gewinnen, ist das Rennen um den Relegationsplatz wieder offen. Verlieren wir, sind unsere Chancen gleich null.“ Der Sportwart will die Mannschaft eindringlich auf diese Herausforderung und Chance einschwören: „Wir müssen alle Kräfte mobilisieren.“ Dass es bisher nur zu den Siegen gegen Walldorf und Goldkronach gereicht hat, führt Staab vor allem darauf zurück, „dass der Knoten noch nicht bei uns allen geplatzt ist. An jedem Spieltag ist immer ein anderer schlecht“. So habe etwa Neuzugang Mattern „super eingeschlagen“, aber bei André Maul warteten alle noch auf den Durchbruch: „Im Training erzielt er nur Top-Ergebnisse. Aber bisher bringt er das im Wettkampf nicht auf die Bahn.“ Die Mannschaft habe sich ein Durchschnittsergebnis von 5850 Kegeln zum Ziel gesetzt. Doch das sei am Anfang nie erreicht worden, weshalb in der Vorrunde Schlüsselspiele verloren worden seien. „Gegen Meister Eppelheim waren wir dann erstmals gut mit 5880 Kegeln, doch Eppelheim spielte über 6000 und war einfach zu stark.“ Gerolsheim vertraue nun darauf, dass die vereinsinterne Ruhe und die gute Stimmung im Kader für Schwung in der Rückserie sorgen. Staab drückt es so aus: „Die Vorrunde ist einfach doof gelaufen, aber in der Rückrunde kann es gut laufen.“ Soll heißen: Sprung auf den Relegationsplatz und dann Klassenerhalt über einen kleinen Umweg. (ax)

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