Frankenthal Parmaks Rochade

Jeweils zehn Tore sind in den Begegnungen der Fußball-C-Klasse Süd zwischen TuS Oggersheim und Vatanspor Frankenthal (4:6) sowie dem SV Studernheim und Concordia Ludwigshafen (7:3) gefallen. Glaubt man Vatanspor-Trainer Adem Parmak, dann war der Sieg seiner Mannschaft so etwas wie ein Zwergenaufstand. Gefühlt seien beim Gegner nämlich alle Spieler 1,80 Meter, bei Vatanspor aber nur 1,20 Meter groß gewesen, meinte Parmak zum ersten Saisonspiel seiner Mannschaft. Was macht man da? Den Ball flach halten. Dazu eine Spezialrochade, schon läuft es. Aber im Ernst: In der ersten Halbzeit war Vatanspor nicht sonderlich gut im Spiel. Zwar schoss Sultan Ibrahim die Führung (9.) heraus, doch dann wackelte die Abwehr. Cengiz Karagöz brachte mit einem Hattrick die Gastgeber in Front. Da Vatanspor-Torwart Ahmet Hajra einen Elfmeter hielt, ging es mit 3:1 in die Pause. Diese nutzte Parmak für die entscheidenden Korrekturen. Offensiver solle sein Team agieren, nur so könne man zu Toren kommen. Seine Spieler seien skeptisch gewesen, hätten gemeint, dass man dann vielleicht zweistellig verliere. Doch das Wort des Trainers galt. Außerdem baute Parmak um. Stürmer Ceyhun Kilicarslan stellte er in die Abwehr, der bis dato in der Abwehr spielende Bulut Yücelsoy wurde in den Sturm beordert. Das schlug ein. Yücelsoy traf zweimal zum 3:3 (60./70.) und wurde dann vom Trainer zur Stabilisierung der Abwehr wieder zurückbeordert. Doch der Vatanspor-Express war nicht mehr zu stoppen. Ibrahim (72./75.) und Kadir Gümüs (90.) schossen die weiteren Vatanspor-Treffer. Oguzhan Aydin verkürzte zwischenzeitlich auf 4:5 (87.). Lange Bälle nach vorne, das war bei Vatanspor am Ende das Erfolgsrezept: „So haben wir dreimal getroffen. Dann war auch beim Gegner Theater auf dem Platz, von dem sich meine Mannschaft zum Glück nicht hat anstecken lassen.“ Dass eine schlechte Vorbereitung vor Siegen in der Meisterschaft nicht schützt, diese Erfahrung macht derzeit der SV Studernheim. Drei Spiele, drei Siege, zuletzt 7:3 (4:1) gegen Concordia Ludwigshafen. „Nein, es ist noch nicht besser geworden“, sagt SV-Trainer Matthias Bonifer auf Nachfrage. Bisher habe er immer mit einer neuen Formation auflaufen müssen. AH-Spieler seien zum Einsatz gekommen. Immer noch sei das Training schwach besucht, meistens sei keine komplette Mannschaft auf dem Platz. Immerhin: Am Sonntag gegen die Concordia konnte Bonifer auf 15 Akteure zurückgreifen. Die Gegner seien bis auf den VSK Niederfeld, da gewann der SV 2:1, nicht sonderlich gut gewesen. Zum Auftakt bei Blau-Weiß Oppau habe der SV zudem viel Glück gehabt. „Da wäre ein Unentschieden gerecht gewesen“, gibt Bonifer zu. „Concordia war aber ganz schwach. Wir waren das komplette Spiel überlegen“, bilanziert er. Trotz des hohen Siegs findet der SV-Trainer die drei Gegentreffer ärgerlich: „Zumal das nicht vom Gegner herausgespielte Chancen waren. Wir machen uns die Gegentore quasi selbst rein.“ Da muss er, bis die starken Gegner kommen, seine Mannschaft noch auf Linie bringen.

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