Frankenthal Neue Heimat Hamburg

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Frankenthal/Hamburg. Für Fabian Rozwadowski, den Ex-Trainer der ersten Herren der TG Frankenthal, heißt es ab sofort: Alsterwasser statt Schorle und Fischbrötchen statt Saumagen. Der 33-Jährige, der Anfang des Jahres bei der Turngemeinde freigestellt wurde, coacht nun die ersten Herren des Großflottbeker THGC (Zweite Bundesliga Nord).

Es seien die komplett neue Hockeyführung und das Potenzial in dem Hamburger Verein gewesen, die ihn überzeugt hätten, erläutert Rozwadowski im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Dazu kommt: „Hamburg ist DIE Adresse für Hockeytrainer und -spieler. Es wimmelt von Kunstrasenplätzen“, betont er. Der Mannschaft habe er sich schon vorgestellt und auch die ersten Gespräche mit dem Team geführt. „Die Spieler sind sehr hungrig“, beschreibt Rozwadowski seinen ersten Eindruck. Die Spieler hätten Lust und sehnten sich nach einem klaren Weg. Der Abschied von der Region tue auch weh, erzählt er. Sechs Jahre lang war Rozwadowski Trainer der ersten Herren der Turngemeinde. Während der Hallenrunde war er nach Differenzen mit der Mannschaft freigestellt worden. „Ich bin dankbar für die Zeit. Ich bin in Frankenthal zu einem angesehenen Trainer geworden“, sagt Rozwadowski trotz allem. Ein spezieller Dank gehe an Manager Andreas Behm, der ihm immer den Rücken freigehalten habe. „Man spürt die Euphorie im Verein“, erläutert Rozwadowski die aktuelle Situation in Großflottbek. Und man merke, dass in Hamburg andere finanzielle Rahmenbedingungen herrschten. So gehören zu seinem Team Co- und Athletiktrainer sowie zwei Physiotherapeuten. Großflottbek habe die Möglichkeit, spiele aber nicht Erste Bundesliga. „Da stimmt was nicht. Das hat mich gereizt“, beschreibt er seine Motivation, sich für die Hansestadt zu entscheiden. Der Verein habe rund 2400 Mitglieder, die Hockeyabteilung davon alleine rund 900. „Fabian Rozwadowski bringt alles mit, was wir gesucht haben. Er ist unheimlich motiviert“, sagt Hennig Fastrich, Koordinator Leistungssport Herren und Damen bei dem Hamburger Verein. Der Club wolle in der Hansestadt wieder eine große Rolle spielen, betont er. Über kurz oder lang will man die Derbys gegen die anderen Hamburger Vereine wie den Club an der Alster oder den UHC Hamburg in der Ersten Bundesliga spielen. „Wir sind im Aufbruch“, beschreibt Fastrich die Situation in Großflottbek. Deshalb soll das Ziel auch nicht mit der berühmten Brechstange erreicht werden. Genau wie Fabian Rozwadowski sieht er das Potenzial des Vereins noch nicht ausgereizt – vor allem im Jugendbereich. Etwa 600 Jugendliche spielen laut Fastrich beim GTHGC Hockey. Teilweise habe man drei, vier Teams in einem Jugendjahrgang. Hier sollen entsprechende Strukturen geschaffen werden, von denen dann auch die Aktiven profitieren. 2020, sagt Henning Fastrich, sollen die ersten Herren im Feld in der Ersten Bundesliga „gut mitspielen. Wir gehen da jetzt konsequent ran.“ Auf Einkaufstour wird der Verein aber nicht gehen, betont Fastrich. Als Neuzugang steht bislang Philip Witte, 2008 mit der Nationalmannschaft Olympiasieger in Peking, fest. „Das ist der erste Olympiasieger, den ich trainieren darf“, sagt Rozwadowski.

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