Frankenthal Messung: Mörscher Kirchenglocken nachts zu laut

Für den Frankenthaler Vorort, der planungsrechtlich als sogenanntes Dorfgebiet gilt, sieht das bundesweite Regelwerk zum Schutz vor Lärm Grenzwerte für Schallemissionen von 60 Dezibel (A) am Tag und 45 dB (A) nachts vor. Letzteren Wert hält der Schlag der Mörscher Kirchturmuhr nicht ein. Gemessen wurden laut Knöppel an der nächstgelegenen Wohnbebauung 54 dB (A).
Näheres wollen der Bürgermeister und Ortsvorsteher Adolf-José König (SPD) am Dienstagabend dem Ortsbeirat erläutern, auf dessen Tagesordnung das Thema als mündlicher Bericht angekündigt ist. Vorstellen möchten sie dann auch Lösungsmöglichkeiten: Wie König und Knöppel auf RHEINPFALZ-Anfrage erklären, ist es technisch machbar, die Lautstärke des Zeitsignals zu drosseln, um die erwähnten Grenzwerte einzuhalten.
SGD reagiert auf Beschwerden
Wie mehrfach berichtet, hatte die Struktur- und Genehmigungsdirektion Süd Mitte Juli verfügt, dass die Mörscher Glocken zwischen 22 Uhr am Abend und 6 Uhr am Morgen nicht mehr läuten dürfen. Die Behörde stützte sich nach eigener Auskunft auf „mehrere Beschwerden“ und „überschlägige Messungen“. Die Verwaltung sei in der Pflicht nachzuweisen, „dass die Anlage ordnungsgemäß betrieben wird“.
Der Ortsvorsteher, der den Fall im September öffentlich gemacht hatte, hofft auf eine Lösung. Er habe bislang die Möglichkeit, die Glocken leiser schlagen zu lassen, nicht gekannt. „Wenn es gelingt, diese Tradition zu erhalten, wäre es schön“, sagt König. Denn: Das Thema hat ihm zufolge in Mörsch „hohe Wellen geschlagen“. Zum Politikum ist die Angelegenheit geworden, weil es eine Aufgabenteilung zwischen kirchlicher und weltlicher Gemeinde gibt: Während die Katholiken von Heilig Kreuz für das Geläut zuständig sind, das Gläubige zu Messen und Andachten ruft, kümmert sich die Stadt um das an die Zeit geknüpfte Signal.
Termin
Sitzung des Ortsbeirats Mörsch am Dienstag, 22. November, 19 Uhr, Mörscher Au (Roxheimer Straße 5).