Frankenthal LESERBRIEFE AN DIE LOKALREDAKTION:

Bezugnehmend auf die Berichte über das Heßheimer Ortswappen, möchte ich hier als (bald alter) Heßheimer die Beschreibung des Heßheimer Ortswappen richtigstellen. Das zunächst abgebildete Wappen ist nicht auf einem Haus in Heßheim zu sehen, sondern auf dem ehemaligen Rathaus von Heßheim. Der abgebildete junge Mann ist der Hesso von Leiningen, ein Bauernsohn in seiner Sonntagstracht. Die drei Sterne sollen eine Gerichtsbarkeit darstellen, die für Heßheim und Beindersheim bestanden hat. Der obere Stern steht symbolisch für den Richter, die beiden darunterliegenden Sterne sollen die Schöffen darstellen. Darunter die zwei liegenden B stellen die Vertreter der Schöffen dar. B deshalb, weil die Vertreter aus Beindersheim waren. Das heute übliche Ortswappen wurde abgeändert und ist natürlich heute das aktuelle. Die beiden liegenden B hat man meiner Ansicht nach weggelassen, weil in den 50er- und 60er-Jahren die Heßheimer und Beindersheimer kein gutes Verhältnis zueinander hatten. Das alte Wappen zeigt den Hesso von Leiningen in kurzem Rock, das neue Wappen zeigt ihn in langem Rock, ich glaube, das fand man einfach schicker. Im Bericht wurde geschrieben, der Hesso kam aus dem Frankenland, das war mir bis jetzt noch nicht bekannt, kann aber gut sein. Von Leiningen scheint sein Familienname zu sein; die Familiennamen entstanden so um 1500. Wir haben in Frankenthal eine große Sensation, um die uns viele Bahnkunden beneiden. Nirgends – soviel ich weiß, und ich komme sehr weit herum – gibt es einen Bahnsteig, der in sich geteilt ist. Am Anfang war Verwunderung, dann aber haben sich kleine Gruppen (zum Beispiel Rentner und Neugierige) gebildet, welche die Situation am Bahnhof bewundern wollen. So ist es sehr interessant zu sehen, wie sich Passagiere aus dem Zug von Bahnsteig 3 auf den – schon stehenden – Zug auf Gleis 2 zubewegen wollen. Das klingt einfach, ist es aber nicht. So steht ein Zaun dazwischen, und nun muss man sich entscheiden, ob man den oberen oder unteren Zugang im Zaun nutzen will. Da viele Personen in Richtung zum Treppenabgang gehen, schließen sich Fremde da an. Dort können jedoch Personen sein, die sich unterhalten wollen, und so kann es zu einem Stau kommen. Es ist natürlich kein Schild am Zaun, wie zum Beispiel auf der Autobahn (Stauhilfe), welcher Weg hier der nähere Übergang zum Zug auf Gleis 2 ist. Kommt man also hier nicht weiter, nimmt man schließlich den unteren Übergang, und jetzt wird es spannend. Schaffen diese Personen noch den Zug? Wenn sie es dann geschafft haben, stehen sie atemlos im Zug und freuen sich, dass sie fit genug sind, um mit der Bahn zu fahren. Die DB steht dafür, dass auch ältere Personen sich wirklich mal anstrengen und so ihr Herz in Bewegung halten. Im Moment steht hier nur ein Hilfszaun, der aber sicherlich mit einem stabileren Zaun versehen wird. Wir als Bürger hoffen nur, dass dieser nicht mit Stacheldraht oben abgedeckt ist. Ohne diesen könnten sonst jüngere Personen darüber springen. Fast ein kleineres Szenario wie an der „Berliner Mauer“ könnte sich ergeben. Vielleicht auch für die Schulen von Interesse, um den Kindern mal das System der „Berliner Mauer“ zu erklären. Jetzt kommt das große Problem, welches auch die Stadtverwaltung nicht mitbekam. Diese bisherige Sensation geht uns am Bahnsteig in Frankenthal-Süd verloren. Dort baute ein Sachverständiger den Bahnsteig so, wie er ihn von seinem Wohnort her kannte – also nicht geteilt, in eine Seite tief und die andere Seite höher wie am Hauptbahnhof. Diese Person hätte unbedingt auch den Hauptbahnhof mal besichtigen sollen. So hätten er sehen können, wie wir das in Frankenthal machen, und so wollen wir auch den Bahnhof Süd haben. Jetzt gibt es für den Bahnhof Süd zwei Problemlösungen: Erstens besteht die Möglichkeit, dass vielleicht doch jemand intensiv dort mitgedacht hat. Vielleicht kann der im Hauptbahnhof noch kommende Zaun auch im Bahnhof Süd eingebaut werden und ist – möglicherweise – schon bestellt. Dann wird dieser Zaun allerdings mit einer Verbesserung eingebaut werden. Der Bahnsteig dort ist lang, und es wird – hoffentlich – keinen Durchgang in der Mitte geben. Lediglich ganz oben oder ganz unten am Bahnsteig bleibt ein kleiner Durchgang, den die Passagiere benutzen sollen. Dann genügt das Gehen nicht mehr, sondern man muss laufen, um den Zug auf Gleis 2 noch zu bekommen. Das könnte beim Beobachten möglicherweise wesentlich interessanter sein als auf dem Hauptbahnhof. Zweitens gibt es dort allerdings eine Treppe und einen Aufzug. Da fällt mir im Moment schon einiges ein, was getan werden könnte, um die Passagiere zu verärgern. Aber ich bin ganz sicher, dass viele Menschen bei der DB sich auch darüber Gedanken machen, und wir werden ja sehen, was hier an neuer Sensation entstehen wird.

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