Frankenthal „Kein elfmeterwürdiges Foul“

Dirmstein. Beim Spiel der Fußball-A-Klasse zwischen dem TuS Dirmstein und dem FC Croatia Ludwigshafen (2:1) nahm der Schiedsrichter nach Befragen des Dirmsteiners Jürgen Taege (28) einen zuvor verhängten Elfmeter zurück. Familienvater Taege, der von Beruf Maler ist, erklärt im Interview, warum er zugegeben hat, dass es kein Foul war und wie die Reaktionen darauf waren.

Herr Taege, schildern Sie mal, wie es zu dieser ungewöhnlichen Situation gekommen ist.

Es war kurz vor Schluss. Ich war in einem Laufduell mit einem Croatia-Spieler. Wir sind im Strafraum, er hält mich leicht am Arm und grätscht zum Ball. Den hat er auch getroffen, aber ich bin zu Fall gekommen. Der Schiedsrichter hat Elfmeter gepfiffen. Da gab es bestimmt heftige Proteste des Gegners, oder? Klar, die Kroaten haben sich beschwert. Ein, zwei sind auch zu mir gekommen und haben gesagt, ich soll ehrlich sein. Was Sie dann auch waren. Ja, der Schiedsrichter hat mich gefragt. Ich habe ihm gesagt, dass mein Gegenspieler mich kurz am Arm gehalten hat, dass es aber kein elfmeterwürdiges Foul war. Es war aber auch keine Schwalbe. Das war beim Stand von 2:1 kurz vor Schluss. Was hätten Sie gemacht, wenn es 1:1 gestanden oder der TuS noch Punkte für den Ligaverbleib gebraucht hätte? Schwierige Frage. Wenn man im Spiel ist, empfindet man Szenen oft anders, als wenn man draußen steht. Viel Zeit zum Nachdenken hat man nicht. Aber ich glaube, ich hätte genauso entschieden, auch wenn mich dann einige vielleicht gesteinigt hätten. Wie fielen die Reaktionen aus? Unser Trainer Kai Schäfer hat mir gesagt, ich hätte mich absolut richtig verhalten. Auch sonst war die Resonanz positiv. Ist Fair-Play für Sie selbstverständlich? Schon. Ich habe in dieser Saison noch keine oder maximal eine Gelbe Karte gesehen. (Foto: TuS Dirmstein)

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