Frankenthal „Ich habe selten so eine Geheimhaltung erlebt“

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Um Mitternacht fiel heute Nacht der Startschuss für die neueste Star-Wars-Folge „Das Erwachen der Macht“. Auch in Frankenthal lief der Disneyfilm in vier Sälen an. Drei davon waren gestern Morgen bereits ausverkauft. In den kommenden Tagen stehen bis zu elf Vorstellungen auf dem Programm des Lux-Kinos.

Über 2000 Tickets hat der Frankenthaler Kinobetreiber Christian Kaltenegger für die Startwoche des Star-Wars-Films bereits verkauft. „Das wird mit Sicherheit ein Riesenhit“, sagt er. Allerdings müsse man das mit der Mannschaft auch bewältigen. „Wir können noch gar nicht absehen, was da auf uns zukommt.“ Viele Gäste hatten dem Film seit Jahren entgegengefiebert. Die Star-Wars-Begeisterung gehe durch alle Generationen. „Es kommen Großväter, Väter und Söhne zu uns“, sagt Kaltenegger. Dass es auf die Mitternachtspremiere einen solchen Ansturm gab, überraschte den erfahrenen Kinochef doch etwas. „Immerhin ist es ein Wochentag, am nächsten Tag stehen wieder Schule und Arbeit an.“ Etliche Gäste hätten auch vorab gefragt, ob sie ihre Laserschwerter und Kostüme mitbringen können. Verboten sind in Frankenthal nur echte Waffen oder solche, die zu echt aussehen. Darth-Vader-Masken und Kostüme sind für Kaltenegger in Ordnung. „Wir wollen da auch nicht überängstlich sein“, sagt er. Vor der Premiere heute Nacht hat auch der Kinochef nicht mehr von dem mit Spannung erwarteten Film gesehen als seine Gäste. „Ich habe selten eine solche Geheimhaltung erlebt“, sagt er. Seit Dienstag lag der Film in Frankenthal auf dem Kinoserver, per Code konnte er jedoch erst zum bundesweiten Start um Mitternacht freigeschaltet werden. Mit einem großen Ansturm rechnet Kaltenegger während der Weihnachtsferien. In dieser Zeit läuft der Film in mehreren Kinosälen gleichzeitig. Bis zu elf Vorstellungen pro Tag sind in der Anfangszeit geplant. Kritisch sieht Christian Kaltenegger, wie der Filmverleih Disney seine Marktmacht ausnutzt. Bereits im Sommer seien die Konditionen deutlich härter geworden, die Preise seien gestiegen. Einige seiner Kollegen arbeiten deshalb nicht mehr mit dem US-Unternehmen. „Ich habe für mich schnell erkannt, dass man keine Chance hat, sich dem zu entziehen“, sagt der Frankenthaler Kinochef. Das Programm sei derzeit zu interessant und die Gefahr, Kunden an Nachbarstädte zu verlieren zu groß. „Friss oder stirb“ heißt für ihn das Motto dieses Geschäftsgebarens. Immerhin will Christian Kaltenegger nicht auch noch das hochprofessionelle Merchandising rund um den Star-Wars-Film unterstützen. Zu den Eintrittskarten gibt es in der August-Bebel-Straße nur Popcorn und Co. „Wer dann noch ein Figürchen kaufen will, findet das anderswo – ich will meinen Gästen nicht das Geld aus der Tasche ziehen.“ (soj)

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