Frankenthal „Gut für Körper, Geist und Seele“

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Unter dem Motto „Mit sanften Bewegungen in die neue Woche“ bietet der Seniorenbeirat montags von 10 bis 11 Uhr Qigong im Metzner-Park an. Vor allem Frauen interessieren sich für dieses Bewegungsangebot, das auf alte chinesische Lehren zurückgeführt wird.

„Qigong ist eine Möglichkeit, auf sanfte Weise seinen Körper zu trainieren, auch wenn man nicht so fit ist“, sagt Übungsleiterin Ruth Frankenbach. „Die Arme nach links und rechts schwingen. Schön die Hüfte schwingen!“ – Ruth Frankenbach steht in der Mitte des Metzner Parks, über ihr rauschen die Blätter der ausladenden Baumkronen im kühlen Spätsommerwind. Einige Vögel zwitschern. Die 70-Jährige ist umringt von rund 35 Seniorinnen, auch drei Männer sind mit am Start. Die Atmosphäre scheint perfekt, sich auf die sanften Übungen des Qigong (zu Deutsch: Arbeit mit der Lebensenergie) einzulassen. „Bei den Bewegungen werden die Leitbahnen gestreckt, gedehnt und gewrungen und einzelne Akupunkturpunkte angesprochen und stimuliert“, erklärt Ruth Frankenbach über die alte chinesische Lehre. „Das Angebot gibt es seit drei Jahren, seitdem bin ich auch Übungsleiterin“, so die Gründerin des hiesigen Qigong-Vereins. Das Handicap eines Vereins sei jedoch, dass man sich anmelden müsse, findet sie. „Hier kann jeder kommen und gehen, wie er will und wann er will, jeder ist auf eigene Verantwortung hier“, so Frankenbach über die Vorteile des Angebots. „In die Knie gehen, den Damm heben“, erklärt die Trainerin die nächste Übung. „Nicht die Schultern hoch! Alles spielt sich nur hier unten ab“, greift sie regulierend in die Abläufe ein und lobt sofort: „So sieht es viel besser aus.“ Vor allem das sogenannte Tellerdrehen bereitet einigen der Anwesenden Probleme. Hierbei wird der gestreckte Arm in weiten, langsamen Bewegungen vor den Körper und über den Kopf geschwungen. Vor allem auf die wechselnde Stellung der Hände kommt es hier an. „Denken ist hinderlich bei dieser Übung“, gibt Ruth Frankenbach, die auch in China selbst Qigong-Erfahrung gesammelt hat, den Teilnehmenden mit. Zwischendurch wird immer wieder der Körper abgeklopft. „Das Strecken, Dehnen und Klopfen ist wichtig, es macht den Körper durchlässig und schafft ein besseres Gleichgewichtsgefühl“, weiß die 70-Jährige. Nach der Hälfte der Stunde legt sie eine kurze Pause ein, um nach der Lockerung mit den eigentlichen Qigong-Übungen fortzufahren. „Die Bewegungen sind sanft, meditativ und altersgemäß, man geht nie an die Schmerzgrenze, nur so weit, wie man kann“, erzählt die 73-jährige Katrin Specht, die mit ihrer Bekannten Gertrud Bappert seit Beginn an dem Angebot teilnimmt. Die Bewegungsabläufe bedürften zwar einiger Übung, aber das regelmäßige Mitmachen helfe dabei, die Bewegungen leichter und harmonischer ausführen zu können. Auch für Inge und Jürgen Groß bedeutet das Angebot einen schönen Wochenanfang. „Man fühlt sich toll hinterher, die Übungen sind gut für Körper, Geist und Seele“, so die 66-Jährige. Diese Aussage untermauert auch Ruth Frankenbach, indem sie sagt, Qigong helfe, Geist und Seele zu entspannen und zu mehr Wohlbefinden im Alltag zu kommen. Die Idee dabei sei, irgendeine kleine Übung mitzunehmen und jeden Morgen für sich zu machen. „Das ist eine tolle Selbstentspannungsmethode“, so Frankenbach. „Sie hilft, Blockierungen zu lösen, damit die Lebensenergie, das Qi, wieder fließen kann.“

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