Frankenthal Frankenthal: Kinoabende unterm Sternenhimmel

Beliebtes Ambiente: 70 bis 80 Prozent der Karten für das Open-air-Kino in der Erkenbertruine gehen schon im Vorverkauf weg.
Beliebtes Ambiente: 70 bis 80 Prozent der Karten für das Open-air-Kino in der Erkenbertruine gehen schon im Vorverkauf weg.

Vom 19. bis 31. Juli bietet Christian Kaltenegger wieder Open-air-Kino in der Erkenbertruine. 13 Filme will der Lux-Chef zeigen: vor allem neue Produktionen, sogar eine Vorpremiere. Aber auch Nostalgiker dürften auf ihre Kosten kommen bei „Dirty Dancing“ und „Jim Knopf“. Das Schmankerl: ein Auftritt von Komiker Bülent Ceylan.

Schon einmal im März war Bülent Ceylan in Frankenthal, um für seine Komödie „Verpiss Dich, Schneewittchen!“ zu werben. Das sei toll angekommen, sagt Christian Kaltenegger. Drei ausverkaufte Säle in seinem Lux-Kino hat ihm das beschert, und in jedem habe der Komiker vor Filmbeginn 20 Minuten lang das Publikum bespaßt. Dass er Ceylan erneut für einen Auftritt gewinnen konnte, macht Kaltenegger besonders stolz – „der Start seines Films ist ja eigentlich schon durch“. Er habe sich allerdings auch sehr darum bemüht, sagt der Lux-Chef.

30 Jahre "Dirty Dancing"

Eigentlich wollte er für sein Open-air-Programm auch Klassiker einkaufen: „Manche mögen’s heiß“ oder den frühen Bond „Goldfinger“ hätte er gerne gezeigt. Doch er fand keinen Verleih. Selbst eine Anfrage bei der europäischen Stelle für Filmrechte in Großbritannien sei im Sande verlaufen. Dass mit „Dirty Dancing“ dennoch ein Oldie zu sehen ist, liege allein am Jubiläum des Kinostarts vor 30 Jahren, sagt Kaltenegger. Nächstes Jahr will er noch früher anfangen mit der Planung. So gibt es im tollen Ambiente der Erkenbertruine vor allem aktuelle Filme wie der gerade angelaufene Gaunerinnenstreifen „Ocean’s 8“ oder „Liebe bringt alles ins Rollen“, der erst am 5. Juli in die Kinos kommt. Und „Grüner wird’s nicht, sagt der Gärtner und flog davon“ mit Elmar Wepper ist sogar in Frankenthal als Vorpremiere sechs Wochen vor dem offiziellen Start zu sehen.

Programm für reiferes Publikum

Ausgewählt habe er das Programm für ein reiferes Publikum, nicht für Zuschauer im Teeniealter, sagt Kaltenegger: für Leute, die mit Freunden einen schönen Abend verbringen wollen und den Besuch des Freiluftkinos als „schönes Event mit Essen, Trinken und Musik genießen“. Denn neben dem Auftritt Bülent Ceylans soll es jeden Abend ein Vorprogramm geben. Für „Mamma Mia: Here we go again!“, die Fortsetzung des Abba-Musicals, will er beispielsweise eine Band verpflichten, die Stücke der Schweden covert. Sein Konzept sieht Kaltenegger als Erfolgsrezept des Freiluftkinos in Frankenthal an. Haben andernorts Open-air-Betreiber längst das Handtuch geschmissen, wird der Lux-Chef schon im Vorverkauf 70 bis 80 Prozent der Karten los, wie er sagt. Auch jetzt fragten Leute seit drei Wochen schon wieder unaufhörlich nach dem Programm für die Erkenbertruine. Ein Schlaraffenland sei das in den Augen seiner Konkurrenten. „Das haben wir uns vielleicht aber auch erarbeitet“, sagt Kaltenegger stolz.

Elyas M’Barek und Tom Hanks

Das Programm startet mit einem Überraschungsfilm. Tags drauf läuft „Jurassic World: Das gefallene Königreich“. In der vierten Fortsetzung von Steven Spielbergs Dino-Abenteuer brodelt ein inaktiv geglaubter Vulkan. Jetzt sollen die Dinosaurier erneut vor dem Aussterben bewahrt werden. Eine Fortsetzung ist auch der nächste Film: Zehn Jahre nach dem Erfolg der französischen Komödie „Willkommen bei den Sch`tis“ kam im März Teil zwei in die Kinos – „Die Sch’tis in Paris“. Elyas M’Bareks Komödie „Dieses bescheuerte Herz“ handelt von der wunderbaren Freundschaft eines 30-jährigen Playboys zu einem schwer kranken 15-jährigen. Und hochaktuell angesichts der Situation der Medien unter Trump ist „Die Verlegerin“. Die Herausgeberin der renommierten Washington Post (Meryl Streep) entscheidet sich 1971, eine Geschichte ihres ehrgeizigen Redakteurs Ben Bradley (Tom Hanks) über das geheime Wissen von Präsidenten über Amerikas Rolle im Vietnam-Krieg zu veröffentlichen: trotz politischen Drucks und dem bevorstehenden Börsengang.

Berührendes mit Julia Roberts

Kino auch für Erwachsene ist Kaltenegger zufolge die Neuverfilmung „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“. Mit Kosten von 15 Millionen Euro sei es eine der teuersten Produktionen in Deutschland - und das zeige sich an der aufwendigen Machart. Vor 30 Jahren kam er in die Kinos und wurde zum Kultfilm: „Dirty Dancing“. Nur noch im Juli besitze der Verleih die Vorführungsrechte, danach dürfte er so bald nicht mehr auf großer Kinoleinwand zu sehen sein. Berührendes Kino mit Julia Roberts und Owen Wilson als Eltern eines entstellten Jungen, der sich nichts sehnlicher wünscht, als ein ganz normales Leben zu führen – das verspricht Kaltenegger für „Wunder“. Eine echte Sommerkomödie sei dagegen „Liebe bringt alles ins Rollen“ über einen Playboy, der vorgibt im Rollstuhl sitzen zu müssen, um sich an eine junge Pflegerin heranzumachen. Auch ein Roadmovie ist im Programm: „Grüner wird’s nicht, sagt der Gärtner und flog davon“ erzählt von einem, der beschließt, sein unspektakuläres Leben hinter sich zulassen und mit einer alten Propellermaschine fortzufliegen. Termine —19. Juli: Überraschungsfilm —20. Juli: Jurassic World: Das gefallene Königreich —21. Juli: Die Sch’tis in Paris —22. Juli: Dieses bescheuerte Herz —23. Juli: Die Verlegerin —24. Juli: Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer —25. Juli: Dirty Dancing —26. Juli Wunder —27. Juli: Ocean’s 8 —28. Juli: Verpiss dich, Schneewittchen! —29. Juli: Liebe bringt alles ins Rollen —30. Juli: Grüner wird’s nicht —31. Juli: Mamma Mia: Here we go again —Karten gibt es im Vorverkauf an der Lux-Kinokasse, www.lux-kinos.de.

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