Frankenthal Familiäre Stimmung

Das Benefizkonzert mit Schlagersänger Frank Petersen zugunsten des Kinderschutzbundes Frankenthal lockte am Samstagabend nur knapp 50 Besucher ins Autohaus Bürkle. Die Stimmung war trotzdem gut, auch wenn es einen großen Kritikpunkt seitens der Zuschauer gab: eine zu laute Geräuschkulisse.

Viele der im Präsentationsraum des Autohauses aufgestellten Stühle blieben an diesem Abend leer. Die Veranstalter hatten wohl mit mehr Zuspruch gerechnet. Immerhin kommt der gesamte Erlös dem Kinderschutzbund zugute – Petersen, die Frankenthaler Nachwuchssängerin Melanie Schlüter und Zauberer Franz Laemmlin traten ohne Gage auf. Landtagsmitglied Christian Baldauf (CDU) hatte die Schirmherrschaft.

„Vielleicht wären mehr Leute gekommen, wenn wir etwas für den Hundeverein gemacht hätten, denn ein Hund ist heute mehr wert als ein Mensch“, meinte Petersen, der für diesen leicht bissigen Kommentar Zustimmung bekam: „Da hat er wohl recht“, sagte eine Zuschauerin. Doch der Gesangsprofi, der verkündete, seine Musikkarriere in diesem Jahr zu beenden, ließ sich von den leeren Sitzreihen nicht irritieren und sorgte gleich zu Beginn mit sehr viel Publikumsnähe und lockeren Moderationen für eine familiäre Stimmung.

Mit Liedern von Percy Sledge, Simon and Garfunkel oder Andreas Gabalier bediente er genau den Geschmack des größtenteils älteren Publikums, das begeistert mitklatschte und mitsang. Bei einem Twistmedley erhoben sich sogar alle von ihren Stühlen und zeigten, dass sie die Tanzbewegungen aus ihren Jugendzeiten längst noch nicht verlernt haben, und bei einem Pfalzpotpourri zeigten sich die sangesfreudigen Zuschauer textsicher.

Auch die 16-jährige Melanie Schlüter, die Ende Februar noch im Rennen um den Eurovision Songcontest angetreten war, überzeugte mit Charme und einer starken Stimme. Sie begeisterte mit Interpretationen von Helene Fischers „Ich will immer wieder dieses Fieber spür’n“ oder des Schlagerhits „Ein Student aus Uppsala“. Und auch mit der gefühlvollen Ballade „On My Own“ aus dem Musical „Les Misérables“ verzauberte sie alle und konnte sich über reichlich Applaus freuen.

Allerdings gab es einen großen Störfaktor: Die lautstarke Geräuschkulisse, die im hinteren Teil durch angeregte Gespräche verursacht wurde. „Sind die zum Zuhören oder zum Quatschen gekommen“, echauffierte sich eine Besucherin, die sich, wie viele andere auch, immer wieder empört nach hinten umdrehte. Nur beim Auftritt des Zauberers Franz Laemmlin kehrte für einige Zeit Ruhe ein. Er ließ Miss Strohhut Catharina Müller schweben, verdoppelte 20 Euro und zeigte seine Fähigkeiten im Gedankenlesen. Allein mit ihrer Anwesenheit verzauberten die Gefährten von Falkner Achim Häfner die Besucher, die sich gerne mit den anmutigen Vögeln fotografieren ließen.

Björg Pozywio, Schatzmeisterin des Kinderschutzbunds, freute sich über die gute Stimmung. „Natürlich hatten wir gehofft, dass mehr Leute kommen, weil wir auch viel Werbung gemacht haben. Aber solange die Leute, die hier sind, Spaß haben, ist alles in Ordnung“, erklärte sie. Der Erlös soll dem Projekt „Komm, gib mir deine Hand“ an der Robert-Schumann-Schule zugute kommen, das längere Zeit auf Eis gelegen hat und nun reaktiviert werden soll. „Dabei geht es um Gewaltprävention. Die Kinder sollen lernen, Schwierigkeiten nicht mit der Faust, sondern mit Worten zu lösen“, berichtete Pozywio. (lai)

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