Frankenthal Ein glückliches Händchen

„Die Kirch wirkt ziemlich abgenutzt“, witzelte Pfarrer Stefan Mühl über die renovierungsbedürftige St.-Georgs-Kirche in der Bütt
»Die Kirch wirkt ziemlich abgenutzt«, witzelte Pfarrer Stefan Mühl über die renovierungsbedürftige St.-Georgs-Kirche in der Bütt.

Stimmungslieder und Schunkelrunden gab es am Samstagabend bei der Kerchefasnacht des katholischen Pfarrheims Studernheim im farbenfroh dekorierten Anna-Maus-Saal. Auch ein Pfarrer stand als Reinigungsfachkraft in der Bütt.

Die Studrumer Kerchefasnacht hat Tradition – und Brigitte Ober, die Vorsitzende des Gemeindeausschusses der katholischen Kirchengemeinde St. Georg, ein glückliches Händchen beim Organisieren. Mit launigen Worten führte sie durch das Programm. Musiker Rainer Hannemann tat ein Übriges, um das gut gelaunte Publikum mit Stimmungsliedern und Schunkelrunden zu begeistern. Das bunte Programm eröffnete die Mini- und Juniorengarde der Karnevalsgesellschaft Royal. Ungewöhnlich als Büttenvortrag, aber wohl gerade deshalb vielbelacht, war der Auftritt der Gemeindereferentin Annette Kabanow als französische Kunstexpertin, die mit drei Assistentinnen ihre mit Menschen gemalten Kunstwerke präsentierte: Mit Gästen aus dem Publikum ließen sie Bilder mit Titeln wie „Armleuchter“, „Eine große Dürre kommt über euch“, „Tête-à-Tête im Altenheim“ und „Suleika tränkt ihre Kamele“ entstehen, die zugleich spannend waren und für herzhafte Lacher im Publikum sorgten. Anschließend erfreute das siebenjährige Jugendtanzmariechen Leonie Fischer der KG Royal die Zuschauer mit tänzerischem Können. Es war ein besonderer Dienst, der den Frankenthaler Pfarrer Stefan Mühl aus der Pfarrei Heilige Dreifaltigkeit dann als en Butzmann in Kuttenschürze in die Bütt versetzte. Er sei eine „Eins-a-Fachkraft für Sauberkeit“, sagte er. „Die Wollmäuse fangen an zu zittern, wenn sie mich sehen.“ Mit Blick auf die renovierungsbedürftige St. Georgs-Kirche in Studernheim meinte er: „Die Kirch wirkt ziemlich abgenutzt, do frogt mer sich, wer hot gebutzt?“ Der witzige Vortrag brachte ihm viel Beifall ein. Ein kurzer Besuch der Frankenthaler Gockelswoog und des amtierenden Stadtschlüssel-Prinzenpaars Emily I (Miss Strohhut Emily Matejcek) und Prinz Bernd I. (Bernd Knöppel) erfreute das närrische Publikum. Hübsch anzusehen war der Solotanz der jungen Studernheimerin Leonie Fritz, die als Wirbelwind ihr Tanzmariechentalent bei Radwenden und Spagat zeigte. Schon Tradition sei es, sagten die Babbelschnude Ruth Jakob und Brigitte Ober, dass sie sich einmal im Monat treffen – diesmal eben in der Bütt. Ihre Witzeleien, vor allem über die eigenen Männer, machten Spaß und ließen so manchen Vergleich zur eigenen Partnerschaft zu. Zum Abschluss des fröhlichen Fasnachtsabends zeigten die Bisons, eine Freundesgruppe aus dem Vorort, dass eine Hitparade mit bekannten Ohrwürmern noch einmal Leben in die Bude bringt. Viel Aufwand wurde dabei mit den Kostümen betrieben. Roschi Sturm interpretierte Schlagerstar Gitte, Sandra Klein schlüpfte in die Rolle von Andrea Berg. „Beinhart wie en Rocker“ kam Werner Engel rüber, gleich dreimal war Helene Fischer zu hören (Sandra Klein, Roschi Sturm, Christel Steiner). Als Jürgen Drews baute Engel musikalisch ein Schloss. Die Wildecker Herzbuben mit ihren Schlagern ließen Christel Steiner und Marian Czerny aufleben. Täuschend echt interpretierte Lothar Sturm in Lederhosen den Sänger Andreas Gabalier. Das rund vierstündige Fasnachtsspektakel der Studernheimer Kerchefasnacht war gelungen und hinterließ ein positives Echo. Brigitte Ober dankte schließlich ihrem Helferteam, darunter Erich Schwind, Karl Scheller und Guido Klein, der für die Tontechnik zuständig war.

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