Frankenthal Babbelgosch und Frauenversteher

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Unterhaltsame Stunden und viel Spaß hatte Uwe Grieb, Präsident des Karnevalvereins Rosenkavaliere Frankenthal, zu Beginn der traditionellen Prunksitzung des Vereins versprochen. Nach über fünf Stunden hatten die rund 280 Zuschauer in der fast ausverkauften Halle der Donaudeutschen ein abwechslungsreiches, aber zum Teil auch langatmiges Programm gesehen. Das Motto der Sitzung: „An Narrenhand durchs Disneyland“.

Den Kleinsten des Vereins, der Minigarde, war es vorbehalten, als 21 „Mickey-Mäuse“ mit einem lustigen Schautanz die Veranstaltung zu eröffnen. Passend hierzu auch das sehr schöne handgefertigte Bühnenbild, das die Zuschauer in die Welt von Mickey Mouse und Co entführte und den Spruch „Es tanzt die kleine Mickey Maus beim RKF im Narrenhaus“ aufzeigte. Heike Hildebrandt (Lampertheim) berichtete wortgewandt von ihrem Versuch, ins Dschungelcamp einzuziehen. Selbst ihre Versuche, sich mittels musikalischer Darbietung auf einer Gießkanne zu bewerben, schlugen fehl. Zum Lied „Die Sonne scheint bei Tag und Nacht“ zeigten die acht Tänzerinnen der Rosenkavaliere ihr Können – das alles vor den Augen der Gäste der Bieler Zunft aus der Schweiz. Präsident Uwe Grieb, der sich in der Moderation mit seinem Stellvertreter Roland Peltsch abwechselte, überreichte Birgit Vogt, Frauke Zander und Monika Peltsch die silberne Ehrennadel der Vereinigung der Badisch Pfälzischen Karnevalsvereine. Karola Schaloske erhielt nicht nur die Goldene Ehrennadel, sondern wurde auch von Uwe Geißendörfer (Obbarer Dambnudle) für besondere Verdienste mit dem Goldenen Vlies bedacht und zum Ritter geschlagen. Nicht schlecht staunten die Zuschauer, als sich das angekündigte Tanzmariechen des Vereins als gestandenes Mannsbild entpuppte. Andreas Hölzer verzichtete aber lieber auf eine Tanzdarbietung und beschrieb sich selbst in seiner launigen Rede immer wieder mit dem Slogan „Ich bin so schee, vun Kopp bis zum Zeh, ein Wunder der Natur“. Optische Auflockerung erhielt die Sitzung dann durch den Marschtanz der acht Tänzerinnen des Rosenballetts, die zu schnellen Rhythmen übers Parkett stürmten. Das Fasnachts-Urgestein Elvira Langensteg (Altrhoischnooke Roxheim) brachte anschließend als „Babbelgosch“ einen Kalauer nach dem anderen. An ihrem „Alten“ ließ sie kein gutes Haar, erst recht nicht, als sie sich etwas von ihm wünschte, das von Null auf 100 in sechs Sekunden geht und daraufhin von ihm eine Personenwaage erhielt. Viel Stimmung kam zum ersten Mal bei „Happy Mikel“ auf, der einen begeisternden Soloauftritt hinlegte und dabei auch das Publikum einbezog. Mit dem Schautanz der „Bonbons“, der Nachwuchsgarde, endete der erste Teil der Sitzung. Danach ging es stimmungsvoll weiter, als Andreas Metz alias „Metzi“ mit übergroßem roten Cowboy-Hut auftrat. Er führte sogar eine Polonaise an und erklomm die Tische. Als Frauenversteher präsentierte sich Luca Laporto von den Mörscher Wasserhinkele. Als russische Tänzerinnen trat die zwölfköpfige Schautanzgruppe der Rosenkavaliere unter dem Titel „Red Roses“ auf. Präsident Uwe Grieb hätte besser seine Ankündigung, dass er schon immer mittanzen wollte, bleiben lassen. Er wurde in die Pflicht genommen, entsprechend kostümiert und war am Schluss des Tanzes nach eigenen Worten „fix und fertig“. Sehr schwer hatte es gegen Ende der Veranstaltung der „gestresste Winzer“ Martin Schweikart (Landau) mit seiner Büttenrede. Seine Gags kamen beim unruhigen Publikum, das mehrfach um Ruhe gebeten wurde, nicht gut an. In grünen Kostümen und unter Einbeziehung von Szenen des „Froschkönigs“ zeigte das Rosenballett schließlich noch einen schönen Schautanz. Den musikalischen Schlusspunkt unter die Prunksitzung der Rosenkavaliere setzte der Musikverein Oggersheim beim großen Finale. Für Musik sorgten Die Gentlemen (Manfred Ernst und Zeljko Loncar). (göw)

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