Donnersbergkreis Untrennbar mit dem Namen Zoar verbunden

Obwohl’s im Namen drinsteckt – es war natürlich kein Hof im klassischen Sinn, den wir bei unserem vergangenen Foto-Rätsel gesucht haben. Denn mit einem solchen verbinde er „zunächst einen oder mehrere Bauernhäuser mit den zugehörigen Feldern“, schreibt Horst Böhmer. Stattdessen seien auf dem Luftbild verschiedene mehrstöckige Gebäude „inmitten einer grünen Umgebung“ zu sehen – dies deute „auf eine größere Wohnanlage hin“, so der Höringer. Und diese haben viele der 47 Teilnehmer nach eigenem Bekunden auf einen Blick erkannt: Die richtige Lösung lautet Inkelthalerhof – Keimzelle und Sitz des Evangelischen Diakoniewerkes Zoar.

Zurecht weist Böhmer darauf hin, dass beide Namen nicht voneinander zu trennen sind. Vor 160 Jahren (1854) wurde auf dem zu Rockenhausen gehörenden Hof ein „evangelisches Rettungshaus für schulpflichtige Mädchen und Jungen“ eröffnet – 1929 hat es den biblischen Namen Zoar erhalten, was so viel wie „kleine Stadt der Zuflucht auf dem Berge“ bedeutet. Eine treffende Bezeichnung, wie Alois Barth aus Winnweiler bestätigt: „Über der Stadt Rockenhausen gelegen, sind die Gebäude teilweise weithin sichtbar.“ Und er betont, dass „die Einrichtung für Behinderte, die dort schon viele Jahrzehnte besteht, sich sehr bewährt hat“. In der Tat ist in mehr als anderthalb Jahrhunderten aus dem „Rettungshaus“ ein Dienstleistungsunternehmen mit Wohn- und Betreuungsangeboten für behinderte und alte Menschen geworden, das – inklusive den Werkstätten für Behinderte und den Zoar-Töchtern Rockenhausener Beschäftigungsgesellschaft und Seniorenresidenz Kirchheimbolanden – mit rund 1350 Mitarbeitern zu den größten Arbeitgebern im Kreis gehört. Zoar-Standorte gibt es in Heidesheim (Rheinhessen), Alzey, Rockenhausen, Kaiserslautern, Kusel, Alsenz und Winnweiler. Da das Diakoniewerk bereits seit 1978 den Prozess der Dezentralisierung (Außenwohngruppen, ambulante Betreuung selbstständig lebender Menschen) verfolgt, wohnen auf dem Inkelthalerhof längst nicht mehr so viele Menschen, wie das früher der Fall gewesen ist: statt 635 sind es jetzt nur noch etwa 240. Dennoch schlägt hier nach wie vor das Herz von Zoar – weshalb die Frage von Claus Ellerwald, ob nun „der Name der Gemarkung oder der Name der Einrichtung“ gesucht werde, einfach zu beantworten ist: Natürlich haben wir beides akzeptiert – wobei ohnehin fast alle Teilnehmer beide Bezeichnungen genannt haben. Eine Folge der Integration behinderter Menschen in die Bevölkerung: Die markanten Häuser – auch Günter Walther aus Schönborn weist darauf hin, dass er „sonst keinen Hof mit mehreren mehrstöckigen Gebäuden“ kennt – sind zum Teil verwaist und/oder stark sanierungsbedürftig. Volker Langguth-Wasem hat etwa neben „dem Verwaltungstrakt vorne links im Bild recht vorne das große, leerstehende Oberlinhaus“ erkannt. Pamela Ollig aus Bolanden hat ebenfalls mehrere Erkennungsmerkmale genannt: „Den Eingangsbereich mit dem Parkplatz auf der rechten Seite, weiter oben im Bild die scharfe Rechtskurve und natürlich das Gebäude mit dem Parkplatz, in welchem sich das Schwimmbad befindet.“ Das viel genutzte Hallenbad ist im vorigen Jahr aus Kostengründen geschlossen worden. Überlegungen bezüglich der Zukunft des Inkelthalerhofes gibt es viele. Doch was auch immer aus den Plänen wird, aus diesem einen „richtigen“ Stadtteil von Rockenhausen zu machen: Der Name Zoar wird wohl immer untrennbar damit verbunden bleiben. (kra)

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