Donnersbergkreis Tiergeräusche in „Pfälzer Prärie“

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„Wahnsinn“, „Super“, „Hammer“: Mit diesen und weiteren Superlativen haben die Besucher am Freitagabend den Auftritt der neuen „Wandermusikanten“ im Rockenhausener Schlosspark auf den Punkt gebracht. Mit einem breiten Repertoire aus Jazz, Funk, Dixie, Klassik, Filmhits und Volksliedern aus Deutschland und vom Balkan sorgte das sechsköpfige Ensemble für einen weiteren glanzvollen Beitrag der Reihe „SommerZeit“.

Rockenhausen

. Es hat einfach alles gepasst an diesem Abend, der den Charme einer lauen Sommernacht in einem fernen Urlaubsdomizil hatte. Und dieses Gefühl wollten die Zuhörer so lange wie möglich festhalten: Auch mit der zweiten Zugabe der „Wandermusikanten“ haben sie sich nicht zufrieden gegeben – doch irgendwann musste das stürmisch gefeierte Sextett dann doch die Bühne verlassen. Zuvor hatten jedoch Bernhard Vanecek (Posaune), Igor Rudytskyy (Trompete), Florian Wehse (Trompete), Thomas-Michael Hammer (Trommel), Arne Moos (Schnarrtrommel) und Roland Vanecek (Tuba) ihr brillantes Können an den jeweiligen Instrumenten gezeigt. Letzterer führte zudem mit – häufig launigen – Anekdoten zur Geschichte der Band und der Wandermusikanten kurzweilig durch das Programm. Ohnehin wurde im Laufe des Konzerts jede Menge gewitzelt. So hatten zu Beginn alle gebangt, ob das Wetter auch halten möge – was Roland Vanecek eingangs zu der Bemerkung veranlasste: „Die dunklen Wolken werden wir mal in Richtung Kusel blasen.“ Was wiederum einen Besucher auf den Plan rief, der anregte, die unliebsamen Vorboten am Himmel lieber Richtung Kirchheimbolanden zu schicken... Für Erheiterung sorgte auch die Mitteilung, das „Epizentrum“ ihrer Band sei „Schall-Odenbach“. Mit solchen und anderen Kalauern rund um die Pfalz schlugen die Musiker immer wieder einen gelungenen Bogen zu den Stücken, beispielsweise zur „Pfälzer Prärie“. Hier entlockte Roland Vanecek seiner Tuba täuschend echte Tiergeräusche – nicht wenige Zuhörer blickten sich staunend und dann lachend um, woher das Pferdegewieher, die „Muuhs“ und das „Kikeriki“ denn stammten. Wie gut sich ein Arrangement aus zwei bekannten Liedern anhören kann, zeigte das Ensemble mit seinem Mix aus dem klassischen Stück „Carmen“ und dem Volkslied „Auf einem Baum ein Kuckuck saß“. Daraus wurde der neue Titel „Auf einem Baum Sankt Thomas saß“, bei dem Thomas-Michael Hammer dann sein Solo bekam. Für dieses hat ihn das Publikum mit der lautstarken Nennung seines Nachnamens belohnt. Großartig auch die zweite Zugabe, die Arne Moos mit seiner von Roland Vanecek angekündigten „glockenreinen Stimme“ zum Besten gab. Tatsächlich erinnerte diese statt Glocken eher an ein Reibeisen, was perfekt zum „Gutenachtlied“ eines umherreisenden Musikers aus dem Film „Desperado“, „El Mariachi“, passte. Zwar geht es darin um einen Gitarristen und nicht um Blasmusiker – aber an einem solchen Abend gibt es wahrlich keinen Grund, kleinlich zu sein ... |gom

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