Donnersbergkreis Nicht schön, aber kein Weltuntergang

RÜSSINGEN. Das Abenteuer Verbandsliga ist für den TuS Rüssingen nach nur einem Jahr schon wieder vorbei. Auf Platz 14 kam der Aufsteiger ins Ziel, musste aber noch einige Zeit warten, bis der Abstieg endgültig feststand. „Schuld“ waren unter anderem die Regionalligisten Kickers Offenbach und 1. FC Saarbrücken, die in den Aufstiegsspielen zur 3. Liga scheiterten und dadurch hierzulande eine Abstiegswelle nach unten auslösten.

Das ist aber natürlich nur ein Teil der Wahrheit. In ihrer Verbandsliga-Premierensaison konnten die Rüssinger nur sechs Begegnungen für sich entscheiden (nur die beiden Mitabsteiger hatten noch weniger Siege auf ihrem Konto) und kassierten mit 82 die meisten Gegentreffer. Von daher kam der Abstieg am Ende nicht mehr so überraschend. So sehen das auch der Rüssinger Trainer Ako Yalcin und der 1. Vorsitzende und Macher Klaus-Peter Hornung. Fast unisono erklären sie: „Der Abstieg war natürlich nicht schön, ist aber kein Weltuntergang.“ Natürlich musste man sich in Rüssingen erst einmal wieder an Niederlagen gewöhnen, denn die Jahre zuvor war man im Eiltempo durch die Ligen gerauscht. Und auch vor dieser Saison war man verhalten optimistisch, obwohl man nach den Aufstiegsspielen nur wenig Zeit hatte, den Kader für die Verbandsliga zusammenzustellen. „Wir waren uns eigentlich sicher, vom Potenzial her die Klasse halten zu können“, sagen beide, und Yalcin legt nach: „Leider haben einige Spieler unsere charakterlichen Erwartungen nicht erfüllt und Unruhe in die Mannschaft gebracht. Das hat sich auf dem Platz und im Training ausgewirkt, und wir haben keinen guten Fußball gespielt, sind dann auch verdient abgestiegen.“ Hornung schlägt in die gleiche Kerbe, sieht die Unruhe in der Mannschaft als Hauptfaktor für den Abstieg: „Es war kein wirklicher Teamgeist da, und durch die Grüppchenbildung ist die Mannschaft nie zusammengewachsen. Eigentlich hätten wir noch härter durchgreifen müssen, doch uns waren personell die Hände gebunden.“ Trotz oder gerade wegen der wirklich nicht schönen vergangenen Monate hat der Trainer für seinen „Präsidenten“ ein dickes Lob parat: „Er war in dieser Saison unser bester Mann, hat immer die Ruhe bewahrt. Das ist nicht selbstverständlich. Dafür sind die, die noch da sind, inklusive meiner Person, sehr dankbar.“ Was im Winter nicht möglich war, soll nun im Sommer nachgeholt werden. Der TuS wird seinen Kader neu aufstellen und in der Landesliga wieder angreifen. Yalcin: „Wir werden eine schlagkräftige Mannschaft haben, die vorne mitmischen kann. Einige Neuzugänge stehen schon fest, darunter wird auch die ein oder andere Attraktion für Rüssingen und die Liga sein.“ Das hört sich schon wieder sehr positiv an, und Yalcin „freut sich auch auf die neue Saison“. Auch Klaus-Peter Hornung ist optimistisch: „Wir haben gelernt und versuchen, es besser zu machen.“

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