Donnersbergkreis Natur pflegen, Wissen verbreiten

„Im aktiven Naturschutz ist die Pollichia-Kreisgruppe Donnersberg stark geworden, dank des stellvertretenden Vorsitzenden Jochen Schowalter, der die Pollichia-Grundstücke betreut“, freute sich Vorsitzender Ernst Will in der Jahreshauptversammlung am Dienstagabend.

Schon in der Satzung stehe, dass sich der Verein „um die Pflege von schutzwürdigen Gebieten und Objekten“ zu kümmern habe, so der Vorsitzende. Als nächstes wolle die Pollichia ein Grundstück mit Teich und Feuchtgebiet in der Nähe des Jakobsweiler Zeltplatzes erwerben. Gleichzeitig sei die Pollichia verpflichtet, Wissen und Verständnis für die Natur und den Naturschutz zu verbreiten, dafür biete die Kreisgruppe Exkursionen, eine Sommer-Studienreise sowie Lehrveranstaltungen an. „Die Lebensqualität werde durch dieses neue Naturerlebnis erhöht“, ist Will überzeugt. Denn das Phänomen, dass alle Teilnehmer nach einer Exkursion mehr wahrnehmen, erlebe er immer wieder bei seinen geologischen Führungen im Tertiärpark Dachsberg. Als nächstes sei das Aufstellen von Tafeln mit dem dortigen Vogelvorkommen geplant. (Der nächste geführte Spaziergang im Tertiärpark findet am 5. Juli statt.) Im laufenden Jahr seien drei Vortragsveranstaltungen, sechs Exkursionen und eine Tagesfahrt am 27. September zum Geoskop auf der Burg Lichtenberg bei Kusel sowie zur Edelsteinmine bei Idar-Oberstein vorgesehen. Die Studienreise führt vom 20. bis 25 Juli in den Naturpark „Zittauer Gebirge“ und beinhaltet ebenso einen Besuch der Städte Breslau und Görlitz. Für die beiden Fahrten sind noch Plätze frei. Anmeldungen nimmt Ernst Will, Telefon 06352 294, entgegen. Jochen Schowalter hielt Rückschau auf die letztjährige Studienfahrt ins Oderbruch. Darüber hinaus berichtete er von Pflegearbeiten in den Pollichia-Grundstücken. Ein Fahrzeuganhänger dafür sei durch eine großzügige Spende finanziert worden. (Am 11. Oktober wird Schowalter zu den Pollichia-Grundstücken in der VG Alsenz-Obermoschel führen.) Eine botanische Exkursion im zehn Hektar großen Saukopf-Gebiet bei Albisheim, davon seien zwei im Besitz der Pollichia, habe das Vorkommen von 72 Pflanzenarten ergeben, darunter auch einige Orchideen. (Nächste botanische Wanderung im Saukopf ist am 21. Juni vorgesehen.) Neben den Grundstücken betreut Schowalter den Ziegelwoog. Hier misst er regelmäßig die Wasserqualität. In einer Tiefe von zwei Metern habe der Sauerstoffgehalt gewaltig abgenommen, da viel organische Substanz in den Teich fallen, abfaulen und sich zersetzen würde, erläuterte Schowalter. Im September sei eine Fontäne auf dem Ziegelwoog-Gewässer von der Verbandsgemeinde montiert worden, die Wasser ansaugt und wieder ausspeit und so die Wasserqualität verbessern soll. Der Bericht des Rechners Bernd Koch ergab eine gute Kassenlage. Er dankte seinem Vorgänger Jürgen Hüttenberger für die gute Vorarbeit. Der Mitgliederbestand belaufe sich auf 256 Personen, mit sieben Schulen und 14 korrespondierenden Mitgliedern. Viel Arbeit habe die Sepa-Umstellung gemacht. Bernhard Schmitt aus Weitersweiler hat die Erstellung von Stellungnahmen übernommen. Anita und Udo Weller aus dem Zellertal beteiligen sich am Artenfinderprojekt der Pollichia. Pollichia-Mitglied Gerhard Eymann aus Bennhausen, Angestellter des deutschen Wetterdienstes in Offenbach, berichtete über die gesammelten Daten aus den fünf Wetterstationen des Donnersbergkreises. Seit 2010 hatte Eymann alle Daten von der Firma Meteomedia abgerufen, so dass an dem Pollichia-Abend die Messwerte der fünf Stationen verglichen werden konnten. 2013 sei ein Jahr der Extreme gewesen. Es gab im Vergleich viele heiße und viele Frost-Tage. Der Temperatur-Mittelwert habe letztes Jahr für Kirchheimbolanden bei 9,8 Grad Celsius gelegen, (Mittelwert für Deutschland 8,8 Grad Celsius). 92 Frost-Tage und zwölf heiße Tage wurden notiert. In Obermoschel lag der Temperatur-Mittelwert bei 9,3 Grad Celsius. Es gab 96 Frost-Tage und 24 heiße Tage, der höchste Wert im Donnersbergkreis (deshalb gedeihe hier der Wein so gut, meinte Ernst Will). Die Niederschlagsmenge betrug 2013 in Kirchheimbolanden 649 mm, in Rockenhausen dagegen 790 mm, der höchste Wert des Landkreises. Der deutsche Mittelwert liegt bei 831 mm. 2013 sei in unserer Region der Vegetationsbeginn drastisch verzögert gewesen, während 2014 genau das Gegenteil der Fall war. (iri)

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