Donnersbergkreis Motto lautet „Reisen“

Ob „Malle“ oder Hawaii – Hauptsache Stimmung, findet die Kerwejugend.
Ob »Malle« oder Hawaii – Hauptsache Stimmung, findet die Kerwejugend.

Viel los war am Sonntag auf der Kerwe in Niedermoschel. Nach dem Umzug war auf dem Kerweplatz am Dorfgemeinschaftshaus fast kein Durchkommen mehr, so dicht drängten sich die Besucher um die Wein- und Bierstände, um Ketten- und Kinderkarussell und die Buden.

„Urlaub und Reisen“ war das Motto des „Kerwe-Lindwurms“, einer der längsten, den man je in der Gemeinde gesehen hat. Abgesichert von der Feuerwehr bildete die Kerwejugend die Speerspitze des Zuges. Sie stellte klar: „Egal ob Malle oder Hawaii, mir sinn immer voll dabei“. Es folgte der Reit- und Fahrbetrieb „Am Schlosswald“ in einer Kutsche, die von zwei Vollblütern gezogen wurde. Die laute Musik einiger anderer Gruppen machte die Vierbeiner etwas nervös, letztlich klappte der Trab durch die Gemeinde aber doch prima. Die Jugendspielgemeinschaft Alsenztal zeigte auf der Straße fußballerisches Können und lud andere Kinder mit dem Schild „Wir suchen Dich“ zum Mitspielen ein. Die Mitglieder des Gemeinderates waren als „Mundschenke“ recht großzügig. Schon jahrelang setzt der Musikverein Hallgarten die musikalischen Akzente im Kerwegeschehen. Werbung für den Nordseestrand unter dem Motto „An de See is es immer schee“ machte eine Matrosentruppe um Mathias Degen, der sein „Schiff“ auf einem Holder-Oldtimertraktor Baujahr 1963 durch die Straßen fuhr. Als alpine Wandergruppe waren die Landfrauen kaum wiederzuerkennen. Sie verteilten Vitamine in Form von Äpfeln sowie „Kraftriegel“ an die Zaungäste. Iren, perfekt in den Landesfarben gekleidet und ungewöhnlich rothaarig, machten Lust auf die Insel. Das Tulpenland Holland stand im Mittelpunkt bei den Mitgliedern des Modellflugvereins, die zudem eine Windmühle nachgebaut hatten. Direkt dahinter nahte der große Anhänger mit der „Kerwewatch-Rettung“: Die Kerweborsch Alsenz waren mit dem Motto: „Alles sinkt, nur der Pegel steigt“ mit von der Partie. Viele Rucksacktouristinnen aus Rio, Sidney und anderen Gegenden der Welt hatten als Gruppe „Wunderland-Backbagg“ samt ihren Kindern ebenfalls den Weg ins Moscheltal gefunden. Nicht fehlen durften die Finkenbacher Kerweborsch, die mit Anhänger und Oldtimer-Güldner (Baujahr 1961) den Umzug bereicherten. Die Unkenbacher Kerwejugend, zünftig in Dirndl und Lederhosen, machte Werbung für ihr erstes Oktoberfest. Fußballer des SVN erinnerten daran, dass auch zu Hause was geboten wird: „Warum reise für viel Geld, in Niedermoschel ist der SVN die Welt“. Gleich mit mehreren Fahrzeugen und einer großen Fanschar war die Gemeinde Hallgarten aus dem Nachbar-Landkreis Bad Kreuznach dabei. Nach dem Motto „Ich bin dann mal weg“ guckten die Rettungsschwimmer vun Malibu einfach beim Absaufen zu, und die „Helljerter Trinkerjugend“ kam mit einem riesengroßen „Partyboot“. Ein weiterer Wagen des Sportvereins warb mit „Moin-Moin“, Strandkorb sowie Ebbe und Flut für das Urlaubsziel Nordsee. Dagegen setzte die Sitterser Delegation auf den Saunaurlaub: „Hohes Alter hat seinen Grund, mit Sauna lebscht Du halt gesund“. Die Sauna hatten sie auf dem Anhänger gleich mitgebracht. Am Dorfgemeinschaftshaus hatte Kerweborsch Simon Schuster Premiere als Kerweredner. Eröffnet wurde die Kerb in den Gaststätten Rudolph und Haage mit Schlachtfesten, am Samstag „rockte“ im Saalbau Rudolph vor allem die Jugend, am Montag lockte ein Schafkopfturnier die „Kärter“. Mit einem Fischessen heute ab 16 Uhr klingen die „höchsten Feiertage“ dann aus.

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