Donnersbergkreis Marktpremiere ein voller Erfolg

Mal „sehen, hören, schmecken, riechen und fühlen“, was es auf dem 1. Dannenfelser Genuss- und Kunsthandwerkermarkt so alles gibt! Das haben auch wir am Sonntag getan.

Um die Mittagszeit ist der „Park der Sinne“ gut belebt, der Besucherandrang wächst. Am Eingang nicken freundliche Keramik-Gartengeister auf Eisenstäben zur Begrüßung, daneben glucken Hühner und skurrile Langschnäbel, leuchten Hortensien und rote Dahlien auf. Selbst gefertigter Modeschmuck – Pailletten und Glimmer in feinen Schläuchen – und Fingerringe im Riesenformat liegen vor kuscheligen Wollschals und Loops aus. Das Angebot ist vielseitig: aus Dannenfelser Buche, Eiche oder Kirsche geschnittene Dosenöffner, Pfeffermühlen und Kerzenhalter. Nach Kamille oder Lavendel duftende Seifen, selbstgesotten und in Förmchen gegossen oder zum Tortenstück aufgetürmt – eher Deko als tägliche Körperpflege. Chice Filzhüte, ganz schlicht oder mit eleganter Schleife, versöhnen mit dem Herbst, der heute schon kühl- feucht droht. Fantasievolle, individuelle Kleidung für kleine und große Kinder, auf eigener Maschine genäht. Attraktive Stoffmuster und „Stoffwerk“, nicht von der Stange: Kleider, Taschen, Jacken, Dinkel- und Nadelkissen als kleine Kunstwerke. Reizvolle Puppenmode, von glamourösen Roben für Barbie bis zum herzigen Babystrampler. Wohltat für Leib und Seele: Pfälzer Balsam (Teufelskralle, Fichtennadel und, und, und), Sonnenöl sowie selbst gemachter Provence-Nougat. Handgestrickte Babyschuhe in allen Farbschattierungen und dicke Wollsocken, geringelt oder mit Zopfmuster. Raffinierte Knöpfe, Schals aus Bändchengarn, plakative Broschen aus Aluminiumdraht, bunte Pullover. Edle Leinendecken, in Hardanger Stickerei aufwendig gestichelt und geschnitten. Der „Luftkurort Dannenfels“ wirbt um Touristen, Bistrotische am Bassin laden zum Verweilen ein. Die Gründerzeit-Kommode, fachmännisch abgelaugt, ist umgeben von Militaria, Pickelhaube und Preußens Gloria. Bunte Rosensträußchen und Türkränze aus getrockneten Hortensienköpfen, changierend zwischen Rosa-, Blau- und Grautönen. Dünnwandige Holzschalen – der Drechsler dreht gerade aus einem grünen Haselast eine filigrane Blüte mit haarfeinen Staubfäden. Subtil gehauene Steinmetzarbeiten, unter anderem eine Gotikchimäre und Keltenreliefs. Mineralien und Fossilien, darunter versteinerte Muscheln, Tannenzapfen und Haifischzähne, Millionen Jahre alt, herausgeschlagen aus Steinkugeln. Tierskulpturen und der Fifa-Worldcup aus Sandstein, steinerne Bibeln und Herzchen als Briefbeschwerer. Wie aus der Ferne tönen die warmen Klänge der Goschentaler Alphornbläser aus Bolanden. Kein Dannenfelser Markt ohne heimische Äpfel, Birnen und Latwerg, acht Stunden gerührt. Oder Honig aus Kastanien, Blüten und Raps. Köstlich: die erlesenen Gourmet-Essige, Spezialität der Cranberry-Essig. „Gute Zäh han isch, es derf ruisch e bissje knackisch soi“, sagt jemand vorm Flammkuchenstand und hat die Wahl zwischen „normal“, Lachs und Schafskäse. Käsespezialitäten, dazu Wein und -gelees aus Wachenheim. Hausmacher und Schwartenmagen. Grillwürste, saftiger Keltenbraten und ein frisch Gezapftes bitte: Die Schlange vorm Getränke- und Bratstand wird zusehends länger, irgendwann gehen die Bierkrüge aus. Die Landfrauen sorgen für Kaffee und Kuchen, der Waffelduft lockt verführerisch, die Preise sind sehr zivil. „Do, hocke eisch hie!“ Bald werden die Plätze rar, auch die Sitzgruppen auf der idyllischen Wiese unter den Bäumen sind besetzt. Auf der Bühne tanzen violett gedresste „Gardemäd Dannenfels“ den „Techno Dance“, flott choreografiert, sauber eingeübt und fröhlich – Zugabe! Später rockt und bluest die Kaiserslauterer „Latwerch-Bänd“ angenehm „unplugged“, ihre authentisch-gemütvolle „Pälzer Gosch“ und eingängige Musik kommen an. Rap zu „Pälzer Sprich“ und Typen wie „de Philipp, der ald’ Lump“, der so exzessiv „geraucht und gestunk“ hat, machen Stimmung, sogar das Wetter macht mit. „Ich bin begeistert“, sagt OB Ernst-Ludwig Huy. Die Marktpremiere „für alle Sinne“ ist ein voller Erfolg, nicht zuletzt für die Veranstalterinnen Karin Schneider, Birgit Smith und Martina Müller. (fun)

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