Donnersbergkreis Mann von Zug erfasst und getötet

Schreckliches Unglück am gestrigen Vormittag in Kirchheimbolanden: Ein Mann wurde auf der Strecke der Donnersbergbahn Richtung Morschheim von einem Zug erfasst und getötet. Mutmaßlich hat sich der Mann in suizidaler Absicht vor die herannahende Regionalbahn geworfen.

Am helllichten Tag ereignete sich das Unglück auf einer geraden Strecke direkt an einer kleinen Brücke der L386, etwa auf Höhe des Tierheimes. Der Zug war planmäßig um 10.07 Uhr vom Kirchheimbolander Bahnhaltepunkt in Richtung Alzey abgefahren. Besetzt war er mit elf Fahrgästen und dem Zugführer. An der Unglücksstelle war er nach Zeugenangaben nicht schneller als 50 Kilometer in der Stunde. Als der Notruf um 10.15 Uhr einging, wurde von der Leitstelle direkt eine Vielzahl von Einsatzkräften alarmiert. Rettungsdienst und Notarzt konnten vor Ort nur noch den Tod des Mannes feststellen. Die Feuerwehr Kirchheimbolanden, die mit 15 Mann im Einsatz war, übernahm die Evakuierung der Passagiere aus dem Zug, der kurz hinter der Unglücksstelle auf freier Strecke zum Stehen gekommen war. Alarmiert wurde auch die Schnelleinsatzgruppe (SEG) „Betreuung“ des Deutschen Roten Kreuzes und das Kriseninterventionsteams. Die rund zehn Mitarbeiter übernahmen die Versorgung der Passagiere – alles Erwachsene – und des geschockten Zugführers. Dieser wurde durch einen Kollegen abgelöst und ärztlich betreut. Die nahe gelegene Firma „Sonima“ stellte sofort unbürokratisch Räume zur Verfügung, wo die Betroffenen versorgt werden konnten. Vor Ort waren außerdem der leitende Notarzt und der organisatorische Leiter des Katastrophenschutzes des Donnersbergkreises. Die Passagiere wurden schließlich von den Mitarbeitern des Roten Kreuzes zu ihren Zielorten gebracht, während die Kriminalpolizei mit ihren Ermittlungen begann. Zur Identität des Mannes und zum Ablauf des Unglücks konnte die Polizei gestern noch keine Angaben machen. Der Tote ist vermutlich zwischen 30 und 50 Jahre alt. Auch ein Unfall könne zum jetzigen Zeitpunkt nicht ausgeschlossen werden, hieß es. Die Bahnstrecke zwischen Kirchheimbolanden und Alzey, die vom privaten Anbieter Rhenus Veniro betrieben wird, musste über drei Stunden gesperrt werden. Der Zugverkehr konnte nach Firmenangaben ab 13.20 Uhr wieder seinen Betrieb aufnehmen. Die L386 war von der Polizei für die Dauer der Bergung ebenfalls abgesperrt worden. (fky)

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