Harxheim Konzert in Harxheim: Melancholie und Wehmut

Das Quartett Harmonie aus St. Petersburg beim Auftritt in Harxheim.
Das Quartett Harmonie aus St. Petersburg beim Auftritt in Harxheim.

Ein außergewöhnliches Konzert gab es in der protestantischen Kirche in Harxheim. Das aus St. Petersburg stammende Ensemble Harmonie präsentierte ein Konzert für den Frieden. Die vier Sänger, bestehend aus den Stimmen 1. Tenor, 2. Tenor, Bariton und Bass, hatten geistliche Lieder und Volksweisen in ihrem Programm.

Die russischen und ukrainischen Volkslieder sind von einer tiefen Melancholie und Wehmut geprägt, die oft die schwierigen Lebensumstände und die Sehnsucht nach etwas Besserem reflektieren. Auch wenn die meisten in der Kirche die Texte nicht verstanden haben, gelang es den Sängern, diesen Charakter musikalisch auszudrücken.

Vor allem die tragenden tiefen Töne der Lieder gaben in dem mächtigen Kirchenschiff eine imposante Grundstimmung. Das Quartett begeisterte durch seine Klangschönheit und sein überwältigendes Klangspektrum vom hohen Tenor bis zum tiefen Bass, sowohl im Gesamtklang des Ensembles als auch bei seinen zahlreichen solistischen Vorträgen. Denn die Stärke und Besonderheit des Ensembles liegt darin, dass jeder der Sänger auch als Solist auftreten kann. Während des Konzertes übernahm praktisch jeder der Künstler einmal die Solostimme.

Intensive Gesangstechnik

In für unsere Ohren eher fremden Harmonien wirkten die Lieder manchmal traurig, nachdenklich, aber auch freudige Elemente kamen nicht zu kurz. Diese östliche Volksmusik ist bekannt für ihre emotionale Intensität und Ausdrucksstärke. Durch die intensiven Gesangstechniken gelang es den Künstlern an dem Abend, den Charakter eines anderen Kulturkreises den 50 Zuhörern näherzubringen. Dass die Musik verbindet und keine Grenzen kennt, wurde auch bei diesem Konzert deutlich. Das Spektrum reichte von geistlichen Gesängen aus der orthodoxen Kirche über weltliche Musik bis hin russischen und ukrainischen Volksliedern. Für viele der Zuhörer war dieses Konzert eine gute Gelegenheit, sich unter der Woche auf für unsere Ohren fremde Musik einzulassen. Schließlich erntete das Quartett Applaus. Als eine der Zugaben sang das Ensemble sehr emotional das Wiegenlied „Guten Abend, gute Nacht“ auf Deutsch.

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