Donnersbergkreis Fast alle Beschwerden geklärt

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In der gut besuchten, zu Beginn hitzigen und emotionsgeladenen Info-Veranstaltung zur Sanierung von Freiheitsstraße, Glockenstraße und „Am Staffelstein“ konnten Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller und Walter Thiekötter vom Ingenieurbüro Ideal Brehm durch sachliche Argumentation fast alle vorgebrachten Beschwerden und Probleme klären.

Erfreulich, dass die Firma Strabag dem gesteckten Zeitplan voraus ist und die Baumaßnahmen früher abgeschlossen werden können – falls nichts Unvorhergesehenes eintritt. Der Schwerlastverkehr soll in Zukunft grundsätzlich über das Industriegebiet erfolgen. Bei der Begrüßung im gut besuchten Ratssaal erklärte Hartmüller, dass man eine eingereichte Unterschriftenliste mit 26 Namen ernst nehme und sich daher mit den Anwohnern wegen des Informationsbedarfs treffe. Dabei wurde er schon von ersten massiven Einwänden und Kritiken unterbrochen. Manche hätten keine Vorinformationen bekommen und gar nicht gewusst, dass es am 1. April losgehe. In der Straße sei Hektik und Unruhe ausgebrochen, denn Bauarbeiter hätten morgens geklingelt und darum gebeten, die Autos wegzufahren. Das sei überhaupt nicht klar gewesen. Dem entgegnete der Bürgermeister, dass alle im Grundbuch eingetragenen Hausbesitzer ordnungsgemäß angeschrieben worden seien. Der Fehler läge dann wohl bei den Eigentümern, die ihre Mieter nicht informiert hätten, oder bei im Grundbuchamt vermerkten Eltern, die ihren im Haus wohnenden Familienmitglieder das Schreiben nicht zukommen ließen. Zum derzeitigen Sachstand äußerte sich Thiekötter wie folgt: Die Deckschicht in der Glockenstraße sei aufgetragen, die Bürgersteige dürften in etwa 14 Tagen fertig sein. Im nächsten Schritt werde der Teil vom Friedhof bis zur Einmündung Glockenstraße und ganz zum Schluss die Anbindung an die Bischheimer Straße saniert. Eigentlich sei das Bauende auf 15. Dezember terminiert, nach derzeitiger Lage sei es aber durchaus vorstellbar, dass die Arbeiten – bis auf Kleinigkeiten und wenn keine größeren Probleme auftauchen – schon bis Ende Oktober abgeschlossen sein könnten. Er wies noch mal darauf hin, dass die Baufirma sehr kooperativ sei und Wünschen gerne nachkomme. Mülleimer würden zur Sammelstelle gebracht, und auch der Paketdienst dürfe anliefern. Die beiden Veranstaltungsleiter mussten indes auf weitere Kritikpunkte einzelner Anwohner eingehen. So sei „über Nacht“ die Schwarzdecke entfernt und zwei Wochen nichts gemacht worden. Weiterhin wurde bemängelt, dass ein Gulli einfach im Asphalt verschwunden sei und die Drainage zu hoch liege. Der Bürgermeister stellte klar, dass man keinen Einfluss auf die Arbeitsabläufe der Baufirma habe und die Problematik mit dem Grundwasser vor Baubeginn nicht bekannt gewesen sei. Zu den anderen Punkten bemerkte Thiekötter, dass in Absprache mit einem Bodengutachter ein neues Entwässerungssystem erforderlich war, was die für die Anlieger zunächst unverständlichen Maßnahmen erklärt. Das Thema „Schwerlastverkehr“ zur Firma SAM Stil-Art Möbel, ehemals Möbel Jäger, brannte den Zuhörern unter den Nägeln. Sie wünschten, dass grundsätzlich keine Lastwagen mehr durch die Freiheitsstraße fahren dürften, jemand forderte sogar ein komplettes Durchfahrtsverbot für schwerere Fahrzeuge. Hier gab Hartmüller zu bedenken, dass dies rechtlich gar nicht möglich sei. Bei einem absoluten Verbot könne ja auch kein Anwohner Baumaterial oder Möbel per Laster geliefert bekommen. Ein Vertreter der Firma SAM stellte klar, dass neben einem kleinen 7,5 Tonner täglich lediglich ein Zwölftonner mit Anhänger Waren abhole, wobei der Hänger immer am Friedhof abgestellt werde. Ein großer Lastwagen verkehre höchstens ein bis zwei Mal im Monat und sei immer voll beladen, erreiche aber oft nicht das zulässige Gesamtgewicht von 40 Tonnen. Die Ankündigung Hartmüllers, dass der Schwerlastverkehr in Zukunft grundsätzlich über das Indus-triegebiet – von der Carl-Bosch-Straße über die Carl-Benz-Straße zum Staffelstein – gehen solle, führte zur Zufriedenheit der Betroffenen. Dies sei jetzt schon möglich, da die Robert-Bosch-Straße für schwere Baufahrzeuge ausgelegt sei, auch wenn die Schlussdecke noch fehle. Der Vertreter von SAM räumte hier ein, dass dies für die Fahrer der täglichen Lieferung überhaupt kein Problem sei, ortsunkundige Kraftfahrer aufgrund der Angaben ihrer Navigationssysteme aber möglicherweise durch das Wohngebiet führen. Für besseren Informationsfluss und Anregungen unterbreitete Walter Thiekötter allen Interessierten ein Angebot: Jeden Dienstag um 14 Uhr findet eine Besprechung vor Ort statt. Er versicherte, dass Anwohner dem offiziellen Termin von Stadt, Ingenieurbüro und Baufirma vorgezogen würden, wenn sie mit einem Anliegen oder Wunsch kämen. Mit der Bitte um noch etwas Geduld und dem Hinweis, dass alle bald eine schöne neue Straße inklusive Gehwegen hätte, schloss Stadtbürgermeister Hartmüller die Veranstaltung und bedankte sich für das Verständnis der teilnehmenden Anwohner. |dwk

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