Fußball Entscheidung im Kerwespiel in Münsterappel fällt in der Nachspielzeit

Nimmt die Verfolgung auf: Niklas Jacob vom TuS Stetten. Links Johannes Weber von der SG Münsterappel/Gerbach/Niederhausen.
Nimmt die Verfolgung auf: Niklas Jacob vom TuS Stetten. Links Johannes Weber von der SG Münsterappel/Gerbach/Niederhausen.

Spiel der Woche: Spannung im Kerwespiel auf dem Münsterappeler Hartplatz. Die SG Münsterappel/Gerbach/Niederhausen besiegte den TuS Stetten am Freitagabend mit 4:2 (2:0). Trotz 3:0-Führung musste sie am Ende zittern, weil Stetten auf 3:2 herankam.

Vor dem Spiel belegten die beiden Kontrahenten SG Münsterappel/Gerbach/Niederhausen und TuS Stetten mit neun und acht Punkten die Plätze vier und fünf der B-Klasse Kaiserslautern-Donnersberg Nord und beide Trainer erwarteten ein offenes und kämpferisches Spiel. Offen war es nur phasenweise, kämpferisch auf jeden Fall.

Christian Eich, Trainer der SG, sah seine Mannschaft klar im Vorteil. „Wir waren das bessere Team und hätten auf Grund der Chancen mehr Tore erzielen und den Sack früher zumachen müssen“, analysierte er. Sein Gegenüber Johannes Henrich erkannte den verdienten Sieg an. „Am Ende war die SG gieriger auf die drei Punkte, hat ihre Chancen genutzt und verdient gewonnen.“

Die Vorahnung

Wie auch von beiden Trainern schon im Vorfeld gemutmaßt, traten die spielerischen Elemente auf dem ungewohnten Untergrund in den Hintergrund. „Hoch und weit bringt Sicherheit“, der alte Wahlspruch galt zunächst einmal für die Stettener Defensive, die kompromisslos die Bälle aus der eigenen Hälfte beförderte. Das führte zu einer wilden Anfangsphase mit ständigem Hin und Her. Die erste gut herausgespielte Aktion der Hausherren brachte dann auch die erste Chance, doch Julian Simon zielte knapp vorbei (6.). Die SG schien jetzt Oberwasser zu bekommen, doch nach einer Viertelstunde befreite sich Stetten, initiierte seinerseits einige Angriffe. Ein Fallrückzieher von Thilo Opper, allerdings auf den Torwart, ein abgefälschter Freistoß von Lukas Thierling, der knapp vorbeiging, und Janik Butz, der mit einem Schrägschuss am Torwart scheiterte, waren die Ausbeute innerhalb weniger Minuten. Allerdings waren die Aktionen nicht zwingend genug.

Die Hausherren nahmen das Heft jetzt wieder in die Hand. Mehrmals musste der zweikampfstarke Thierling, zentraler Abwehrspieler des TuS, in höchster Not klären. Beim Führungstreffer spielte sich die SG schön über rechts durch und Danny Lorenz hatte freistehend im Zentrum kein Problem, zum 1:0 einzuschießen (21.). Wenig später erhöhten die Kombinierten auf 2:0 (26.). Der überaus emsige Xaver Löwe überlistete TuS-Keeper Carsten Adam mit einem Schuss in die kurze Ecke. Kurz vor der Halbzeitpause war das Spiel für einige Minuten unterbrochen, weil ein einheimischer Spieler mit blutender Kopfwunde behandelt werden musste.

Die Vorentscheidung?

Löwe sorgte kurz nach dem Seitenwechsel für die vermeintliche Vorentscheidung, als er unhaltbar in die lange Ecke zum 3:0 traf (48.). „An der Kerwe zwei Tore zu schießen ist natürlich schön, aber der Sieg keine Einzel-, sondern eine Teamleistung“, sagte er später. Für die endgültige Entscheidung hätte Simon sorgen müssen, doch er scheiterte mit einem Handelfmeter an Adam (53.).

Dann wie aus dem Nichts der Anschlusstreffer. Jonas Steuerwald-Ludwig trat einen Freistoß aus dem Halbfeld vors Tor, Torhüter Tim Schröder verschätzte sich und die Kugel lag unvermutet im Netz (72.). Der Gast intensivierte jetzt noch einmal sein Offensivspiel und nach einem weiteren Freistoß von Steuerwald-Ludwig köpfte Opper zum 3:2 ein (87.). Wider Erwarten musste die SG noch einmal zittern, bevor Tobias Engert mit 4:2 den Sieg sicherte (90.+2).

„Wir haben die erste halbe Stunde verpennt, haben zwar defensiv ganz gut gestanden, aber nach vorne ist nicht viel gegangen. Das dritte Tor ist dann nach der Halbzeit zu schnell gefallen. Am Schluss hatten wir tatsächlich noch die Möglichkeit zum Ausgleich“, sagte TuS-Trainer Henrich. SG-Coach Eich meinte noch: „Das war ein hochverdienter Sieg. Stetten hatte außer den zwei Toren eigentlich keine Chancen. Ich hoffe, dass unser Spieler bald wieder gesund ist.“

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