Donnersbergkreis Ein Reh aus Kerzenheim und Biopilze von Zoar

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Soviel sei schonmal verraten: Hobbykoch Bernd Schneider aus Ilbesheim und sein „Gesell“ – SWR-Moderator Jens Hübschen – schlugen sich wacker, wenn auch nicht siegreich gegen Kochprofi Frank Brunswig. Beim Kochduell „Marktfrisch“ auf dem Schlossplatz in Kirchheimbolanden lieferten sie sich gestern ein kulinarisches und wortgewandtes Scharmützel am Kochtopf.

Rehrücken und Pilze mit einem Kartoffel-Speck-Muffin hatte Frank Brunswig sich für die einstündige Kochorgie ausgedacht, alle Zutaten ausschließlich frisch von den Markständen in Kirchheimbolanden erstanden. „Des Reh is erschd am Dienschdag bei Kerzenheim geschoss“, verriet dann auch Rainer Würtz am Arleshof-Stand. Dass er jetzt nach dem Einkauf als „Fernsehgesicht“ entdeckt würde, hielt er allerdings für eher unwahrscheinlich. „Wann die misch 30 Sekunde im Bild hatten, dann schneiden die vorsichtshalber 40 raus“, war er sich sicher. „Wer wees, die kennen heit beim Ferseh do mit Teschnik viel mache“, baute ein Kunde ihn augenzwinkernd auf. Mit Gemüse und frischen Kräutern versorgten sich die beiden Köche Schneider und Brunswig ebenso wie mit frischen Bio-Shitake von Zoar-Werkstätten. Lendchen mit einer Rahmsauce und Bärlauchnudeln zauberte der Ilbesheimer Hobbykoch, der bereits mit neun Jahren seiner Mutter in der Küche zur Hand gehen musste und bei ihr die Klassiker aus der schlesischen Küche als Basis erlernt. Fleisch, Gemüse und Beilagen, das ist bis heute seine liebste Kombination. „Aber in meiner Küche daheim, da habe ich natürlich keinen Zeitdruck, das ist hier schon etwas ganz anderes.“ Und dann bruzzelte es auch schon auf der Kochbühne mitten auf dem Schlossplatz. Mit dem Zwiebelduft kamen es die ersten „Ahhs“ und „do kriet mer jo Hunger“-Rufe. Wesentlich mehr Marktbesucher als an anderen Freitagen üblich tummelten sich auf dem Platz und freuten sich wie Adelheid Muck und ihr Mann Hans darüber, die SWRler mal aus der Nähe zu sehen, denn „Im Fernseh guck isch das immer“, verriet die Hobbyköchin. Kochtipps könne man schließlich nie genug kriegen. „Den Jens Hübschen, den sehe sie so gern“, meinte eine andere Besucherin. „Der sieht aus wie en Lausbub, awer koche kanner net“, sagte sie. Als „Testesser“ suchte Jens Hübschen drei Freiwillige aus. Silvia Thielmann aus Dreisen, Elisabeth Marhöfer aus Einselthum und Emil Schmidt aus Kirchheimbolanden ließen es sich stellvertretend für die Marktbesucher munden und verteilten Punkte in Gestalt von Äpfeln an die Köche. Warum dann letztendlich doch der Profikoch die Nase vorn hatte, und was es mit dem Aha-Punkt auf sich hat, das zeigt der SWR bei der Ausstrahlung der Sendung am Donnerstag, 20. Oktober, um 18.15 Uhr. |jgl

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