Donnersbergkreis Ein Festabend für Blau und Weiß

Der Protestantische Kirchenchor Marnheim unter der Leitung von Doris Bender verdiente sich beim Festkommers des FCM den Beifall
Der Protestantische Kirchenchor Marnheim unter der Leitung von Doris Bender verdiente sich beim Festkommers des FCM den Beifall der Gäste.

Nach seiner Begrüßung – ein besonderer Gruß galt dem neuen Marnheimer Ortsbürgermeister Tim Mühlbach – blickte der noch amtierende Ortsbürgermeister und 1. Vorsitzende des Fußballclubs Klaus Duwensee in der frisch renovierten Halle des Freizeitzentrums auf die 100-jährige Vereinsgeschichte zurück. In all den Jahren habe es die Vereinsführung stets verstanden, den Wandlungen unserer schnelllebigen Zeit Rechnung zu tragen. Noch vor über 100 Jahren hätten Turnen und Radfahren als Sport im Vordergrund gestanden. Nach Ende des Ersten Weltkrieges aber machten französische Soldaten das Fußballspielen bekannt, berichtete Duwensee. Dass man anfangs mit einer Art Rugby-Ball kickte, verleitete viele zum Schmunzeln. Seit seiner Gründung habe der FCM einen überaus wertvollen Beitrag für die Bürger der Gemeinde, insbesondere für die Jugend geleistet. Der Sport sei gerade heutzutage wichtiger Bestandteil des Gemeinschaftslebens und sei für Jugendliche in einer Zeit voller Veränderungen ein wichtiger Stabilisator und Garant für Kameradschaft und Geselligkeit. Doch nicht alles dreht sich beim FCM um Fußball, betonte Duwensee: Auch andere Sportarten wie Tischtennis (seit 1977) und Turnen in mehreren Sparten (ab 1969) würden als Abteilungen erfolgreich betrieben. Stolz könne man auf den erst 2002 ins Leben gerufenen Marnheimer Frauenfußball sein. Innerhalb von nur zehn Jahren schaffte die Mannschaft den Sprung bis in die Regionalliga Südwest und wurde nicht nur zum sportlichen Aushängeschild der „Maremer“, sondern auch des Kreises. Die Marnheimer „Frauenpower“ würdigte auch Bärbel Petzold, Vorsitzende des Verbandsfrauen- und mädchenausschusses des Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV): „Sie hat über die Ortsgrenzen hinaus für viele positive Momente im SWFV gesorgt.“ Nur eines bedauerte Duwensee: dass der FCM wegen Spielermangels zurzeit keine Fußballmannschaft hat. „Vielleicht gibt das 100-Jährige den nötigen Anstoß und Auftrieb, doch wieder eine Mannschaft zu bilden“, hegte er Hoffnung. Dass es mit dem Männerfußball bald wieder aufwärts geht, das wünschten auch die Vertreter des SWFV (Vizepräsident Finanzen, Hans-Jörg Hoch) und des Fußballkreises Kaiserslautern-Donnersberg (Udo Schöneberger und Andreas Gödtel). Sie dankten allen Ehrenämtlern, deren Arbeit von so großer Bedeutung für die Gesellschaft und mit nichts zu bezahlen sei. Das gilt wohl auch für das Engagement, das eine besondere Frau innerhalb des Vereins aufbringt. „Es ist mühselig aufzuzählen, was diese Frau für den Verein alles leistet: Gemeint ist Anja Zelt“, würdigte Schöneberger das unglaubliche Wirken des Energiebündels. Für ihren unermüdlichen Einsatz erhielt Zelt eine Damenuhr, die es nirgends zu kaufen gibt – eine besondere Würdigung, die auf eine Initiative des DFB für außergewöhnliche Leistungen im Ehrenamt zurückzuführen ist. Die Uhr könne Zelt, so Schöneberger in Anspielung auf fragwürdige „Uhrengeschäfte“ im DFB, bedenkenlos tragen. Als Kreisvorsitzender und Vizepräsident des Sportbundes Pfalz lobte Tristan Werner den Jubilar als festen Bestandteil der Donnersberger Sportlandschaft. Auf die Wichtigkeit des Turnens als Basisarbeit für jede Sportart wies Walter Benz, Präsident des Pfälzer Turnerbundes, hin. Er freute sich, dass der Verein auch Kinderturnen anbietet. Landrat und Schirmherr Rainer Guth hob die in gesellschaftspolitischer Hinsicht gesetzten Akzente des Vereins hervor. VG-Beigeordneter Wilfried Pick verwies auf die große Unterstützung seitens der VG bei der gelungenen Hallensanierung und zitierte den nahe des Freizeitzentrums wohnenden Schriftsteller Rafik Schami: „Die Deutschen spielen gerne Fußball.“ Die Beigeordneten der Ortsgemeinde Marnheim, Klaus Zelt und Ruth Steingaß, verbanden ihre Glückwünsche mit der Hoffnung, dass der Verein auch das 200. Jubiläum feiern kann. Duwensees Rückblende untermalten Thomas Hahn und Michael Ruppert mit einer Power-Point-Vorführung, gespickt mit lustigen Anekdoten und Hinweisen zu weltpolitischen Ereignissen oder Erfindungen der letzten 100 Jahre. Besonders dankte Duwensee dem in Marnheim geborenen, jetzt „leider“ in Bolanden („die haben ihn uns weggenommen“) wohnenden Helmut Steingaß für sein Engagement zur Erstellung der Festschrift. Glückwünsche überbrachten die Kirchengemeinde und der Protestantische Kirchenchor (Pfarrer Michael Mai), der örtliche Männergesangverein (Dieter Steingaß) und die TSG Albisheim (Dirk Erlenbach). Mit Liedern gestaltete der Protestantische Kirchenchor (Leitung Doris Bender) den musikalischen Teil des Festabends, der einen besseren Besuch verdient gehabt hätte. Begleitet wurde er von Michael Mai mit Gitarre, Gesang und Solostücken, darunter „You’ll never walk alone“, den von Chormitglied Gunter Heilmann getexteten „Maremer Wind“ und das Maremer Fußballerlied „Blau und Weiß, wie lieb ich Dich“. Ein Bericht zu den Ehrungen folgt

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