Donnersbergkreis „Ein Beleg für Exzellenz“

Landrat Winfried Werner und Staatssekretär Hans Beckmann (v.li.) mit Vertretern der drei Schulen, die gestern für weitere fünf J
Landrat Winfried Werner und Staatssekretär Hans Beckmann (v.li.) mit Vertretern der drei Schulen, die gestern für weitere fünf Jahre das Berufswahlsiegel erhielten, und Mitgliedern der Jury für dieses Zertifikat.

Eine „herausragende Rolle“ spiele der Donnersbergkreis landesweit bei der Berufsorientierung an Schulen und beim Berufswahlsiegel. Das attestierte Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann gestern dem Kreis bei der Übergabe der Berufswahlsiegel-Zertifikate, mit denen drei Donnersberger Schulen erneut vorbildliche Aktivitäten bescheinigt werden beim Bemühen, ihre Schüler auf den Übergang ins Berufsleben vorzubereiten.

Größte Anerkennung wurde in diesem Zusammenhang wieder Gerda Gauer gezollt. Die Job-Aktiv-Managerin und frühere Berufsschul-Chefin war stets maßgebliche treibende Kraft bei diesem Thema und leitet auch die Kreisjury beim Berufswahlsiegel. Die Zertifikate wurden für weitere fünf Jahre vergeben an die IGS Rockenhausen sowie an die Mathilde-Hitzfeld-Förderschule und die Georg-von-Neumayer-Realschule plus in Kirchheimbolanden. Landrat Winfried Werner erinnerte daran, dass der Kreis bereits seit 2008 bei dieser Zertifizierung dabei sei, um sich als Lebens- und Wirtschaftsstandort weiterzuentwickeln. In Anbetracht von 350 Ausbildungsberufen und Tausenden von Studiengängen gelte es, junge Leute auf den richtigen Weg zu bringen. Wenn das vor Ort gut gelinge, dann würden auch Betriebe sich ansiedeln oder erweitern, da sie dann gute Aussichten hätten auf gute Fachkräfte. Acht Schulen führten mittlerweile das Siegel – leider nach wie vor keine Gymnasien, das sei noch eine „offene Flanke“, obwohl viele Abiturienten nicht an die Uni, sondern in eine Ausbildung gingen. In der bislang offenen Frage, wer Schüler bei freiwilligen Ferien-Praktika versichere, kündigte Werner an, der Kreis werde das übernehmen, „damit ist auch dieses Thema beendet“. Beckmann würdigte die bemerkenswerten Bemühungen des Kreises und der Akteure vor Ort bei diesem Thema. „Wir brauchen diese Berufsorientierung ganz dringend“, strich er heraus und verwies auf flankierende Initiativen des Landes. So sei für alle weiterführenden Schulen ein jährlicher Tag der Studien- und Berufsorientierung zur Pflicht erklärt worden, auch werde von über 160 Schulen bereits das Instrument einer Potenzialanalyse der Schüler eingesetzt. Zudem wolle man in einer MINT-Initiative die Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik stärker fördern. Das Berufswahlsiegel, so Beckmann, sei ein „Beleg für Exzellenz“ und etwas, womit eine Schule im Wettbewerb für sich werben und ihr Profil schärfen könne. Das Berufswahlsiegel habe mittlerweile in allen Bundesländern Fuß gefasst, strich Gerda Gauer heraus. Sie kündigte an, dass bei der jährlichen Bundestagung des Netzwerkes in Berlin Ende dieses Monats die IGS Eisenberg und die Realschule plus Rockenhausen das Land Rheinland-Pfalz als Siegel-Schulen vertreten würden. Gauer würdigte die unterschiedlichen Ansätze der Schulen bei der Berufsorientierung. Eine habe sich den Schwerpunkt „Kommunikation am Arbeitsplatz“ gesetzt, eine andere bilde Sanitätshelfer aus, wieder andere setzten intensiv auf Praktika – erfreulich: Schüler wollten mittlerweile über Pflichtpraktika hinaus auch in den Ferien freiwillig in die Berufswelt hineinschnuppern. Bewerbertraining sei überall Standard. Als gutes Beispiel griff Gauer auch die Catering-Gruppe der Neumayer-Schule heraus, die gestern für ihre Bewirtung der Gäste im Kreishaus viel Beifall erhielt. Das wie auch die musikalischen Beiträge, mit denen alle drei Schulen gestern aufwarteten, sah Jörg Oeynhausen, der als Leiter der Neumayer-Schule für alle Schulen sprach, als Belege dafür, was möglich sei, wenn man die Schulen wirken lasse und den Schülern etwas zutraue. „Wir wollen die Kinder nicht allein lassen und am Ende einfach abgeben, sondern dabei helfen, dass sie ihren Weg finden“, strich er heraus. Er dankte dabei für das gute Miteinander mit örtlichen Betrieben wie mit dem Schulträger, der mehr als andere Landkreise oder Schulträger hinter solchen Zielen stehe. Für unterhaltsame Auflockerung sorgten die Schüler selbst, zunächst die Bläserklasse der IGS Rockenhausen, die der Veranstaltung mit forschem, sattem Big-Band-Sound einen munteren Auftakt gab. Hart am Thema blieben später sowohl ein Chor der Mathilde-Hitzfeld-Schule mit „Wer will fleißige Handwerker sehen?“ und eine Musikgruppe der IGS Rockenhausen, die mit „Geier Sturzflug“ in die Hände spuckte und das Bruttosozialprodukt hochleben ließ.

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