Donnersbergkreis Eberhard fegt über den Donnersberg

Umgerissene Bäume, abgedeckte Dächer – Sturm Eberhard hat am Sonntag auch rund um den Donnersberg gewütet. Die Feuerwehren waren ab nachmittags im Dauereinsatz, um Schäden zu beheben und weitere zu verhindern. Für einige Hundert Bürger in der Region hatte der Sturm aber noch eine andere unschöne Auswirkung.

Auch das Stromnetz der Pfalzwerke wurde am Sonntag in Mitleidenschaft gezogen. Da Bäume durch die Wucht der Windböen umgerissen und auf die Stromleitungen gestürzt waren, kam es nach Angaben von Pfalzwerke-Sprecherin Susanne Becker zu einer Störung. In der Region waren davon laut Becker Bayerfeld-Steckweiler, Schiersfeld, Oberndorf, Sitters, Obermoschel, Waldgrehweiler, Gangloff und Finkenbach-Gersweiler betroffen. Während es in einigen Teilen nur kurze Unterbrechungen in der Stromversorgung gab, dauerte es an anderen Stellen länger. So waren Teile von Schiersfeld nach Angaben der Pfalzwerke mehr als zweieinhalb Stunden ohne Strom, in Finkenbach-Gersweiler waren es fast zwei Stunden. VG Kirchheimbolanden Wie bereits gestern berichtet, hatte der Sturm auch Auswirkungen auf den verkaufsoffenen Sonntag in Kirchheimbolanden. Organisatorin Gaby Micol-Brünnler zeigte sich dennoch zufrieden, auch wenn einige Standbetreiber wegen des Wetters kurzfristig absagten oder wieder abbauen mussten. Dankbar ist die Organisatorin, dass manche kurzfristig ihren Laden öffneten und so dem einen oder anderen Standbetreiber einen Unterstand boten. Für die Feuerwehren der Verbandsgemeinde gab es einiges zu tun, wie der stellvertretende Wehrleiter der Feuerwehr Kirchheimbolanden, Matthias Groß, berichtet. „Das hat um 14 Uhrbegonnen, als in der Neumayerstraße in Kirchheimbolanden ein dicker Baum auf einen anderen gestürzt ist.“ Beide Bäume mussten entfernt werden. Gegen 15.45 Uhr rückte die Wehr zu einem Schmorbrand in der Photovoltaikanlage am Morschheimer Bahnhof aus. „Das war zwar zum Glück nichts Größeres, hat aber Zeit in Anspruch genommen.“ Ob der Sturm dafür verantwortlich war, lasse sich noch nicht sagen. Ab dann sei es Schlag auf Schlag weitergegangen. Die Hauptursache der Einsätze: umgestürzte Bäume oder abgerissene Äste. Auch mehrere Landstraßen mussten geräumt werden. Nach 16 Uhr sei die Wehr zur Mälzerei in Kirchheimbolanden gerufen worden. Dort habe der Sturm Teile des Blechdachs abgerissen. Der Bereich musste großflächig abgesperrt werden. „Es bestand die Gefahr, dass weitere Teile des Dachs wegfliegen und den Abreiseverkehr des verkaufsoffenen Sonntags treffen“, so Groß. Um kurz vor 20 Uhr musste die Feuerwehr zudem einen Baum bergen, der auf der Bahnstrecke zwischen Morschheim und dem Heubergerhof auf die Gleise gestürzt war. „Der Lokführer konnte rechtzeitig bremsen, Verletzte gab es keine.“ 76 Wehrleute seien rund um Kirchheimbolanden im Einsatz gewesen. „Das war seit langem mal wieder ein Hoch. Den letzten größeren Unwettereinsatz hatten wir damals bei Sturm Kyrill (2007, Anm. der Redaktion)“, bilanziert Groß. VG Rockenhausen In der Verbandsgemeinde Rockenhausen ist der Sonntag vergleichsweise ruhig verlaufen. VG-Wehrleiter Timo Blümmert berichtet von drei umgestürzten Bäumen. „Das war einmal auf der L 385 von Dielkirchen in Fahrtrichtung Gerbach, zwischen Gehrweiler in Richtung Messersbacher Hof und auf der K 34 in Fahrtrichtung Ruppertsecken.“ Die Straßen ließen sich ohne Probleme räumen. Im Bereich einer Baustelle auf der B 48 mussten nach Angabe der Polizei Rockenhausen zudem Schilder gesichert werden. VG Alsenz-Obermoschel Insgesamt sei die Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel weitgehend glimpflich davon gekommen, meint VG-Wehrleiter Thilo Bernhard. „Wir hatten insgesamt elf Einsätze. Das meiste waren umgestürzte Bäume.“ Zwischen Niederhausen und Tiefenthal (Kreis Bad Kreuznach) war zudem eine Stromleitung abgerissen. Das führte zu Stromausfällen in den Gemeinden. Somit waren auch Telefone, Feuerwehrsirenen und das Handynetz teilweise stundenlang ohne Funktion. „In solchen Fällen greift unser Notfallplan. Die Feuerwehren haben die Gerätehäuser besetzt, damit im Notfall Hilfe angefordert werden kann“, informiert Thilo Bernhard. VG Göllheim „In der Verbandsgemeinde Göllheim war es ruhig“, berichtet Wehrleiter Stefan Stein. Lediglich zweimal wurde die Wehr alarmiert. „Ein Baum musste in der Brückenstraße in Niefernheim geräumt werden“, so Stein. In Göllheim musste die Feuerwehr den Bereich um eine abgebrochene Baumspitze sichern. VG Winnweiler Ebenfalls glimpflich sei das Unwetter rund um Winnweiler verlaufen, berichtet Wehrleiter Christian Füllert. Zwischen 16 und 19 Uhr gab es drei Feuerwehreinsätze. „In Wartenberg-Rohrbach ist ein Baum umgestürzt und hat eine Stromleitung abgerissen. Wir haben den Ort bis zum Eintreffen der Pfalzwerke abgesichert“, schildert Füllert. In Schweisweiler drohte nach Angaben des Wehrleiters zudem ein Baum auf eine Bushaltestelle auf der B 48 zu stürzen. Die Straße wurde halbseitig gesperrt. Auch in Winnweiler wurde die Feuerwehr zum Absichern gerufen: „Dort hat der Sturm teilweise das Dach an einem größeren Gebäude der Pfalzwerke abgedeckt.“

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