Donnersbergkreis Dramatik und Pech

ROCKENHAUSEN. Nervenkitzel bis zur letzten Sekunde: In einem an Spannung und Dramatik nicht zu überbietenden Spitzenspiel der Basketball-Oberliga unterlag der BBC Fastbreakers Rockenhausen in der Donnersberghalle der SG TV Dürkheim/BI Speyer hauchdünn 86:87 (39:46). 15 Sekunden vor Schluss lagen die Fastbreakers noch vorne – welch eine Dramatik!

Der einzige Punkt Unterschied entschied in der sehr ausgeglichenen, engen Liga darüber, dass die Spielgemeinschaft mit dem Basketballclub die Plätze eins und drei tauschte. Jetzt sind wieder die Kurstadt-Korbjäger – so wie zu Saisonbeginn – Spitzenreiter. Dazwischen führten der BV Saar-Pfalz und für einen Spieltag die Truppe vom Donnersberg die Oberliga-Tabelle an. Im Kampf um die Meisterschaft ist noch längst nicht das letzte Wort gesprochen, das zeigte gerade das hochklassige und hartumkämpfte Match am Sonntagabend. Nicht nur sportlich ging es hoch her, die Wogen schlugen auch hoch aufgrund vieler Schiedsrichterentscheidungen, die immer wieder im Fokus der Beteiligten standen. Wie BBC-Kapitän Jürgen Manz kurz nach Abpfiff in einem Gespräch mit der RHEINPFALZ betonte, fühlte sich sein Team benachteiligt mit nicht nachvollziehbaren Pfiffen in wichtigen und sogar entscheidenden Phasen. „Vielleicht hätten wir auch unter normalen Umständen verloren. Das weiß ich nicht. Als ehrgeiziger Sportler hast du eben ein verdammt schlechtes Gefühl, wenn du unter solchen Umständen verlierst“, sagte Manz. „Vor allem der eine Schiedsrichter, Malte Dedek, legte bei beiden Mannschaften nicht den gleichen Maßstab an. Es ist bitter, wenn du den Eindruck hast, nicht gegen fünf, sondern gegen sechs Leute verloren zu haben.“ Der BBC ärgerte sich über die schnellen und frühen Fouls gegen ihren Topspieler Ladavain Sanders, der Mitte des ersten Viertels bereits drei Vergehen gepfiffen bekam. Das zweite war ein technisches Foul wegen Meckerns. „Andere Schiedsrichter ermahnen da zuerst einmal, Sanders wurde sofort bestraft“, führte Manz aus. „Überhaupt wurde gegen ihn sehr kleinlich gepfiffen, während er selbst permanent einstecken musste, ohne dass seine Gegenspieler bestraft wurden.“ Zwei andere Szenen in entscheidenden Momenten erregten die BBC-Gemüter. Zum einen, als Rockenhausen kurz vor dem Seitenwechsel 39:38 in Führung ging und wenige Sekunden vor Schluss, nachdem Sanders zwei Freiwürfe zum knappen 86:85-Vorsprung verwandelte und der Sieg greifbar nahe war. „Immer, wenn wir die Oberhand hatten und vorne lagen, übernahm der wirklich schwache Schiedsrichter das Spiel und lenkte es wieder in die andere Richtung. Kurz vor der Halbzeit gab es entscheidende Pfiffe gegen uns, die dafür sorgten, dass wir wieder den Vorsprung abgeben mussten. Auch war der Pfiff kurz vor Schluss gegen uns und für SG-Spielmacher Melvin Gyau zweifelhaft, der daraufhin mit zwei Freiwurftreffern schließlich den Sieg herauswarf. Schade, dass mit völlig unterschiedlichen Maßstäben gepfiffen wurde und es überhaupt keine Linie gab, auf die man sich hätte einstellen können.“ Eigentlich verlief das komplette Match ausgeglichen und spannend. Mit vier und drei Zählern behaupteten sich im ersten und zweiten Viertel knapp die Gäste, der dritte Durchgang ging an Rockenhausen (23:15). Spektakulär war der Tipp-Dunk von Jeremy Jordan zur 62:61-Führung des BBC (30.). Der offene Schlagabtausch mit häufigem Richtungswechsel nahm dann im Schlussviertel nochmals Fahrt auf. Zuerst führte das Weinstraßenteam, dann lagen die Fastbreakers 82:80 und eben 15 Sekunden vor Schluss 86:85 vorne, ehe die Kurstadt-Korbjäger an der Freiwurflinie noch den Sieg herausschossen. Der letzte verzweifelte BBV-Versuch aus wenig aussichtsreicher Position verfehlte das Ziel. So heiß das Duell auf dem Feld verlief, so hitzig waren noch lange danach die Diskussionen in der „dritten Halbzeit“

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