Donnersbergkreis Donnersberger Echo:

Landrat Winfried Werner hatte es schon geahnt: Die Zellertalbahn für eine Ausdehnung des Ausflugsverkehrs von 35 bis 40 auf 96 Fahrtage im Jahr herzurichten, wird deutlich teurer als zunächst angenommen. Nun ist man es ja von Großprojekten gewohnt, dass Kosten explodieren. Dass allerdings Land und Zweckverband Schienenpersonennahverkehr für die Sanierung der Strecke zwischen Monsheim und Kaiserslautern mit den Donnersberger Haltepunkten Harxheim, Albisheim, Marnheim, Dreisen und Münchweiler in einer Schätzung auf 4,4 Millionen Euro kamen, nun aber mindestens 7,3 Millionen Euro investiert werden müssen, wirft doch Fragen auf. Etwa jene, ob die Planer sich die elf Bahnübergänge einmal vor Ort angesehen haben – Mehrkosten von 200.000 Euro für einen Übergang lassen jedenfalls stutzen. Mit Spannung werden die Verantwortlichen nun auf die Kosten-Nutzen-Analyse warten: Macht diese eine Landesförderung unmöglich, ist eine Realisierung der Pläne schwer vorstellbar. Dessen ungeachtet hat Werner recht, wenn er zwar den Ausbau des Ausflugsverkehrs im Blick, den Rheinland-Pfalz-Takt aber im Hinterkopf hat: Diesen Aufwand alleine für „Sonntagsfahrer“ zu betreiben, stünde in keinem Verhältnis. Die Zellertalbahn bleibt eine Baustelle. Eine Baustelle ist schon seit Jahren das ehemalige Hallenbad in Rockenhausen – im übertragenen, aber bald wohl auch im wörtlichen Sinne: Das Dach des seit 2003 weitgehend leer- stehen Gebäudes ist sanierungsbedürftig. Der VG-Rat muss nun entscheiden, ob der Auftrag dafür erteilt oder die Immobilie zurückgebaut werden soll. Zwar hat das Hallenbad auch in der Vergangenheit schon mal auf der Tagesordnung gestanden – es hat jedoch den Anschein, dass die Ratsmitglieder nun Ernst machen bei der Suche nach einer Lösung. Zu Recht: Auch nach einer Dachsanierung werden an dem fast 35 Jahre alten Gebäude irgendwann die nächsten Maßnahmen fällig – die klamme VG kann es sich auf Dauer nicht leisten, ein Gebäude als sporadische Ausstellungs- und Kursstätte, als Lager oder als Garderobe für die Donnersberghalle zu unterhalten. Deshalb muss eine Entscheidung her. Recht hat VG-Chef Michael Cullmann, dass man sich mit einer zu knapp bemessenen Frist Nutzungsmöglichkeiten verbauen könnte. Damit die Angelegenheit aber nicht wieder auf die lange Bank geschoben wird, sollte schon ein Termin gesetzt werden, bis zu dem spätestens entschieden werden muss. Wie wär’s mit Ende 2016? Als rein theoretisch verworfen hat der Rat eine Wiedereröffnung des Bades. Verständlich – am Naturbad als Zuschussbetrieb hat die VG genug zu knabbern. Das ändert nichts daran, dass das frühere Hallenbad noch immer viele Fans in der Bevölkerung hat. Gerade nach der Schließung des zwar kleinen, aber von Gruppen wie der DLRG und der Rheumaliga viel genutzten Zoar-Hallenbades wird ein solches Angebot westlich des Donnersberges vermisst. Für den (abwegigen) Fall, dass irgendwann ein „Fördertopf zur Reaktivierung und dauerhaften Finanzierung stillgelegter Hallenbäder“ aufgelegt wird, sollte die VG Rockenhausen laut „hier“ rufen … Laut „hier“ gerufen haben auch die Fünft- und Sechstklässler der Integrierten Gesamtschule Rockenhausen, als es in bewährter Tradition darum ging, Geld für das Tierheim in Kirchheimbolanden zu sammeln. Dass dabei annähernd 5000 Euro zusammengekommen sind, ist ein überragendes Ergebnis. Nun hat die IGS zwar alleine 220 Kindern in den Klassenstufen fünf und sechs – auffällig ist es aber schon, dass die Schule bei sozialen Projekten meist vorne dabei ist. So waren im Vorjahr an der Gesamtschule alleine 50.000 Euro für die Nordpfälzer Hochwasseropfer gesammelt worden. Ebenso vorbildlich ist übrigens auch die Mathilde-Hitzfeld-Schule in Kirchheimbolanden: Dort haben gerade mal 16 Schüler stolze 1225 Euro für das Tierheim zusammenbekommen. Und wenn wir schon beim Loben sind: Die Aktion „Zeit für Kirche“ in Rockenhausen ist einfach eine gute Sache. Weil sie zum einen tatsächlich alle Generationen nicht nur anspricht, sondern auch erreicht und ganz „nebenbei“ noch wertvolle Akzente in der Ökumene setzt. Ein katholischer Pfarrer, der in einer protestantischen Kirche predigt – wunderbar. Natürlich sind solche Projekte nur mit einem großen und motivierten Helfer-Team möglich. Dennoch braucht es auch Köpfe an der Spitze, die diese Überzeugung für eine Sache vorleben. Wer sieht, mit welcher Begeisterung „Zeit-für-Kirche“-Organisator Matthias Klein beim Umgang mit Kindergarten- und Schulkindern bei der Sache ist, den wundert der Erfolg dieser Aktion nicht mehr allzu sehr. Auch hier gilt: vorbildlich! Rainer Knoll

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