Donnersbergkreis Diesmal auch festes Schuhwerk für kleine Tour gefragt

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Eine 18-köpfige Delegation aus dem „Coeur de Bresse“ besuchte am Wochenende die Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, allen voran Anthony Vadot, Präsident der VG Louhans, Vizepräsident des Departementrats von Saône und Loire und überdies Bürgermeister von Branges.

Begleitet wurden die französischen Ortsvorstände von Roger Charton, als langjähriger Vorsitzender tragende Säule der deutsch-französischen Städtepartnerschaft zwischen Kirchheimbolanden und Louhans-Châteaurenaud, außerdem von den VG-Sekretärinnen Isabelle Goy und Sandrine Buguet sowie einigen Ehefrauen. Vertreten waren die Gemeinden Branges, Bruailles, Louhans, Montret, Ratte, Sagy, Saint Usuge und Simard. Alle zwei Jahre eine Woche nach Ostern trifft man sich; von Anfang an stand dieser Termin fest, inzwischen ist er schöne Tradition. Geboren wurde die Idee der Jumelage auf lokalpolitischer Ebene beim Residenzfest 2001 zu vorgerückter Stunde am „Franzosenstand“. Ideengeber war laut VG-Chef Axel Haas, der den Anstoß prompt umsetzte, der Mörsfelder Bürgermeister Karl-Heinz Jakob, als Geburtshelfer fungierte Roger Charton. 2002 reisten die französischen Ortschefs zum ersten Mal in die Nordpfalz. Zur Begrüßung und zum „lockeren Kennenlernen“ waren die Gäste am Freitagabend in den Kirchheimbolander Ratssaal eingeladen, an hübsch geschmückten Bistro-Tischchen unterhielt man sich bei Häppchen und Getränken. Axel Haas sprach seine Freude über den Besuch aus und stellte die Teilnehmer des deutsch-französischen Austauschs einander vor: aus der gastgebenden VG die Bürgermeister von Mörsfeld, Dannenfels, Bennhausen, Jakobsweiler, Oberwiesen, Bolanden, Stetten und der Stadt Kirchheimbolanden, miteinbezogen waren Mitarbeiter aus Verwaltung und Mitglieder des Freundschaftskreises der Städtepartnerschaft. Erkennbar war ein herzliches Einvernehmen, „auch wenn nur einer Französisch spricht“, so Haas. Sprachprobleme beseitigen die versierten Übersetzer Roger Charton, Tristan Werner und Agnes Hosemann, die die Gruppe begleiten. Aber notfalls würde man sich auch „mit Händen und Füßen“ verständigen, versicherte Jakob später. „Joyeux anniversaire!“ – „Zum Geburtstag viel Glück!“: Agnes Hosemann, ehemalige Französischlehrerin am NPG und über viele Jahre hinweg Seele und Motor der Städtepartnerschaft, schien ebenso überrascht wie bewegt über die Blumensträuße und das zweisprachige Geburtstagsständchen zu ihren Ehren. („Ich habe lange nachgedacht, ob ich heute überhaupt kommen soll – ich bin sehr gerührt!“) Haas gratulierte nachträglich dem Ehepaar Vadot zur Hochzeit im vergangenen Jahr – von der Wahrnehmung persönlicher Daten und Feste lebt nun mal die Partnerschaft. „À la votre“, „sehr zum Wohle“, oder auch „alle Gebott santé“, wie der frankophile Pfälzer zuprostet. Auf jeden Fall war diesmal schöneres Wetter als beim letzten verregneten Treffen angesagt – und ein interessantes Programm. Die Gäste hatten am Samstagmorgen festes Schuhwerk mitzubringen für eine „petite balade“, einen Spaziergang über drei Kilometer. Zuerst durch Alt-Weierhof mit einer Visite der Mennonitengemeinde, dann nach Bolanden. Nach dem Mittags-Imbiss in der dortigen Grundschule und einer Führung sollten am Nachmittag Stadthalle und Orangerie besichtigt werden. Zum Abendessen waren alle ins rheinhessische Flonheim eingeladen, in die „Dohlmühle“. Denn dort führt der Kneippwanderweg vorbei, den man sich näher anschauen wollte. Der Sonntagmorgen war der Gemeinde Stetten gewidmet; im Blickpunkt stand hier das neue Dorfgemeinschaftshaus. Ein gemeinsames Mittagessen im besonderen historischen Ambiente des Weinguts Boudier & Koeller sollte die Begegnung abschließen. Ihr 40. Jubiläum feiert demnächst die Jumelage Kirchheimbolanden – Louhans-Châteaurenaud. Am ersten Juniwochenende fährt eine Delegation zur Feier in die Bourgogne, mit von der Partie sind der Bolander Musikverein und die Ballettschule flex & point. Im Jahr darauf, parallel zur „Kerchemer Bierwoche“, folgt der Gegenbesuch.

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