Donnersbergkreis Der Sieger schafft 153 Kilometer

„Laufen für Wasser“ heißt die Veranstaltung, die der Verein „Vision Tansania “ in Winterborn in diesem Jahr schon zum 11. Mal veranstaltet hat. In dem 180-Seelen-Dorf wohnt Tatjana Reis, Vorsitzende des Vereins, die mit ihrem Mann Gisamoda Gidumbanda Maishara in einem tansanischen Trockengebiet rund 500 Kilometer vom Kilimandscharo entfernt Hilfsprojekte in enger Absprache mit der Bevölkerung in Gang bringt. Der Wasserlauf ist ein wichtiger Baustein dafür, dass die Menschen dauerhaft in ihrer Heimat bleiben können und ein Auskommen haben.

Sauberes Wasser, Aus- und Weiterbildungsprojekte, ein Schülerwohnheim und ein Kindergarten bilden die Basis, mehr soll noch folgen. Der Aufbau kostet Geld, das sowohl in die Ausbildung und Förderung von Menschen, als auch für die Erweiterung und Erhaltung bestehender Projekte investiert wird. Es geht alles Schritt für Schritt. Euro für Euro muss gesammelt und verdient werden. Im Januar 2017 hatte Reis, die schon seit 2005 zwischen den Kontinenten pendelt, beschlossen, gemeinsam mit ihrem Mann in Tansania zu leben, um die Projekte vor Ort besser betreuen zu können. Nach fünf Monaten war jedoch klar, dass es die finanzielle Grundlage des Vereins noch immer nicht zulässt, komplett in Afrika zu sein. Deshalb sind Reis und Maishara wieder in Deutschland, um weiterhin den Aufbau des Vereins, die Projektplanung und die Ausführung der Arbeit von hier aus zu koordinieren und monatsweise in Tansania zu begleiten. Beim Benefizlauf am vergangenen Wochenende ging es darum, innerhalb von 24 Stunden die 3,4 Kilometer lange Strecke durch den Wald so oft wie möglich zu umrunden. Zum Start waren schon 85 Teilnehmer gekommen. Diese Zahl erhöhte sich während der 24 Stunden auf rund 160 Läuferinnen und Läufer. Yvonne Lohmann aus Heiden wurde mit 61,2 Kilometer Siegerin bei den Frauen, gefolgt von Sigrid Schramm aus Weisenheim/Sand mit 57,8 Kilometern und Tatjana Reis selbst mit 54,4 Kilometern. Bei den Männern gewann Rainer Wölkerling aus Schwaigern mit 153 Kilometern vor Christian Kellermann aus Lampertheim, René Spintler aus Wendelsheim und Christof Müller aus Frankenthal mit jeweils 105,4 Kilometern. Der dritte Platz ging an Armin Seibert aus Bad Kreuznach mit 91,8 Kilometern. Hervorzuheben ist auch die Leistung der Kinder und Jugendlichen: Der fünfjährige Jacob Rodrian aus Winterborn schaffte ganze 10,2 Kilometer, und Robert Müller (17 Jahre) aus Frankenthal schloss mit 81,6 Kilometern ab. Auch der Hundegewinner „Obzor“ aus Obermoschel hatte seinen Spaß und absolvierte gemeinsam mit seiner Familie Rossbach/Dindorf 51 Kilometer. Zum ersten Mal war dieses Jahr auch ein Rollstuhlfahrer am Start. Sichtlich berührt, stolz und mit einem Riesenspaß wurde Hans Schramm von seiner Familie durch den Winterborner Wald geschoben. Insgesamt wurden 1023 Runden gelaufen, die sich zu 3478,2 Kilometern addierten. Der Erlös aus Rundengeldern, Kuchentheke und Bewirtung der Gäste beziffert sich in diesem Jahr auf 5000 Euro. Infos: —Wer mehr über den Verein wissen und sich vielleicht auch engagieren möchte kann sich auf der Homepage www.vision-tansania.de informieren. —Im kommenden Jahr findet „Laufen für Wasser“ am dritten Septemberwochenende statt.