Donnersbergkreis Der FCM lebt noch

Marnheim. Immerhin: Die Frauen-Elf des FC Marnheim lebt noch. Was die Disziplin auf dem Rasen angeht, auf jeden Fall. Nach einem halben Jahr und 720 Minuten ohne Punktgewinn ging der Regionalligist erstmals nicht wieder leer aus: Dem Tabellensiebten DJK Saarwellingen knöpfte der FCM beim gerechten 1:1 (1:0) ein Unentschieden ab. Auf der Kellertreppe hilft der Punkt wenig. Sechs Spieltage bleiben, um sechs Zähler wettzumachen.

Nicht Fisch, nicht Fleisch. Sich über einen gewonnenen Punkt freuen oder sich über zwei verlorene ärgern? Das wusste auch Michael Zelt nach der Rasenschlacht nicht so recht. Dann gab er sich aber einen Ruck. Und sah – trotz einer Reihe vergeigter Chancen auf den ersten „Dreier“ seit sechs Monaten – das Positive. „Zumindest haben wir ein Lebenszeichen von uns gegeben. Jeder hat alles rausgehauen. Das ist ein kleiner Schritt ins Licht“, freute sich Marnheims Trainer. Der eine Punkt gegen die DJK Saarwellingen war der erste seit Ende September. Ein 2:1 in Bardenbach am dritten Spieltag, ein 2:2 gegen Bitburg am vierten, ein 4:2 über die DJK eine Woche später – der FCM stürmte mit sieben Punkten aus den ersten fünf Spielen ins zweite Jahr Regionalliga. Pulver zu früh verschossen! In den acht Folgepartien setzte es acht Pleiten. Erst am Sonntag konnte der Verbandsliga-Meister von 2012 wieder punkten – wenn auch nur einfach. „Es war gut zu sehen, dass wir noch nicht ganz tot sind. Wir wissen, was wir können und dass wir mithalten können“, betonte Zelt nach dem 90-minütigen Kampf. Zurecht schwankte der Coach in seiner Gemütslage. Einerseits der ersehnte Punkt, andererseits – gemessen am Chancenplus – der verschenkte Dreier. Denn sein FC kam stärker, mit mehr Esprit als die Saarländerinnen ins Spiel. Eine Bude Marke „Tor des Monats“ ließ Marnheim hoffen: Flügelflitzerin Sabrina Raubuch umspielte außen gleich zwei Gegenspielerinnen, flankte von der Grundlinie in den Rückraum – wo Goalgetterin Tina Ruh abhob und einen mustergültigen Seitfallzieher halbhoch in die Maschen knüppelte (43.). Saisontor 13 für die agile Stürmerin, die bereits in der Anfangsviertelstunde hätte einlochen müssen. Im Alleingang durchgetankt scheiterte sie aber an Torfrau Sandra Metzger (14.). Für Trainer Zelt war das Abstiegsspiel gegen die DJK eine Reise ins Ungewisse: Die angespannte Personalsituation zwang ihn – wieder mal – zu drei Umstellungen in der Anfangsformation. Angreiferin Nicole Hierner fiel aus, dafür rückte Maria Pfaff auf die Außenverteidiger-Position. Nadine Klag ersetzte mit ihrem Regionalliga-Startdebüt Ira Gehrmann zwischen den Posten, und im Zentrum agierte Jasmin Baumgartl aus Max Hartenbachs Landesliga-Auswahl. Russisches Personalroulette. Mit überraschender Wirkung. „Wir standen dadurch gleich defensiver“, so Zelt. Die FCM-Viererkette machte hinten dicht, Klag erledigte einen einwandfreien Job. Bis auf einen direkten Freistoß Saarwellingens, der an den Pfosten krachte (31.), kam von den Gästen nicht viel. Eher vom gebeutelten Schlusslicht, das sich weiter an den berühmten Strohhalm klammert. Wieder Ruh verpasste mit einem Kopfstoß das Tornetz (61.). Die Bestrafung folgte im Handumdrehen: Einen Standard konnte der FC nicht gescheit aus der Gefahrenzone klären, Valerie Gross holte 20 Meter vor Klag aus und donnerte das Leder haargenau ins Dreieck (63.). Für Zelt und sein Team ein Schlag. „Wir sind so knapp am Dreier vorbeigeschrammt. Da hat nicht viel gefehlt.“ In der Schlussminute kam Ruh an einen langen Ball Raubuchs – hämmerte ihn aber frei vor dem Tor volley übers Aluminium. „Sie ist weite Wege gegangen. Danach war sie aber selbst untröstlich“, erklärte Zelt. Der Punkt ist ein kleiner Etappensieg. Im Abstiegskampf hilft er nicht wirklich.

x