Donnersbergkreis Da bebt die Narrhalla

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Ausgelassene Stimmung herrschte anlässlich der diesjährigen „Spanjer“-Fasnacht im vollbesetzten großen Saal des Bürgerhauses. Ein dreistündiges heiteres Programm sorgte für Spaß und Abwechslung bei den Gästen.

Ob Büttenrede, Sketche, Tanz, Gesang oder Entertainment, das als „Spanjer von der Pfalz“ bekannte Nordpfälzer Völkchen bewies einmal mehr, was in ihm steckt. Mit dem Schlachtruf „Spanje olé!“ wurde die große Narrenfahrt von Ortsbürgermeister Helmut Brand eröffnet. Durch das bunte Programm führte die Hauptorganisatorin Melanie Wolf, während „Bajazzo“ Jacquelin Wolf Orden und Dankesküsse an die Akteure verteilte. Als Gasttürke „Achmed“ aus Obermoschel war Fasnachtsurgestein Gunther Hilgert angereist und berichtete über so manche nicht ganz jugendfreien Begegnungen und Erlebnisse mit seinem „Täubchen“. Für Schwung sorgten die elf Mädels der Katzenbacher Tanzformation „Butterflies“ (Leitung Nicole Beilmann) in ihren Nixenkostümen und dem Showtanz „Dance of Atlantis“. „Sannche“ (Heidi Gläser) und „Settche“ (Heide Specht) erheiterten in ihrem Zwiegespräch als alte Damen den Saal, tauschten Krankheits- und Diätgeschichten aus und erklärten so mache Fachbegriffe, wie etwa „FKK“ – eine Abkürzung für „friss keinen Kuchen“. Auf und nieder ging es mit „Holladihia hopsassa“ und „Humba täterä“ bei den Schunkelrunden mit Hausmusikus Manfred Gläser. Versteckt hinter einem roten Vorhang „luchsten“ wie neugierige Erdmännchen immer wieder die Köpfe der Turnerfrauen des Turn- und Sportvereins Finkenbach-Waldgrehweiler empor und versuchten zu erkunden, was sich Geheimnisvolles im Saal abspielte. Die Ursprungsvermutung der Sexparty wurde am Ende als Fasnacht wiederlegt, und Beate Lemke meinte nur wiederholt: „Ich hätt’s euch ja gesagt, aber mich fragt ja keiner.“ Im Anschluss folgte ein Superstar aus den Bergen, der Waldgrehweiler extra in seine Tourneeliste aufgenommen hatte: „Sepp“ alias Christian Czasch in Begleitung seiner zwei „Dirndl-Luder“ (Frank Köhler und Steffen Werrmann) heizte dem närrischen Publikum mit seinen Alpenhits dermaßen ein, dass schließlich alle klatschend auf den Stühlen standen und die Mädels ihm küssend um den Hals fielen. Nach einer großen Polonaise zu altbekannten Fasnachtshits folgten Manfred Gläser und Werner Specht mit dem Lied „Mich hat ein Engel geküsst“, zu dem ein Engelchen (Christian Czasch) küssend durch das Bürgerhaus flatterte. Schmerztabletten zum „Einführpreis“ und „Hodenfarbe“ zum Streichen der „Eier“, um den Cholesterinwert zu senken, verlangte „Herr Huber“ (Melanie Wolf) im Zwiegespräch von der Apothekerin Jenny Berst. Passend zum Lied „Oben auf dem Berg, da steht ein kleiner Zwerg“ legten die tollpatschigen „Rotzipfel“ Dirk Beusing, Frank Köhler und Christian Czasch einen nicht ganz choreographisch abgestimmten Tanz auf das Parkett. In sexy Unterwäsche marschierten anschließend die Turnerdamen zu dem Hit „Die Wanne ist voll“ mit ihren Duschutensilien in den Narrenbau ein und erklärten die Unterschiede bei den „Duschriten“ von Männern und Frauen. Beim Entblößen als Männer und Präsentation ihrer riesigen behaarten „Gemächter“ bebte der Saal, und es trieb so manchem vor Lachen die Tränen in die Augen. Das achtköpfige Männerballett, die „Spanjer Kaltblüter“ (Leitung Melanie und Jacquelin Wolf), sorgte passend dazu als „geilste Bauarbeitertruppe der Welt“ mit seinem Showtanz für einen gelungenen Abschluss der Sitzung“. Der Abend war ein Beweis dafür, dass auch ein kleine Dorfgemeinschaft ganz groß feiern kann.

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