Donnersbergkreis „Anzahl der Kinder seit Jahren rückläufig“

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Nach den Sommerferien wird es in der Kindertagesstätte „Nimmersatt“ in Lautersheim nur noch eine Gruppe geben statt wie bisher zwei. Die RHEINPFALZ hat bei den verantwortlichen Stellen nachgefragt. Der Grund: Die Zahl der Kinder sinkt kontinuierlich.

Bürgermeister Thomas Mattern informiert: „Die Anzahl der Kindergartenkinder in unserem Ort ist seit Jahren rückläufig.“ Aktuell würden 20 Jungen und Mädchen in der Einrichtung betreut. „Damit liegen wir deutlich unter der Mindestanzahl von 25, mit der zwei Gruppen aufrecht erhalten werden können“, so Mattern. Deshalb habe der Kreis als Hauptträger der Kosten entschieden, die Mit-arbeiterstunden um 39 Stunden die Woche zu kürzen. Da mindestens zwei Erzieherinnen pro Gruppe ständig präsent sein müssen, werde die Kita ab September eingruppig weitergeführt. Möglichkeiten, die zweite Gruppe zu behalten, seien ausgelotet worden. So berichtete der Bürgermeister von Gesprächen mit der Nachbargemeinde Biedesheim. Die dortige Kita, in der die Kleinen aus Biedesheim und Ottersheim betreut werden, hat zu wenig Plätze und muss anbauen. Der Vorschlag jedoch, die Kinder aus diesen Dörfern nach Lautersheim zu schicken, stieß dort auf Ablehnung. „Auch wenn unser Kindergarten nun eingruppig ist, eine gute Betreuung ist nach wie vor sichergestellt“, verspricht Mattern. Verantwortlich für die Planung der Platzkapazitäten in den Kitas im Donnersbergkreis ist das Jugendamt. Dezernent Fabian Kirsch führt aus: „Im Januar werden Zahlen der Einwohnermeldeämter erhoben. Auf dieser Basis wird eine Grobplanung vorgenommen. Dabei ist unser Bestreben, eine vor dem Hintergrund der gesetzlichen Regelungen und der finanziellen Situation der Kommunen und des Kreises bestmögliche Betreuungssituation zu schaffen.“ Das Kindertagesstättengesetz und die entsprechenden Verordnungen sind die Richtschnur, in denen auch die Personalschlüssel geregelt sind. Ein weiterer entscheidender Punkt sei die Gleichbehandlung der Kitas im Donnersbergkreis, so Kirsch. „Bei mehr als 40 Kitas im Kreis ist es aus unserer Sicht wichtig, keine Einrichtung zu bevorzugen oder zu benachteiligen. Im Fall der Kita Lautersheim fanden mehrere Gespräche mit Träger und Leitung statt. Dabei konnte aber leider keine Lösung zum Erhalt der zweiten Gruppe gefunden werden.“ Sandra Ballmann, die Leiterin der Lautersheimer Kita, bedauert die Entscheidung des Kreises. Doch Ballmann zeigt auch Verständnis für diese Maßnahme. Sie erklärt: „Wir sind mit vier Erzieherinnen und einer Aushilfskraft, die bei Bedarf einspringt, immer noch gut personell besetzt. Auch arbeiten wir größtenteils in Teilzeit. Das bedeutet: Wir sind flexibel und können die Arbeitszeiten dem Betreuungsbedarf anpassen. So sind vormittags mehr Mitarbeiterinnen anwesend als nachmittags. Klar, es wird sich einiges ändern. Das pädagogische Angebot muss unserer veränderten Gruppenstruktur angepasst werden. Wir haben vor, gezielt mit kleinen Gruppen zu arbeiten und auf diese Weise das Vorschulprogramm mit den Fünfjährigen zu absolvieren. Auch die Unterscheidung unserer Kinder in ,Kleine Raupen’ und ,Große Schmetterlinge’ bleibt bestehen.“ Und dass die kleinen Lautersheimer auch zukünftig den Senioren – ab 70 Jahre – an deren Geburtstagen ein Ständchen bringen und bei den Festen im Ort, wie bei der Kerwe, mitmischen, ist für die Kita-Leiterin Ehrensache.

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