Bolanden Am Sonntag wieder „Kloster- und Schlossbergtag“ im Kloster Hane

Darum geht es beim Kloster- und Schlossbergtag: Es soll Geld für die weitere Sanierung der Burgmauer eingenommen werden.
Darum geht es beim Kloster- und Schlossbergtag: Es soll Geld für die weitere Sanierung der Burgmauer eingenommen werden.

Sieben Jahre nach der Premiere findet am Sonntag, 24. April, ab 11 Uhr wieder ein „Kloster- und Schlossbergtag“ im Kloster Hane in Bolanden statt. Für den Verein ist das ein wichtiger Termin, denn die Einnahmen fließen in die Sanierung der Burgmauer.

Die Präsentation der Vereinsarbeit in den vergangenen Jahren sowie das Generieren von Einnahmen für die weiteren Baumaßnahmen auf dem Bolander Schlossberg: Das sind, wie der Vereinsvorsitzende Thomas Danner erklärt, die hauptsächlichen Beweggründe dieser Veranstaltung, deren Organisation ausschließlich in den Händen der Vereinsmitglieder liegt. Getragen wird sie von den drei Säulen Kultur, Verpflegung und Führungen.

Für den Bereich Kultur hat der Verein das „Ensemble Cosmedin“ aus Stuttgart verpflichtet. Stephanie und Christoph Haas präsentieren mittelalterliche und mittelalterlich inspirierte Gesänge, wobei Stephanie für Gesang und Rezitation zuständig ist, während Christoph für die Instrumentierung und Komposition sorgt. Er setzt dabei Instrumente wie Langhalslaute, Psalter, Glocken und Rahmentrommeln ein. Viele ihrer Gesänge gehen zurück auf Hildegard von Bingen, die freundschaftlich mit dem Burgherren Werner von Bolanden (um 1170) verbunden war, mit ihm korrespondierte und ihn auch besuchte. Das Konzert findet in der nicht geheizten Klosterkirche statt – je nach Wetterlage sollte man etwas wärmere Kleidung anziehen. Das Engagement dieses Duos wurde ermöglicht mit Hilfe eines Sponsorings der Sparkasse Donnersberg. Im Anschluss an das Konzert bietet der Verein im Klosterpark gegrillte Würstchen und Pommes an, im weiteren Verlauf des Nachmittags gibt es auch Kaffee und Kuchen.

Führungen im Kloster und an der Burgruine

Um zu zeigen, was der Verein in den vergangenen Jahren geleistet hat, werden zwei Führungen – im Kloster und auf dem Schlossberg – angeboten. Für die Klosterführung steht Martina Heins zur Verfügung. Sie informiert zu den Gebäuden und zum Leben im Kloster. Wer auf den Schlossberg möchte, hat mehrere Möglichkeiten: Einmal steht für maximal neun Personen ein Shuttlebus zur Verfügung, der vom Gymnasium Weierhof zur Verfügung gestellt wird und durchgehend im Einsatz ist. Wer gut zu Fuß ist, kann die Strecke auch gehend bewältigen, die Wege sind ausgeschildert. Darüber hinaus gibt es auch noch eine relativ steile Treppe, die vom Ort aus nach oben führt. Auf dem Schlossberg fungieren Thomas Danner und der Zweite Vorsitzende Andreas Fehrenbacher als Führer. Sie präsentieren die ehemalige Burganlage und informieren über die Geschichte sowie die laufenden Sanierungsarbeiten. Auf dem sogenannten Rondell, von dem aus man eine gute Aussicht über den gesamten Ort hat, werden Getränke angeboten. Neu in diesem Jahr ist ein Wein-Sonderverkauf der Edition „Herren von Bolanden“ vom Weingut Martinspforte der Familie Bayer in Einselthum. Angeboten werden Riesling, Rivaner und Dornfelder sowie ein Cabernet Mitos. Der vom Parkfest her bereits bekannte Bücherbasar fehlt auch bei dieser Veranstaltung nicht; er findet wie üblich in der Kirche statt.

Als Ergänzung zum Kloster- und Schlossbergtag sind im Sommer noch drei Klostercafés mit Kaffee, Kuchen und Bücherflohmarkt geplant, und zwar an den jeweils ersten Sonntagen im Juni, Juli und August. Das traditionelle Parkfest ist für das Wochenende des 16. und 17. Juli vorgesehen. Spenden für die Burgmauersanierung können an den Verein überwiesen werden (IBAN DE95 5405 1990 0107 2235 62). Falls gewünscht, wird eine Spendenquittung ausgestellt.

Zur Sache: Der Heimatverein Bolanden

  • Der Verein wurde 1962 gegründet. Im Vorfeld hatte der als junger Lehrer nach Bolanden gekommene Karl Obry bereits initiiert, dass Kirche und Park des Klosters Hane wiederhergestellt werden und viele Bürger dazu gebracht, bei der Sanierung mitzuarbeiten. Trotz großen Einsatzes wurde bald klar, dass die anstehenden Arbeiten auf mehr Schultern verteilt werden mussten. So reifte die Idee zur Gründung eines Vereins, der die Sanierungsinteressen auch in der Öffentlichkeit vertreten konnte. Zum Vorsitzenden wurde Karl Obry gewählt. Nachfolger waren Karl Gehrhardt, Hugo Paul, Volker Lünstroth und seit 2014 Thomas Danner.
  • Nach Abschluss der Klostersanierung wurde 2012 ein neues großes Projekt in die Wege geleitet, mit dem Ziel, den weiteren Verfall der Mauerreste der Burg Neu-Bolanden auf dem Schlossberg zu stoppen. Die Arbeitsmaßnahmen des Vereins werden finanziell unterstützt vom Amt für Denkmalspflege in Mainz, von der Ortsgemeinde sowie von einigen Sponsoren. Schon ab den 1970er Jahren suchte der Verein nach Möglichkeiten, seine Eigenmittel für die Finanzierung der kostspieligen Maßnahmen zu erhöhen. So entstand die Idee des Parkfestes, das erstmals 1975 stattfand und bis heute einen festen Platz im Orts- und Vereinsleben von Bolanden hat. Weitere Veranstaltungen, wie zum Beispiel Konzerte in der Klosterkirche, dienen ebenfalls dem Aufstocken der Eigenmittel.
  • Die Fortschritte der Sanierungsarbeiten auf dem Schlossberg sind mittlerweile deutlich zu erkennen. Nach der langen Südmauer und der massiven Südwestecke steht im nächsten Jahr noch die Westmauer auf dem Plan.
Oft umgebaut, aber noch unzerstört: So sah die Bolander Burg Anfang des 17. Jahrhunderts aus. Das Original befindet sich im Hist
Oft umgebaut, aber noch unzerstört: So sah die Bolander Burg Anfang des 17. Jahrhunderts aus. Das Original befindet sich im Historischen Museum der Pfalz in Speyer als Leihgabe der Bayerischen Staatsgemäldesammlungen.
Die noch erhaltene Kirche des früheren Klosters Hane.
Die noch erhaltene Kirche des früheren Klosters Hane.
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