Interview Stunde der Wintervögel: Auch Anfänger sind willkommen

Die Blaumeise gehört zu den bekannten Arten.
Die Blaumeise gehört zu den bekannten Arten.

Zum 14. Mal lädt der Naturschutzbund (Nabu) zur bundesweiten Mitmachaktion „Stunde der Wintervögel“ ein. Vom 5. bis 7. Januar zählen Vogelfreunde eine Stunde lang die Vögel im Garten, auf dem Balkon, im Park und an Futterstellen. Mit dabei ist auch der Vorsitzende des Nabu Mittelhaardt, Burkhard Ort, mit dem Sigrid Ladwig gesprochen hat.

Herr Ort, muss man für die Aktion besondere Artenkenntnisse mitbringen, oder eignet sie sich auch für Anfänger?
Es ist wirklich einfach mitzumachen, da kann ich jeden nur ermuntern. Im Siedlungsbereich zeigen sich vor allem gut bekannte Arten, etwa Kohlmeise, Blaumeise, Haussperling und Amsel. Wer sich nicht sicher im Erkennen der Vögel ist: Bei www.nabu.de wird anhand von Steckbriefen gezeigt, wie man Verwechslungen umgeht. Es gibt auch eine aufschlussreiche Zählhilfe, und es wird erklärt, wie man Doppelzählungen vermeidet: Von jeder Vogelart wird die höchste Anzahl notiert, die man gleichzeitig innerhalb einer Stunde beobachtet.

Warum finden die Zählungen mehr im Bereich von Siedlungen statt, und wie aussagekräftig sind sie, was Bestandsentwicklungen angeht?
Im eigenen Garten, auf dem Balkon oder im nahe gelegenen Park ist die Akzeptanz einfach größer mitzumachen. Wo mehr Vögel zu sehen sind, wird die Sache natürlich spannender als etwa im Wald. Die Stunde der Wintervögel gilt als größte wissenschaftliche Mitmachaktion Deutschlands. Da sie schon über etliche Jahre läuft, liefert sie auf jeden Fall wertvolle Daten, mit denen sich Entwicklungen und Veränderungen der Bestände ermitteln lassen. Das gilt für Populationen deutschlandweit, aber auch für regionale Vorkommen und Auffälligkeiten.

Hilft die Aktion auch dabei, sich weitere Kenntnisse anzueignen und womöglich mehr Menschen für den Naturschutz zu erreichen?
Sie bietet eine niederschwellige Möglichkeit, Arten näher kennenzulernen und damit ein Interesse an ihnen zu entwickeln. Die Motivation, sich hier zu beteiligen, sehe ich als einen der wichtigsten Aspekte. Wo ein Futterangebot steht, ist das Mitmachen besonders einfach, weil sich hier viele Vogelarten an einer Stelle zeigen. Die Freude, sie zu beobachten, kann durchaus eine Art Sprungbrett dafür sein, sich für die Vogelwelt und den Naturschutz überhaupt zu engagieren.

Info

Meldungen unter www.nabu.de/onlinemeldung bis Montag, 15. Januar. Außerdem ist für telefonische Meldungen am Samstag, 6. Januar, und Sonntag, 7. Januar, von 10 bis 18 Uhr die kostenlose Rufnummer 0800-1157-115 geschaltet. Weitere Möglichkeiten bieten die Nabu-App „Vogelwelt“ (unter www.nabu.de/vogelwelt) sowie der Meldebogen per Post.

Burkhard Ort
Burkhard Ort
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