Bad Dürkheim Seitenwechsel:

Als Pressemann weiß man, ein Trainer kann viel erzählen. Nicht, dass Roland Beck, der Coach des Fußball-Bezirksligisten Rot-Weiss Seebach, auch nur ansatzweise im Verdacht steht, zu dick aufzutragen, aber wenn ein Kollege ähnliche Worte verwendet, dann bestätigt das die Aussagen. So ist es kein Wunder, dass Karl-Heinz Schmidt, Übungsleiter von Phönix Schifferstadt, nach der 1:2-Niederlage am Sonntag gegen die Rot-Weissen, ähnlich viel Lob an die Seebacher Mannschaft verteilte wie Beck. „Seebach war sehr gut organisiert, hat stark gespielt und uns das Leben schwer gemacht. Es war zu erkennen, dass da eine intakte Mannschaft auf dem Platz steht, die strukturiert war und verdient gewonnen hat“, sagte Schmidt. Worte, die eigentlich runter gehen müssten wie Öl – bei Beck und dem Team. Worte, die aber auch Verpflichtung sind, nicht nachzulassen. Wenn eine Spitzenmannschaft in einem Heimspiel auf ein Team trifft, das gegen den Abstieg kämpft, dann ist es klarer Favorit. Es besteht allerdings die Gefahr, dass man den vermeintlich schwächeren Kontrahenten unterschätzt. In solchen Momenten heißt es für den Trainer, wachsam zu sein und Anzeichen, die darauf schließen lassen, dass die Mannschaft nicht konzentriert ist, zu erkennen. Am Sonntag beschlich Mustafa Yildirim, der Trainer des B-Ligisten TuS Friedelsheim, vor der Partie gegen den abstiegsgefährdeten TV Ruppertsberg das ungute Gefühl, dass sein Team nicht ganz bei der Sache ist. Deshalb wurde er bei der Besprechung vor dem Spiel in der Kabine etwas lauter und rauer in der Ansprache. Doch so richtig wachgerüttelt schien er sein Team nicht zu haben. 1:2 hieß es kurz vor Schluss. Doch als guter Trainer hat man noch einen Pfeil im Köcher. Der hieß in diesem Fall „personelle Umstellungen“. Yildirim hatte den kopfballstarken Tobias Bartnik in den Angriff beordert. Eine Rechnung, die aufging. Der Innenverteidiger erzielte mit einem spektakulären Fallrückzieher den Ausgleich und wurde vor Patrick Wetzlers Elfmetertor zum 3:2-Endstand gefoult. Also hat der Coach alles richtig gemacht, auch wenn die Friedelsheimer erst auf Umwegen zum Ziel kamen. (thl)

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