Bad Dürkheim Schöne Erinnerungen an die Schorle-Hochzeit

Carolin Müller-Zaun und Jochen Zaun vor dem Riesenrad.
Carolin Müller-Zaun und Jochen Zaun vor dem Riesenrad.

Der 17. September wird für Carolin Müller-Zaun und Jochen Zaun immer ein besonderer Tag bleiben – es ist ihr Hochzeitstag. Doch gefeiert haben sie die Eheschließung nicht in einem schicken Hotel, sondern im Schubkarchstand. Es war eine echte Schorle-Hochzeit. Zehn Jahre ist das her – und seitdem sind sie jedes Jahr Riesenrad gefahren.

Jochen Zaun erinnert sich noch genau an diesen Mittwochabend am Zwischenmarkt 2008. Kalt sei es gewesen und die 80 Hochzeitsgäste hätten für ihn und seine Frau zwischen den Schubkärchlern Spalier gestanden, berichtet der 45-Jährige. Und dann seien sie gemeinsam Riesenrad gefahren. „Das war ein Novum. Am Zwischenmarkt fahren ja normalerweise keine Fahrgeschäfte“, erzählt der Wurstmarktfan. Eingefädelt hatten die Fahrt Freunde des Brautpaars. Für die beiden ein ganz besonderer Moment: „Das Riesenrad ist für mich das Wahrzeichen des Wurstmarkts – das, was für den Rest des Jahres das Fass für Dürkheim ist“, sagt der Küchenleiter bei der Median Klinik Sonnenwende. Seine Frau leitet den Kindergarten Regenbogen in Ungstein. Sie stammt ursprünglich aus Niederkirchen und hat sich von der Wurstmarktbegeisterung ihres Partners anstecken lassen. Unkonventionell habe man heiraten wollen, erinnert sich der Bräutigam. Nicht ganz gewöhnlich war schon der „Antrag“. Mehr so aus Spaß habe man sich bei einem gemeinsamen Restaurantbesuch im November 2007 Ringe aus Alufolie gebastelt – und entschieden, zu heiraten. „Alles sollte locker zugehen, ungezwungen“, berichtet Zaun von den Hochzeitsplanungen. So wurden dann im Standesamt keine Ringe getauscht – die beiden füllten gemeinsam ein Dubbeglas und tranken daraus Schorle. „Meine Frau durfte den Wein einschenken“, erinnert sich der Küchenleiter, der selbst aus einer Gastronomenfamilie stammt – ein Grund, warum die Hochzeit nicht an Vor- oder Nachmarkt, sondern am Zwischenmarkt gefeiert wurde. Nach dem Standesamt ging es zuerst ins Restaurant und dann in die Schubkärchler. Gefeiert wurde im eigentlich geschlossenen 25er, die Bewirtung übernahmen Anita und Karlheinz Petry vom 29er. Die Eheleute teilen nicht nur die Leidenschaft für das größte Weinfest der Welt, sondern gehen auch gemeinsam Mountainbike-Fahren, genießen zusammen gutes Essen und Trinken sowie die Pfälzer Weinfestkultur. Beide engagieren sich außerdem in der Interessengemeinschaft Michaeliskapelle. Heute Abend, wenn der 602. Wurstmarkt zu Ende geht, werden die beiden Wurstmarktfans aber nicht dabei sein: Sie machen Urlaub in Österreich. Schorle wird es da vielleicht nicht geben, einen Plan für den Abend haben sie aber natürlich trotzdem: „Wir werden in einer ganz bestimmten Kneipe einen Gin Tonic trinken“, sagt Zaun. Auf die „Schorle-Hochzeit“ vor zehn Jahren, die Ehe, den Wurstmarkt und natürlich „ihr“ Riesenrad.

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