Bad Dürkheim Rhein-Plast punktet bei Pharma

„Pharma sichert uns in Ungstein den Standort.“ Das sagt Firmenchef des Dürkheimer Folienherstellers Rhein-Plast GmbH, Roger Eisemann. Die Folienproduktion für die Pharmaindustrie sei immer noch „das Flaggschiff“ für Rhein-Plast. Gut 60 Prozent des Umsatzes macht der Traditionsbetrieb im 55. Jahr seines Bestehens mit der Herstellung von medizinischen Beuteln: „Und wir wollen immer mehr Pillen eintüten.“

Das Hauptstandbein „Pharma“ fordere den Mittelständler mit momentan 106 Mitarbeitern immer wieder heraus. Denn die Auftraggeber stellten stets wachsende Anforderungen an das Endprodukt und somit auch an die Produktionsanlagen. So habe der Betrieb in den vergangenen vier Jahren rund 500.000 Euro in neue beziehungsweise komplett modernisierte Konfektionsmaschinen investiert. Der Extruder-Raum habe eine Klimatisierung erhalten, was den Mitarbeiten zugute komme, die Ganzkörper-Schutzanzüge trügen, um die strengen Hygiene-Standards zu erfüllen. Neben den starken Kontrollen durch die FDA (Food and Drug Registration) bei Rhein-Plast-Kunden, zu denen die großen Pharmaproduzenten der Welt gehören, sorge auch das neue Schlagwort „food-defense“ für Aufregung, was die absolute Sicherheit der produzierten Umverpackungen im Lebensmittelbereich garantieren soll. Nach der Pharmaindustrie zählen die Lebensmittelhersteller und deren Umfeld zu den Hauptabnehmern der Pfälzer Folien. Das Kerngebiet für den Mittelständler liegt für Standardprodukte im Umkreis von rund 400 Kilometern, den Pharma-Markt beackert Rhein-Plast in Deutschland, Schweiz, Österreich und verstärkt in Frankreich. Die hochwertigen Pharmabeutel werden beispielsweise auch nach Indien und die USA geliefert. „Wir arbeiten erfolgreich in der Nische und vertrauen auf treue Kunden“, freut sich Eisemann. Der Betrieb punkte mit Qualität und Liefertreue: „Mit dem gewachsenen Personalstamm können wir gut auf Spitzen reagieren“, so der Firmenchef. Das werde geschätzt. Honoriert werde auch der Erfindungsreichtum: „Wir sind Produktanpasser“, sagt er und meint damit, dass an den „Features“ der Beutel immer gefeilt werde, deren Funktionalität verbessert werde. Die Firma sieht sich selbst als „Problemlöser“ rund um Polyethylen (PE)-Folien, Tragetaschen, Beutel und Kunststofffolien-Verpackungen. In der Kartei stünden rund 250 Stammkunden sowie etwa 1200 Namen von gelegentlichen Abnehmern. Jährlich stecke Rhein-Plast rund 250.000 bis 300.000 Euro in die Technik, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Zu kämpfen habe Rhein-Plast immer mit schwankenden Rohstoffpreisen, im vergangenen Jahr habe der Folienhersteller dennoch ein Preis- und Mengenwachstum hinlegen und seinen Umsatz auf rund 12,5 Millionen Euro im Jahr steigern können. Tendenz steigend. Das vergangene Jahr brachte für Rhein-Plast einen tiefen Einschnitt: Firmenmitbegründer und langjähriger Mitinhaber Norbert Eisemann verstarb im Herbst im Alter von 77 Jahren. Das mittelständische Unternehmen solle ganz im Sinne des langjährigen Firmenlenkers weitergeführt werden, der auch nach dem Abschied aus dem Tagesgeschäft dem Betrieb stets verbunden geblieben war, betont Sohn und geschäftsführender Gesellschafter, Roger Eisemann. Er führt mit Onkel Hans-Georg Eisemann gemeinsam die Geschäfte. (dag)

x