Bobenheim am Berg Photovoltaikvorhaben stößt auf Netzlimit

Solarenegerie ist „in“.
Solarenegerie ist »in«.

Winzer Stephan Schindler, der auch für die CDU im Gemeinderat sitzt, möchte nicht benötigten Strom von seinen geplanten Photovoltaikanlagen ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Doch dabei gibt es Probleme.

Schindler beabsichtigt, auf den Dächern seines Weinguts Photovoltaikanlagen zu installieren. Die sind insgesamt derart umfangreich und leistungsstark, dass sie mehr Strom erzeugen werden, als er verbrauchen kann. Den Strom, den er nicht selbst benötigt, möchte er deshalb ins öffentliche Netz einspeisen.

Dem Elektrobetrieb, den er mit den erforderlichen Arbeiten beauftragen möchte, sei jedoch mitgeteilt worden, dass das Stromnetz in Bobenheim diese Mengen nicht verkraften würde, berichtete Schindler kürzlich im Ortsgemeinderat. Diesbezüglich habe er schon vor mehreren Wochen eine schriftliche Anfrage an die Pfalzwerke gestellt, doch bislang keine Antwort bekommen.

Zu leistungsstark für das Netz

Deren Abteilungsleiter Unternehmenskommunikation, Sven Claus, erklärt dazu auf RHEINPFALZ-Nachfrage, das Unternehmen stehe mit dem „Kunden Stephan Schindler in Kontakt“. Er bestätigt, dass nicht der gesamte Strom, den die von Schindler geplante Photovoltaikanlage erzeugen könne, ins Netz eingespeist werden kann. Denn die sei „etwa zehnmal so groß wie eine durchschnittliche Privatanlage“, sagt Claus. Bis zu 100 Kilowattstunden könnten nach seinen Angaben damit erzeugt werden.

Entscheidend dafür, wie viel Strom ins öffentliche Netz geleitet werden kann, sei der nächstgelegene Netzverknüpfungspunkt, erklärt Claus. Beim Weingut Schindler sei dieser Netzverknüpfungspunkt der Hausanschluss. Dort hätten die Pfalzwerke eine Netzverträglichkeitsprüfung vorgenommen und festgestellt, dass hier maximal 70 Kilowatt eingespeist werden können.

Leist stimmt in Kritik ein

Diese begrenzte Aufnahmekapazität kritisierte Schindler nun vor versammelter Politikerrunde im Ortsgemeinderat. Es könne nicht sein, dass gefordert wird, der Anteil des Stroms aus erneuerbaren Energien müsse steigen, es aber gleichzeitig derartige Begrenzungen gebe. „An solchen Problemen an der Basis wird die angestrebte Energiewende scheitern“, stimmte Ortsbürgermeister Dietmar Leist (CDU) in die grundsätzliche Kritik ein.

Pfalzwerke-Sprecher Claus hebt derweil hervor: „Prinzipiell ist das Netz in Bobenheim am Berg in Ordnung.“ Doch bei Photovoltaikanlagen, die weitaus größer sind, als dies die Regel sei, könne es eben Schwierigkeiten geben. Vor diesem Hintergrund verweist er darauf, dass die Pfalzwerke jährlich rund 100 Millionen Euro in den Ausbau und die Instandhaltung der Netze in ihrem Geschäftsgebiet investieren.

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