Bad Dürkheim Miller & Monroe: Andere Lösung?

Für das Gebäude gibt es potenzielle Nachmieter.
Für das Gebäude gibt es potenzielle Nachmieter.

Die Einzelhandelsunternehmen Kik, Tedi und Woolworth wollen Filialen der insolventen Modekette Miller & Monroe in Deutschland übernehmen. Auch die bereits geschlossene Filiale im Dürkheimer Bruch gehöre dazu, teilte die mit dem Insolvenzverfahren betraute Kanzlei Menold Bezler aus Stuttgart mit. Nach Recherchen der RHEINPFALZ soll es für die jetzt leer stehende Immobilien im Bruch aber eine ganz andere Lösung geben.

Eine Fortführung der Miller & Monroe-Filialen ist nach Meinung des Insolvenzverwalters Jochen Sedlitz wirtschaftlich undenkbar. „Die Verlustsituation und umfangreiche Probleme mit den Vermietern wegen ausstehender Mietraten ließen eine Sanierung des Geschäftsbetriebes in Eigenregie leider nicht zu“, schreibt der Insolvenzverwalter in einer auf der Internetseite der Kanzlei Menold Bezler veröffentlichten Presseerklärung. Er unterstütze die drei Unternehmen Tedi, Kik und Woolworth aber dabei, für möglichst viele ehemalige Miller & Monroe-Filialen einen eigenen Mietvertrag abzuschließen. Die Unternehmen hätten zugesagt, den bisherigen Mitarbeitern der betroffenen Miller & Monroe-Filialen, für die ein Mietvertrag zustande kommt, einen Arbeitsplatz in neu eröffneten Filialen der eigenen Unternehmen anzubieten. Tedi, Kik und Woolworth gehören alle zur HH Holding aus Bönen in der Nähe von Dortmund. Hinter der Holding stehen die Tengelmann-Eigentümerfamilie Haub sowie der Kik-Gründer Stefan Heinig. Tedi und Kik sind bereits im Dürkheimer Gewerbegebiet Bruch vertreten. Woolworth jedoch nicht. Wie die Vermieterin der leer stehenden Immobilie im Bruch auf RHEINPFALZ-Anfrage mitteilte, sei es ihr Ziel, nach den schlechten Erfahrungen mit der hinter Miller & Monroe stehenden niederländischen Holding künftig lieber mit Unternehmen aus der Region einen Mietvertrag abzuschließen. Es gebe für die Immobilie zwei Interessenten, für die man das Gebäude teilen könnte. Es sei jedoch kein Händler aus der Textilbranche darunter. Mit Vögele habe sie jahrelang sehr gut zusammengearbeitet, so die Vermieterin, doch mit der niederländischen Holding Victory and Dreams, die im vergangenen Jahr mehr als 163 Filialen der insolventen Kette Charles Vögele übernommen und unter dem Label Miller & Monroe weitergeführt hat, habe es gleich Schwierigkeiten wegen ausstehender Mietzahlungen gegeben. In der Filiale im Bruch waren acht Mitarbeiter beschäftigt. Im März hatte die Vidrea Deutschland mit Sitz in Sigmaringen Insolvenz angemeldet. Vidrea gehört zur Holding Victory and Dreams. Als Grund wurde angegeben, dass die wirtschaftliche Lage von Charles Vögele deutlich schlechter gewesen sei als dargestellt. Trotzdem ließ sich Victory und Dreams nicht davon abschrecken, gleich im März die nächste Übernahme zu beschließen: Die Holding kaufte die Tom-Tailor-Tochter Bonita.

x