Bad Dürkheim Frauenpower und Männermangel

Die junge Singer-Songwriterin Jenny Bright kommt mit ihrem Country-Pop nach Weisenheim am Sand.
Die junge Singer-Songwriterin Jenny Bright kommt mit ihrem Country-Pop nach Weisenheim am Sand.

Ein Jazz-Workshop im Freinsheimer Von-Busch-Hof ist eine feste Größe im Programm des Kulturvereins der Verbandsgemeinde Freinsheim, in diesem Jahr vom 23. bis zum 26. April. Seit vergangenem Jahr neu im Programm sind Jazzfrühschoppen, die Eva Bär organisiert. „Sie werden gut angenommen, deshalb machen wir in diesem Jahr weiter“, sagt Susanne Gierlich, Vorsitzende des Kulturvereins. Der erste ist am 24. Februar mit dem Martina Knochel Quartett. „Wir engagieren für unsere Veranstaltungen gern Künstler aus der Region“, sagt Gierlich. Das trifft nicht nur auf Martina Knochel zu, sondern auch auf die Musiker der weiteren Jazzfrühschoppen. So spielt in der Gruppe Impuls, die im April auftritt, Frank Metzger, der Leiter der Dürkheimer Musikschule. Und beim dritten Jazzfrühschoppen des Jahres ist die Neustadter Sängerin Nicole Metzger dabei. Seit dem vergangenen Jahr ist der Kulturverein Veranstalter der Literarischen Lese. Die hat vom 17. bis zum 26. Mai ihr zehntes Jubiläum. „Dazu haben wir jede Menge vor“, sagt Gierlich. Lesungen seien mit den Autoren Karin Duve, Jan Böttcher und Saša Stanišicć geplant. Beim Sommerkino vom 8. bis 17. August im Von-Busch-Hof ist der Kulturverein wieder Mitveranstalter. Ebenfalls aus der Region ist das Comedy-Duo Spitz & Stumpf, das am 1. Februar mit seinem Programm „Soko Baure-Cop“ in den Von-Busch-Hof kommt. Und auch Sylvia Würtz und Roland Würtz sind aus der Region. Sie präsentieren am 23. November im Alten Spital „Violine Solo und literarische Intermezzi“. Klassik gehört normalerweise nicht zum Programm des Freinsheimer Kulturvereins. „Doch im Grunde machen wir alles und die Familie Würtz hat uns das angeboten“, sagt Gierlich. Mit Puppentheater begibt sich der Kulturverein am 28. September in ein für ihn neues kulturelles Terrain. Dieter Malzacher präsentiert im Alten Spital das Stück „Woyzeck“. Die aus Speyer stammende und in London lebende Jazzsängerin Miriam Ast stellt am 15. Juni gemeinsam mit dem Pianisten Victor Gutierrez ihr Album „Secret Songs“ im Von-Busch-Hof vor. „Ich brauche neue Männer“, sagt Gierlich. Die Aktiven seien alle älter geworden und teils nicht mehr so einsatzfähig. Zufrieden ist Gierlich mit der Resonanz auf die Veranstaltungen. Alljährlicher „Renner“ im Programm des Förderkreises Ehemalige Synagoge Weisenheim am Berg ist das Festival Gitarre plus. Offensichtlich vertrauen die Freunde der Gitarrenmusik Martin Müller, der das Programm zusammenstellt. Denn „es gibt immer schon Anfragen für Reservierungen, bevor das Programm feststeht“, berichtet Bärbel Kregel, Vorsitzende des Förderkreises. Ein ausführlicher Bericht zum Festival im Februar folgt. Traditionell beginnt das Jahresprogramm in der ehemaligen Synagoge mit einer Veranstaltung aus dem Bereich der jüdischen Kultur. In diesem Jahr wird das anders sein. Zum Programmauftakt berichtet Elmar Bereuter am 20. Januar in einem Vortrag über die Kinder armer Bergbauern, die zur Arbeit nach Oberschwaben geschickt wurden. Die jüdische Kultur kommt aber nicht zu kurz. Am 22. September serviert das Duo Adafina einen „würzigen musikalischen Shabbat-Eintopf aus Klezmer, Tango, afroamerikanischer Musik und barocker Klangwelt“. Mit dem Trio LumiMare trete am 7. April in der Synagoge eine Gruppe auf, die noch nie in der Region gespielt habe, kündigt Kregel an. Ein fester Bestandteil des Programms sind Ausstellungen. Dabei kooperiert der Förderkreis mit dem Institut für Kunstwissenschaft und Bildende Kunst der Universität Landau. Unter dem Titel „Experimente“ werden von 9. bis 17. März Absolventen des Instituts ausstellen. Volker Krebs, ehemaliger Dozent, zeigt von 25. Mai bis 9. Juni Skulpturen. Daniel Odermatt, der mit dem Förderpreis des Pfalzpreises ausgezeichnet wurde, präsentiert von 9. bis 24. November fotorealistische Ölmalerei. Zur Weisenheimer Kerwe stellen in der ehemaligen Synagoge Aktive der Offenen Ateliers Weisenheim am Berg aus, in diesem Jahr Flavio Orellano und Roland Würtz. Der Verein Musik und Kultur (MuK) Weisenheim am Sand hat eine Partnerschaft mit der Mannheimer Popakademie geschlossen. „Die Popakademie hat einen herausragenden Ruf bei der Ausbildung junger Musiker, wir wollen bei unseren Veranstaltungen auch jungen Künstlern eine Chance geben, deshalb sind wir auf die Popakademie zugegangen“, berichtet Frank Zimmerer, Pressesprecher des Vereins. „Wer weiß, vielleicht ist so der Chart-Hit von morgen im MuK zu hören“, scherzt Zimmerer. Zwei Veranstaltungen sind unter dem Motto „MuK meets Popakademie“ für dieses Jahr bereits geplant. Am 15. Februar kommt die 20-jährige Singer-Songwriterin Jenny Bright mit Country-Pop nach Weisenheim am Sand. Vincent Hall ist der Name einer Band von Studenten der Mannheimer Popakademie, die in wechselnder Besetzung auftritt. Zum MuK kommen sie am 15. März, 20 Uhr, als Duo, das Folk, Pop, Rock, Blues und Rhythm’n’Blues spielt. Beide Veranstaltungen sind im „MuK’s“ im Ludwigshain. Die ehemalige Parkschänke ist seit Sommer 2018 der erste eigene Veranstaltungsort des Vereins. Der langjährigen Stammkneipe Adler wird der Muk aber treu bleiben, dort finden die After-Work-Partys statt. Am 16. November soll wieder Flying Muk sein, dabei spielen mehrere Bands in mehreren Lokalen. Die Veranstaltung sei immer „ein toller Erfolg“, sagt Zimmerer. Der Kreis der Aktiven sei weitgehend schon von Beginn an dabei. Diese Kontinuität zeige sich auch am Vorstand des Vereins. Im Frühjahr stehen Neuwahlen an, wesentliche Veränderungen seien nicht geplant.

Autorin Karen Duve wird in Freinsheim erwartet.
Autorin Karen Duve wird in Freinsheim erwartet.
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